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Günter

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Dienstag, 31. August 2021, 08:41

Klaus Eickhoff: Große Krise - nur eine Chance!

Ein Vortrag, den Klaus Eickhoff schon vor fast zweieinhalb Jahren hielt, am 29.03.2019 in 9523 Landskron, Villach in Kärnten, Österreich.

Zum Inhalt: Alle wissen es: Die Welt torkelt. Umweltaktivisten trommeln es immer lauter. Die Jugend geht seit Wochen auf die Straße und mahnt sofortige und einschneidende Veränderungen in der Umweltpolitik ein: Fridays for future. Unsere Welt ist tatsächlich in der Krise. Und hat nur eine Chance. Welche? Pfarrer Dr. Klaus Eickhoff, ev. Theologe, geht dieser Frage nach.

Klaus Eickhoff gedenkt zu Beginn des Vortrages Pfarrer Norman Tendis, der diese Veranstaltung mit vorbereitet hatte. Tendis, ein Deutscher, der seit 20 Jahren als evangelischer Pfarrer in Kärnten tätig war, war ÖRK-Referent für Ökonomie des Lebens und war maßgeblich daran beteiligt, Kirchen vor Ort dabei zu helfen, ihre wirtschaftlichen Mittel in den Umweltschutz zu investieren.

Am 10. März 2019 kam Norman Tendis beim Absturz eines Flugzeugs der Ethiopian Airlines kurz nach dem Start in der Nähe der Stadt Addis Abeba ums Leben.



Liebe Grüße :)

 

Günter

 


Nemesis

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Freitag, 3. September 2021, 14:32

Hallo Günter,

ich habe mir das Video heute morgen angeschaut und möchte hier kurz meinen Eindruck vermitteln und einige Anmerkungen beifügen.

Die Art und Weise, wie Klaus Eickhoff seinen Vortrag darbietet, ist sehr ansprechend: thematische Gliederung, Modulation, Logik und Emotion. Da hört man auch einer ganzen Stunde aufmerksam zu, was ja gerade in den jüngeren Generationen zunehmend ein Problem ist.

Nun zu den Anmerkungen:

Gleich zu Beginn in seinem Gedenken an Pfarrer Tendis äußert er wie folgt: "Wir werden den Sinn einmal erfahren". Dieser Aussage in Bezug auf den Tod kann ich nicht zustimmen. Der Tod wird in der Bibel nicht ohne Grund als ein Feind des Menschen bezeichnet, als ein grausamer "König", der über die Menschen herrscht. Der Tod ist der Schlusspunkt in der Abkehr von Gott, in welcher kaum ein Sinn zu finden sein kann, denn Gott ist ein Gott der Lebenden und nicht der Toten. Jesus nimmt darauf oft Bezug.

Wenig später erklärt Eickhoff sinngemäß, dass seine erlebten "Katastrophen zum Segen geworden sind". Er bezieht sich dabei auf den Geist Gottes, der auch aus Situationen des Leids, welches durch Katastrophen verursacht wurde, befreien kann. Das bedeutet aber keineswegs, dass dieses Leid notwendig so geschehen musste - oder, dass Gott das Leid braucht, um segnen zu können. Das ist ein gefährlicher und falscher Gedanke, den ich leider immer wieder bei Gläubigen vernehmen muss, was mich sehr betrübt, weil es ein völlig abwegiges, groteskes Gottesbild zeichnet.

Seine Ausführungen über die wunderschöne Welt in der wir leben dürfen, haben mir sehr gefallen. Hierbei fand ich besonders gut, dass er die Schöpfungswerke als einen Ausdruck der Schönheit und Herrlichkeit Gottes beschreibt, denn genau das ist die gesamte Schöpfung!
Auch bindet er die Erkenntnisse der Naturwissenschaften in das Verständnis der Schöpfung mit ein. Die Naturwissenschaften sind ein wichtiges "Werkzeug", um die Schöpfung zu verstehen und ihrem Urheber - Gott- näher zu kommen. Allein über dieses Thema könnte man tagelang referieren.

Im zweiten Teil nennt er als einen Grund für die Krisen in der Welt die fehlende Liebe. Das würde ich etwas anders formulieren: Da wir Menschen "im Bilde Gottes" geschaffen sind, und gerade die Liebe die herausragende Eigenschaft Gottes ist fehlt die Liebe in keinem Menschen. Er selbst bestätigt das ja durch seine Erfahrungen mit Menschen, durch dir er "Gott gesehen habe". Was vielmehr fehlt, ist der unbedingte Wille, diese selbstlose Liebe in sich wirksam werden zu lassen. Durch die Entfremdung von Gott wird das volle Maß der Liebe auf die Eigenliebe (Egoismus) reduziert, die wie ein Symptom der wachsenden Gottentfremdung deutlich sichtbar wird.

Ich stimme Eickhoff zu, wenn er sagt, dass nur die Umkehr zu Gott diese Diskrepanz aufzulösen vermag. Zu Gott umzukehren ist aber eine konkrete Willensentscheidung eines jeden Menschen. Und diese Bereitschaft - dieser Wille zur Umkehr- ist das, was fehlt und wird damit zur Ursache für die vielen Krisen in der Welt, die nicht durch Menschen gelöst werden können.

Für mich war dieser Beitrag auch wieder eine Bestätigung, mein Vertrauen nicht auf Parteien und Politiker zu setzen, die als "Diener des Mammons" nicht Diener von Jesus und seinem Vater sein können.