Niederelbe-Forum (http://www.niederelbe-forum.de/wbblite/index.php)
- Allgemeine Themen (http://www.niederelbe-forum.de/wbblite/board.php?boardid=22)
-- Politik (http://www.niederelbe-forum.de/wbblite/board.php?boardid=11)
--- Herbert Wehner (KPD und SPD) war ein ganz schlimmer Denunziant! (http://www.niederelbe-forum.de/wbblite/threadid.php?threadid=10970)


Geschrieben von Ernst am 08.01.2013 um 13:01:

Daumen runter! Herbert Wehner (KPD und SPD) war ein ganz schlimmer Denunziant!

Herbert Wehner (KPD 1927–1942, SPD 1946–1990), drei Jahre lang SPD-Bundesminister, danach 14 Jahre lang Fraktionsvorsitzender der SPD, war ein ganz schlimmer Denunziant!

Zitat:
Wehner entging Stalins Großem Terror, dem sehr viele deutsche Exil-Kommunisten zum Opfer fielen. Historische Forschungen haben ergeben, dass er seinerseits in Moskau sowjetischen Dienststellen Material über politische „Verfehlungen“ deutscher Kommunisten zur Verfügung gestellt hat, die dann Opfer des Großen Terrors geworden sind.

Die belastenden Unterlagen wurden vom SPIEGEL in Moskau nach Wehners Tod dokumentiert. Die wichtigsten Sachverhalte betreffen folgende Personen:

- Helmut Weiß, ein nach Moskau emigrierter junger jüdischer Dresdner Schriftsteller, KPD-Mitglied, wurde zu zehn Jahren Gulag verurteilt, nachdem Wehner 1937 die „entsprechende Instanz“, das hieß nach den Umständen die stalinistische Geheimpolizei NKWD, aufgefordert hatte, Weiß und sein „schädliches Buch“ zu untersuchen.[5]

- Wiederholt machte Wehner in den ihm abverlangten „Expertisen“ auf Max Diamant aufmerksam, ein Mitglied der SAP-Führung und Vertrauter Willy Brandts. Wehner denunzierte ihn als „entschiedenen Trotzkisten, gefährlich und konspirativ“. Zwar konnte der NKWD seiner nicht habhaft werden, da er sich im französischen Exil befand, doch lebten – wie ebenfalls Wehner dem Geheimdienst mitteilte – seine Eltern Michail und Anna Diamant in der UdSSR. Der Vater wurde 1937 verhaftet und kam ums Leben.

- 1937 beschuldigte Wehner beim NKWD siebzehn Personen in der UdSSR, in Verbindung zum Kreis Wollenberg-Laszlo in Prag zu stehen. Er setzte sie damit der Gefahr aus, verhaftet, verbannt und unter Umständen erschossen zu werden.[6]

- Der KPD-Funktionär Leo Flieg – ein Gründungsmitglied der Partei – wurde von Wehner am 13. Dezember 1937 denunziert, am 20. März des folgenden Jahres vom NKWD verhaftet, der „Spionage“ und „Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären terroristischen Organisation“ beschuldigt und vom Obersten Gericht der UdSSR am 14. März 1939 zum Tod verurteilt.

- In dem gegen Hugo Eberlein – ein weiteres Gründungsmitglied der KPD – geführten Prozess (seit Januar 1938 ) stützte der Ankläger bzw. der Geheimdienst sich auf von Wehner geliefertes, umfangreiches Material.

- Die gegen Erich Birkenhauer gerichtete Denunziation war dadurch mit motiviert, dass der frühere Sekretär Ernst Thälmanns Wehner eine Mitschuld an der Verhaftung des KPD-Vorsitzenden unterstellt hatte. Wehner empfahl, solche „schlechten Elemente“ ein für alle Mal „abzustoßen“. Birkenhauer saß nach seiner Verhaftung vier Jahre im Gefängnis, bevor er zum Tode verurteilt und erschossen wurde.

