Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
   
Dabei seit: 11.09.2007
Beiträge: 25064
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06.04.2010 19:03 |
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Markus Kenn
Gast
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Original von Hansen
Völlig richtig! Wer von meinem Geld schnurrt weil er zu faul zu arbeiten ist soll ruhig für meinen Hund die Scheiße sammeln! (Hab nur keinen Kötter!)
Die [gestrichen - mfg Quark] wie Dübel und Co muss mann endlich mal rankriegen!!! Wir haben offene Stellen genug, Millionen offene Stellen warten darauf, dass sie endlich besetzt werden. Aber [gestrichen - mfg Quark] leben ja lieber von der HartzIV-Stütze!!!
Nächsten Monat beginnt wieder die Spargelzeit ... und bewerben sich dort HartzIVler? Nein viel zu faul! Richtige Arbeit ist [gestrichen - mfg Quark] doch zu mühsam!!!
[gestrichen - mfg Quark]

Herzlich willkommen zurück, Hansen. Lange haben wir ja nichts voneinander gehört. Aber diese Tonart ist hier im Forum unerwünscht. mfg Quark |
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Ich wusste ja noch gar nicht, dass Du so viele Steuern und Sozialbeiträge abdrückst, dass die Arbeitslosen davon leben können.
Genug offene Stellen zu haben wäre schön: Fakt ist, dass man als Bewerber in den seltensten Fällen eine Antwort von den Firmen bekommt; in aller Regel werden die Bewerbungsunterlagen weg geschmissen, was eine Missachtung und Respektlosigkeit den Bewerbern gegenüber ist. Und wenn ein Arbeitsloser ein Angebot bekommt, dann darf er erst Mal ohne Geld eine Probearbeit abliefern, und wenn er "Glück" hat, dann darf er ein Praktikum absolvieren, unbezahalt natürlich, an dessen Ende er einen Tritt in den Hintern bekommt.
Was die Spargelernte anbetrifft: Viele Arbeitslose bewerben sich und bekommen keine Chance, in der Spargelernte helfen zu dürfen; dasselbe gilt auch für die Erdbeerernte und andere Erntearbeiten. Man greift auf Polen zurück, weil diese angeblich billiger sind.
Ich wohne an der Mosel und gehe jedes Jahr in die Traubenlese: Viele Langzeitarbeitslose gehen da mit und die Winzer staunen, dass sie von den Langzeitarbeitslosen eine gute Arbeit abgeliefert bekommen, allen Steillagen und Vorurteilen zum Trotz.
Erntezeit kann aber nicht die Antwort zur Bewältigung der Arbeitslosigkeit sein. Was nützt es den Langzeitarbeitslosen, für drei, vier Wochen im Jahr beschäftigt zu sein und dann wieder zuhause herum sitzen zu müssen. Sinn würde es machen, wenn z. B. eine Art Dienstleistungsgenossenschaft gegründet würde, die die Erntezeiten abdeckt; Spargelernte und Traubenlese fallen ja nicht zusammen, und in der Zwischenzeit könnte man ja vielleicht Hausmeisterdienste und ähnliches anbieten. Ein Gedankengang, der zu überlegen wäre. Dann wäre allen gedient. Stammtischparolen sind es nicht, die uns helfen.
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07.04.2010 14:02 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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07.04.2010 14:55 |
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maru1158
Mitglied
   
Dabei seit: 22.11.2008
Beiträge: 774
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Wenn man bedenkt, dass ein Arbeiter ca. 20 Jahre gearbeitet haben kann und dann doch nach nur einem Jahr, nur noch als Hartz IVler beeschimpft wird, von Leuten, deren Stelle eben noch nicht von irgendwelchen Maschinen, Computern oder billigen Fremdarbeitern geschluckt, oder wegrationalisiert worden sind.
Vielleicht werden diese Leute sich eines Tages freuen, wenn sie
a soviel zu essen hätten, wie Nachbars Hund
b einen Platz als Erntehelfer bei einem Bauern bekommen, der ihn schließlich ja auch versichern müßte. Das schreckt viele Farmer ab.
