Und wieder flogen die Fetzen: Mit ihrem traditionellen "Liebesmahl" hat die Sanct-Pankratii-Brüderschaft in Stade am Sonnabend das 600-jährige Bestehen ihrer kirchennahen Armenfürsorge gefeiert. Der außergewöhnliche Brauch des Papierschnipselwerfens zwischen den Menügängen und den Reden war einer der Höhepunkte. Wer beim Werfen von einem Bruder mit Sammelbüchse erwischt wurde, musste zur Strafe sein Kleingeld spenden - natürlich waren auch größere Beträge willkommen. Denn das gesammelte Geld wird an Bedürftige verteilt: 27.900 Euro kamen zusammen und weitere 4.000 bis 5.000 Euro sind möglich - das Klimpergeld muss nach Angaben der Brüderschaft erst noch gezählt werden. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts warfen die Brüder übrigens noch mit abgenagten Knochen - doch "die machen zu viele Fettflecken", lachte der präsidierende Ältermann Jürgen Baake.