- Auch Grete Wilde und Georg Brückmann (Deckname: Albert Müller), die Mitglieder der Kaderabteilung der Kommunistischen Internationale (Komintern) gewesen waren, hatten ihrerseits Wehner belastet. Im Gegenzug warf Wehner ihnen „Verstöße gegen die Wachsamkeit zum Schutze der Sowjetunion“ und gegenüber „feindlichen Elementen“ sowie eine „ungewöhnlich liberale Haltung gegenüber stark verdächtigen Personen“ vor. Wilde starb 1943 in einem Gefangenenlager; Brückmanns Lebenspur verliert sich im Gulag.[7]

Weitere Denunziationen sind aktenkundig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Wehner


Geschrieben von Lui am 08.01.2013 um 14:27:

RE: Herbert Wehner (KPD und SPD) war ein ganz schlimmer Denunziant!

Zitat:
Original von Ernst
Herbert Wehner (KPD 1927–1942, SPD 1946–1990), drei Jahre lang SPD-Bundesminister, danach 14 Jahre lang Fraktionsvorsitzender der SPD, war ein ganz schlimmer Denunziant!

Zitat:
Wehner entging Stalins Großem Terror, dem sehr viele deutsche Exil-Kommunisten zum Opfer fielen. Historische Forschungen haben ergeben, dass er seinerseits in Moskau sowjetischen Dienststellen Material über politische „Verfehlungen“ deutscher Kommunisten zur Verfügung gestellt hat, die dann Opfer des Großen Terrors geworden sind.

Die belastenden Unterlagen wurden vom SPIEGEL in Moskau nach Wehners Tod dokumentiert. Die wichtigsten Sachverhalte betreffen folgende Personen:

- Helmut Weiß, ein nach Moskau emigrierter junger jüdischer Dresdner Schriftsteller, KPD-Mitglied, wurde zu zehn Jahren Gulag verurteilt, nachdem Wehner 1937 die „entsprechende Instanz“, das hieß nach den Umständen die stalinistische Geheimpolizei NKWD, aufgefordert hatte, Weiß und sein „schädliches Buch“ zu untersuchen.[5]

- Wiederholt machte Wehner in den ihm abverlangten „Expertisen“ auf Max Diamant aufmerksam, ein Mitglied der SAP-Führung und Vertrauter Willy Brandts. Wehner denunzierte ihn als „entschiedenen Trotzkisten, gefährlich und konspirativ“. Zwar konnte der NKWD seiner nicht habhaft werden, da er sich im französischen Exil befand, doch lebten – wie ebenfalls Wehner dem Geheimdienst mitteilte – seine Eltern Michail und Anna Diamant in der UdSSR. Der Vater wurde 1937 verhaftet und kam ums Leben.

- 1937 beschuldigte Wehner beim NKWD siebzehn Personen in der UdSSR, in Verbindung zum Kreis Wollenberg-Laszlo in Prag zu stehen. Er setzte sie damit der Gefahr aus, verhaftet, verbannt und unter Umständen erschossen zu werden.[6]

- Der KPD-Funktionär Leo Flieg – ein Gründungsmitglied der Partei – wurde von Wehner am 13. Dezember 1937 denunziert, am 20. März des folgenden Jahres vom NKWD verhaftet, der „Spionage“ und „Mitgliedschaft in einer konterrevolutionären terroristischen Organisation“ beschuldigt und vom Obersten Gericht der UdSSR am 14. März 1939 zum Tod verurteilt.

- In dem gegen Hugo Eberlein – ein weiteres Gründungsmitglied der KPD – geführten Prozess (seit Januar 1938 ) stützte der Ankläger bzw. der Geheimdienst sich auf von Wehner geliefertes, umfangreiches Material.