__________________ Ein bißchen weniger ICH, aber viel mehr WIR!
Gerechtigkeit fängt an, wenn man an ALLE denkt
MMM
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von maru1158 am 07.04.2010 19:48.
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07.04.2010 19:48 |
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Quark
Mitglied
   
Dabei seit: 24.08.2007
Beiträge: 6042
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Zitat: |
Original von maru1158
Vielleicht werden diese Leute sich eines Tages freuen, wenn sie
a soviel zu essen hätten, wie Nachbars Hund
b einen Platz als Erntehelfer bei einem Bauern bekommen, der ihn schließlich ja auch versichern müßte. Das schreckt viele Farmer ab. |
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zu a) Empfindest Du das Existenzminimum in Deutschland, also die Höhe der Hartz-IV -Sätze wirklich als so niedrig, dass man noch weniger als der Hund zu essen hat?
zu b) Jetzt nicht als persönliche Kritik gesagt. Aber es wird hier immer der Eindruck erweckt, die Landwirtschaft würde ausländische Arbeitskräfte einstellen, um so keine Sozialversicherung zahlen zu müssen. Das ist ein Trugschluss. Auch für polnische Arbeitnehmer, die hier als Erntehelfer tätig sind, müssen Sozialversicherungsbeiträge (allerdings nach Polen) gezahlt werden. (Deshalb ziehen viele polnische Arbeitskräfte auch nach England weiter, weil es da sowas noch nicht gibt).
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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07.04.2010 20:48 |
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Markus Kenn
Gast
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Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Inzwischen rudert die Politikerin zurück. Es gehe ihr nicht um billige Arbeit, so Hämmerling. "Nein, die Menschen sollen schon richtig Geld verdienen", sagte die Politikerin gegenüber der Tageszeitung (TAZ).
Katja Kipping von der Linken sieht hingegen einen geistigen Zusammenhang von Hundekot und Hartz IV: "Eines allerdings muss ich gestehen: Rein geistig ist ein Zusammenhang zwischen Hartz IV und Hundekot nicht zu leugnen". (07.04.2010)
http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueb...schlag-7998.php |
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Nett: Und wann setzt sie sich für MIndestlöhne ein?
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08.04.2010 16:39 |
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Markus Kenn
Gast
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Ich meinte Frau Hämmerling, aber auch ihrer Kollegin wäre ich diesbezüglich dankbar.
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08.04.2010 18:10 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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08.04.2010 18:30 |
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Markus Kenn
Gast
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Nun denn: Für die Mindestlöhne bin ich immer noch, Grüne und SPD wollen sie wirklich nicht, sonst hätten sie diese ja durchgesetzt. Vergessen wir nicht, dass bekannte Politiker von Rot-grün - so auch Volker Beck - Praktikanten beschäftigen, die bestenfalls ein Taschengeld für ihre Arbeit bekommen, meistens aber ohne Geld malochen dürfen!
Ob Die Linke Mindestlöhne einführen würde, wäre sie an der Macht, da bin ich mir nicht ganz sicher. Bei Die Linke stört mich ohnehin, dass es dort immer noch Stasiseilschaften gibt und keine Vergangenheitsbewältigung, doch das ist ein anderes Thema.
Der Vorschlag "Feste Stellen für Arbeitslose" ist eine gute Idee, und ich bin sicher, dass es viele Arbeitslose - auch Hartz IV-Empfänger - geben würde, die gern einen solchen Job machen würden.
Es bliebe zu hoffen, dass sie hier im Forum gelesen hat. Es bleibt aber auch zu hoffen, dass sich Hartz-IV-Empfänger organisieren und Arbeit zu gerechten Löhnen fordern; gemeinsam mit Arbeitnehmern, Aushilfen, ALG-I-Empfängern liesse sich das durchsetzen, denn es ist ja im Interesse der abhängig Beschäftigten.
