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Gewaltstudie: Jugendgewalt geht zurück
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Die Familie ist in vielerlei Hinsicht prägend für das Sozialverhalten von Kindern und Jugendlichen. Innerfamiliäre Gewalterfahrungen steigern nachweislich das Risiko eines Kindes, später selbst zu Gewalt zu greifen. (...) Sowohl für die 12-Monatsprävalenzen* als auch für die Mehrfachtäterschaften ist zu beobachten, dass mit wachsendem Ausmass der elterlichen Gewalt auch die Wahrscheinlichkeit eigener Gewalt steigt.
Die niedrigsten Gewalttäterraten sind bei Jugendlichen zu finden, die während der Kindheit, also vor dem zwölften Lebensjahr, keinerlei körperliche Gewalt von ihren Eltern erfahren mussten. Jugendliche, die in der Kindheit gelegentlich leichte elterliche Gewalt erlebten, also bis zu einmal pro Monat eine Ohrfeige bekamen, hart angepackt oder gestoßen wurden, begehen demgegenüber schon weitaus häufiger ein Gewaltdelikt. Hält diese Form elterlicher Gewalt bis in die Jugend an, ist abermals eine Steigerung der Wahrscheinlichkeit, selbst als Gewalttäter in Erscheinung zu treten, festzustellen.
Nochmals höhere Gewalttäterquoten weisen diejenigen auf, die in ihrer Kindheit schwere Gewalt oder häufiger (mindestens mehrmals pro Monat) leichte Gewalt erlebt haben. Die höchsten Gewalttäterraten haben schließlich die Jugendlichen, die dieser Art der elterlichen Gewalt sowohl in der Kindheit als auch in der Jugend ausgesetzt waren.
http://www.spiegel.de/pdf/0,5534,20200,00.html
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,613844,00.html
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*Prävalenz=Häufigkeit (statistisch)
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Den in seiner Studie erkannten positiven Trend erklärte er (Prof. Pfeiffer) mit einer steigenden Missbilligung der Jugendgewalt durch Gleichaltrige sowie durch Eltern und Lehrer. So hat bei den befragten Jugendlichen die eigene Akzeptanz von Gewalt seit 1998 deutlich abgenommen. Zusätzlich habe sich in den Schulen eine „Kultur des Hinschauens“ etabliert.
Das sind erstaunliche Nachrichten in einer Zeit, in der die Bankrotterklärung der jugendlichen Generation eigentlich schon geschrieben ist, in der Lehrer um Hilfe rufen ob der Unmöglichkeit ihrer Aufgabe, in einer Gesellschaft, in der Oben und Unten auseinander driften, Eltern ihre Kinder nicht mehr erziehen und – angeblich – die Gewalt eskaliert.
Doch so ausweglos ist die Verfassung der heranwachsenden Generation gar nicht. „Die Intensität der Gewalt hat sicherlich zugenommen“, sagt Prof. Rolf Pohl von Institut für Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Hannover. „Doch das Ausmaß der Jugendgewalt ist rückläufig – auch wenn das nicht so gerne gehört wird. Man muss aufpassen, dass man nicht in einen Alarmierungszustand verfällt, die Situation überdramatisiert und damit eine ganze Generation von Jugendlichen an den Pranger stellt.“
http://www.welt.de/politik/article339371...d-wirklich.html |
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- Der Dieb von Bagdad
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