- Die gegen Erich Birkenhauer gerichtete Denunziation war dadurch mit motiviert, dass der frühere Sekretär Ernst Thälmanns Wehner eine Mitschuld an der Verhaftung des KPD-Vorsitzenden unterstellt hatte. Wehner empfahl, solche „schlechten Elemente“ ein für alle Mal „abzustoßen“. Birkenhauer saß nach seiner Verhaftung vier Jahre im Gefängnis, bevor er zum Tode verurteilt und erschossen wurde.

- Auch Grete Wilde und Georg Brückmann (Deckname: Albert Müller), die Mitglieder der Kaderabteilung der Kommunistischen Internationale (Komintern) gewesen waren, hatten ihrerseits Wehner belastet. Im Gegenzug warf Wehner ihnen „Verstöße gegen die Wachsamkeit zum Schutze der Sowjetunion“ und gegenüber „feindlichen Elementen“ sowie eine „ungewöhnlich liberale Haltung gegenüber stark verdächtigen Personen“ vor. Wilde starb 1943 in einem Gefangenenlager; Brückmanns Lebenspur verliert sich im Gulag.[7]

Weitere Denunziationen sind aktenkundig.

http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Wehner



Der Denunziant bist du,vergreifst dich auch noch an längst verstorbene.Pfui Teufel!!!
Trolle machen aber auch vor nichts halt.

__________________

Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.

.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.


Geschrieben von Quark am 08.01.2013 um 18:38:

1937 - 1939 Eine Zeit, in der ich nicht hätte leben wollen. Vor allem nicht als Mitglied einer Partei, die nicht NSDAP hieß ...

__________________



In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war.

Franklin D. Roosevelt


Geschrieben von Grubendol am 08.01.2013 um 18:45:

Zitat:
Original von Quark
1937 - 1939 Eine Zeit, in der ich nicht hätte leben wollen. Vor allem nicht als Mitglied einer Partei, die nicht NSDAP hieß ...

Eben...

__________________
"So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."

- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!


Geschrieben von Schlindwein am 08.01.2013 um 20:48:

Zitat:
Original von Quark
1937 - 1939 Eine Zeit, in der ich nicht hätte leben wollen. Vor allem nicht als Mitglied einer Partei, die nicht NSDAP hieß ...


Mag schon sein. Manch einer der "Edelposter" wäre damals vielleicht sehr flexibel gewesen.

Trotzdem: Die Taten Wehners, den ich früher immer sehr verehrt habe, sind unentschuldbar.

Aber was nützt uns dieses Wissen in der heutigen Zeit! Heute drohen uns die Gefahren für unsere Demokratie und unseren Wohlstand doch nur von rechts!!!


Geschrieben von Dunja am 09.01.2013 um 12:57:

Zitat:
Original von Schlindwein
Trotzdem: Die Taten Wehners, den ich früher immer sehr verehrt habe, sind unentschuldbar.




Geschrieben von Hannes am 10.04.2013 um 01:18:

Zitat:
Original von Schlindwein
Zitat:
Original von Quark
1937 - 1939 Eine Zeit, in der ich nicht hätte leben wollen. Vor allem nicht als Mitglied einer Partei, die nicht NSDAP hieß ...


Mag schon sein. Manch einer der "Edelposter" wäre damals vielleicht sehr flexibel gewesen.

Trotzdem: Die Taten Wehners, den ich früher immer sehr verehrt habe, sind unentschuldbar.

Aber was nützt uns dieses Wissen in der heutigen Zeit! Heute drohen uns die Gefahren für unsere Demokratie und unseren Wohlstand doch nur von rechts!!!


Und? Weißt Du genau, wie du damals gehandelt hättest? Hier im freien Deutschland kann man schlaue Reden halten und andere kritisieren!!! Das meine ich übrigens auch mit Blick auf die vielen Vorwürfe in Richtung der Menschen in der DDR! Was wissen wir schon, wie die damals überleben konnten?!?

Powered by: Burning Board Lite 1.0.2 © 2001-2004 WoltLab GmbH