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09.04.2010 15:54 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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09.04.2010 16:00 |
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Markus Kenn
Gast
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Womit sich aber Volker Beck wie auch andere Politiker selbst disqualifizieren. An für sich sollte man diese Politiker bei der nächsten Wahl in die Wüste schicken, sprich: Abwählen.
Für die hiesigen Kandidaten des Land- und des Bundestages bin ich sowieso schon ein rotes Tuch: Während des Wahlkampfes 2005 versprach der CDU-Bundestagskandidat, dass die CDU Arbeitsplätze schaffen würde. Ich sagte, dass er dann dafür Sorge tragen sollte, dass unbezahlte Praktika abgeschafft werden sollten, worauf er antwortete, dass er auch einen Praktikanten gehabt habe, den er dann eingestellt hätte. Worauf ich bemerkte: "Ach, vier Wochen lang einen für sich malochen lassen, ihn um das Gehalt prellen und dann sich darauf berufen, man habe ihn ja eingestellt. Wenn Sie schon ihre eigenen Mitarbeiter betrügen, betrügen Sie die Wähler erst recht, womit meine Wahl sicher nicht auf Sie fallen wird. Für den Fall, dass Sie mich anzeigen wollen, sagen Sie mir bitte wann und ich geh mit."
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09.04.2010 16:29 |
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Markus Kenn
Gast
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Auch wenn der Beitrag gerade ironisch gemeint war, so ist es zwar eine Tatsache, dass man nicht jeden Arbeitslosen zu einem Finanzbeamten schulen kann, ebensowenig wie sich jeder Arbeitslose zum Akademiker eignet und so fort. Doch es muss auch bei einer Arbeitsstelle nicht immer Kaviar sein, sprich: Es muss ja nicht immer die Position des Generaldirektors, des Bundeskanzlers, des Vorstandsvorsitzenden sein.
Wie die Finanzierung dann aussieht, ist tatsächlich zu klären, doch dabei dürfen wir auch nicht vergessen, dass Hartz IV ebenfalls immense Summen kostet, dass man einen Teil der Kosten mit Bußgeldern herein bekommt, dass Arbeitslose öfter seelisch krank werden, weil sie zum "Nichtstun" verurteilt sind.
Die Schaffung von Arbeitsplätzen bei den Ordnungsämtern ist ja letztendlich auch nicht die einzige Möglichkeit: Ich bin mir sicher, dass Arbeitsplätze auch woanders geschaffen werden können. Ich verstehe hier an der Mosel nicht, warum so viele Gastronomen ausschliesslich auf den Tourismus bauen und nicht neue Märkte erschliessen, z. B. Tagungen, Kulturreisen (wäre zwar auch wieder Tourismus, aber eine andere Klientel, die auch im Winter käme), Events (Kabarettveranstaltungen, Dichterlesungen etc.).
Und ich denke, es gäbe noch viele andere Möglichkeiten.
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09.04.2010 16:51 |
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Markus Kenn
Gast
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Zitat: |
Original von Quark
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Original von Günter
Wenn man bedenkt, was die Länder, Städte und Kummunen allein das sog. "Wachstumsbeschleunigungsgesetz" gekostet hat!
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Und Politiker, die das nicht berücksichtigen und behaupten, der öffentliche Dienst muss alle Arbeitslosen aufnehmen sind nicht nur scheinheilig sondern belügen ihre Wähler. |
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Der öffentliche Dienst kann nicht alle Arbeitslosen aufnehmen; Fakt ist aber auch, dass Ein-Euro-Jobs entsprechende Jobs im öffentlichen Dienst kaputt machen. Das Wasserbauamt, dass für den Kreis Cochem-Zell zuständig ist, hatte einmal 30 Beschäftigte; jetzt sind es nur noch fünf, der Rest wird von Ein-Euro-Jobbern ersetzt. Der neue Bauhof der Stadt Cochem wurde in der Hauptsache von Ein-Euro-Jobbern hochgezogen statt von einer Baufirma. Im Cochemer Bahnhof wurden Räumlichkeiten von Ein-Euro-Jobbern tapeziert, eigentlich Aufgabe einer Tapezierfirma oder eines hauseigenen Hausmeisterdienstes, wobei auch zu bemerken ist, dass die Bahn ja eigentlich keine Behörde mehr ist, sondern eine Aktiengesellschaft, auch wenn der Bund die grössten Anteile sein eigen nennt. Hier läuft ganz schön was schief.
Arbeitsplätze müssen auch und vor allem im Privatsektor geschlossen werden. Natürlich ist das schwierig, denn gerade in der Wirtschaftskrise und in einer Rezession sind die Erfolgsaussichten für Unternehmensneugründungen, Filialgründungen udn Betriebserweiterungen nicht gerade rosig. Andererseits kann es auch nicht sein, dass man bei Lieferanten auf Granit beisst, wenn man einen neuen Markt für bereits bekannte Produkte erschliessen will. Ich wollte Hotelgeschirr z. B. an Grossfamilien vermarkten. Allerdings fand ich keinen Zulieferer: "Hotelgeschirr gehört in die Gastronomie!", so die Antwort.
Ich verstehe auch nicht, warum einige Unternehmen sich nicht ein breiteres Kundenklientel schaffen wollen; bofrost z. B. beliefert nur Privathaushalte. Sicher wäre bei Grossverbrauchern (Imbissen, Restaurants, Grossküchen, Gemeinschaftsverpflegern) etwas zu machen.
Es gäbe auch die Möglichkeit von Teamgründungen, die artverwandte Bereiche miteinander kombinieren. Warum entwickelt man nicht Ideen, wie z. B. Bäcker, Konditoren und Metzger einen Backladen, eine Fleischerei unter einem Dach gründen und gemeinsam ein Cafe-Restaurant mit Partyservice betreiben? Warum soll ein Schneider nicht zusammen mit einer Reinigung an den Markt gehen? Inwieweit diese Ideen eine Zukunft haben, weiss ich auch nicht, aber einmal drüber nachdenken könnte man.
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10.04.2010 17:47 |
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Hugo
Gast
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04.06.2010 18:17 |
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Manuel
Gast
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05.06.2010 10:08 |
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Markus Kenn
Gast
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@Hugo:
Die meisten Langzeitarbeitslosen wollen arbeiten, und viele von ihnen machen in den so genannten Ein-Euro-Jobs eine sehr gute Arbeit.
Allgemein:
Es ist nichts dagegen einzuwenden, wenn man Langzeitarbeitslose z. B. für die Beseitigung von Hundekot einsetzt, doch bitte nicht als Ein-Euro-Job, sondern als ganz reguläre Stelle. Nur so wird ein Schuh drauss. Oder wollen wir langfristig ein Volk aus Ein-Euro-Jobern werden?
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07.06.2010 12:17 |
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Markus Kenn
Gast
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Oh ja: Tolles Argument, wieder eine intellektuelle Glanzleistung. Auf nach China: In diesem Monat sind Bernhardiner als Spezialität besonders zu empfehlen. Und wirkt ganz bestimmt gegen Arbeitslosigkeit.
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07.06.2010 13:23 |
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Markus Kenn
Gast
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Gut erkannt. Allerdings ist China wohl kaum hier des Rätsels Lösung.
Ach ja: Wende Dich mal an einen Wirtschaftsfachmann: Kapital verbraucht man nicht, sondern lässt es arbeiten. Geht man an die Substanz, dann ist irgendwann nichts mehr da.
Und Humankapital ist erst recht keine Wegwerfware. Abgesehen davon sind Leistungsanreize (qualitativ hochwertie Arbeit, Prämien für unfallfreies Fahren, Provisionen beim Verkauf, Gewinnbeteiligungen) am Ende für alle Beteiligten günstiger als ein Dumpinglohn.
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07.06.2010 13:32 |
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