Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
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16.01.2010 01:22 |
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RaBoe
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Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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Zitat: |
Original von Günter
Zumindest die unmoralischen Gewinne, welche die Reichsbahn daraus bezogen hat, sind durch ihren Rechtsnachfolger, die Deutsche Bahn AG, in vollem Umfang an überlebende Verwandte oder Kinder abzugeben.
Was aber dem Fass den Boden ausschlägt, ist dass die Rechtsnachfolger des willfährigen Verrbechensgehilfen Reichsbahn jetzt auch noch an dem "Zug der Erinnerung" verdienen will und dieses Mahnmal z. T. ignoriert und für einige Bahnhöfe unter fadenscheinigen Begründungen sogar Verbote aussprach! |
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Ich gebe die ja recht aber irgendwann ist aber auch mal gut, warum jetzt erst und nicht in den letzten 50 Jahren.
So weit ich weiß war die Reichsbahn staatlich und die Angestellten Beamte, haben also keine Gewinne nagestrebt und wenn die nicht mitgezogen hätten, (und es gab sie), wären sie sofort wegen den Widerstand verhaftet worden.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von RaBoe am 17.01.2010 11:30.
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17.01.2010 11:28 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von toffil
Jetzt mal pragmatisch gefragt: Was hat denn die Bahn praktischerweise getan, wofür jetzt eine Entschädigung fällig wäre? Sie hat transportiert, weil sie dazu beauftragt war. Aber die Ursachen für diese Úngeheuerlichkeiten sind doch ganz andere. Von daher verstehe ich nicht ganz, welche Entschädigung man jetzt von der Bahn will. Zumal doch klar ist, dass alle zur damaligen Zeit in Lebensgefahr schwebten, falls sie etwas gegen die Nazis gesagt oder unternommen hätten. |
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Sie war ein integraler und vor allem unabdingbarer Teil des Vernichtungssystems. Es ist egal, ob du als SS-Aufseher die Juden in die Gaskammer getrieben hast oder die Weiche für den Zug nach Auschwitz gestellt hast.
Zu deinem zweiten Satz: erstens stimmt das nicht so und zweitens ist es schon merkwürdig, dass die Reichsbahn bei den Juden- und Militärtransporten trotz Krieg und Bombenangriffen selbst im Winter besser funktioniert hat als die heutige Bahn...will sagen, wenn ich dagegen bin, brauche ich es ja nicht laut rausschreien, da tut es auch stille Sabotage - hat es aber kaum gegeben, weil unsere deutschen "Volksgenossen" grundsätzlich damit einverstanden waren, dass die Juden "verschwanden" - wohin, war ihnen dabei egal, das wollten sie nicht wissen, damit sie hinterher alle treudoof sagen konnten: "Wir haben nichts gewusst". Das ist perfekte Heuchelei, Toffil, und zudem absolut unchristlich.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
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17.01.2010 15:48 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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Zitat: |
Original von Günter
Wenn eine Selbstverständlichkeit innerhalb von 65 Jahren nicht erledigt wurde, besteht diese Verpflichtung auch danach trotzdem noch weiter. Man kann meiner Meinung nach eben nicht sagen "irgendwann ist aber auch mal gut", weil es ist ja noch nicht gut.
Deshalb müssten der Staat und die Bahn hier einen gemeinsamen Weg gehen. Nur, weil die Bahn damals dem Staat gehörte, wird aus Unrecht nicht Recht. |
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In meine Augen ist es doch mal gut jetzt, denn dadurch wird die Abneigung noch verstärkt. Wir züchten uns das rechte Gesogs selber wieder ran.
Ich kann nur davor warnen, man kann auch alles übertreiben.
Ich für meinen Teil kann mich noch dran erinnern (1970-198, kaum war ein Politiker aus Israel, Polen, oder aus einem anderen von den Nazis tyrannisiertem Land da, flossen Millionen in das betreffende Land, dann kamen die Zwangsarbeiter, auch richtig auch gut, aber ist kein Ende in Sicht, wird es Unmut auslösen.
Schau nur wie die Polen sich jetzt aufregen, weil der Heimatbund auf ihre Vertreterin besteht. Es geht nicht mehr um die Entschädigung sondern nur noch um Machtspielchen und Geld für Anwälte usw.
Btw. Wann werden die vertriebenen/internierten Deutschen, die die Nazis nicht gewählt haben, die nur das Pech hatten noch einen Deutschen Pass zu haben entschädigt? Die wurden in vielen Ländern auch nicht gerade zimperlich angefasst, oder denkt nur an die Japaner in den USA. Die Lager waren auch hart.
Was den Sinti und Roma angeht, was die gerade mit den Spaniern machen ist unter aller Sau und haben in meinen Sympathien verspielt. ............
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
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17.01.2010 17:54 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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Zitat: |
Original von Günter
RaBoe, ich würde eher sagen, mit dieser Argumentation züchten wir uns das rechte Gesogs gerade erst selber wieder ran. |
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Kann ich nicht beurteilen, da mir diese Ideologie doch eher fremd ist.
Ich unterhalte mich mit anderen Europäern und muss zugeben, das ich kaum mit Deutsche über solche Themen rede. Aus der Sicht der Europäer haben die Deutschen ihre Geschichte schon viel besser aufgearbeitet als viele andere Länder. So versucht Russland gerade die Geschichtsschreibung zu ändern.
Wir schaue dabei nur selten zurück, da jede dieser Geschichte mit Leid verbunden ist, wir versuchen Wege für morgen zu finden und dabei wird nix vergessen aber auch nicht mit Dreck geworfen. Es wird als das was es ist akzeptiert, unsere gemeinsame leidvolle Geschichte.
Dabei mal wieder eine für mich irritierende Info aus Südtirol.
Die Liga Nord will verhindern, das die Tagebücher der Anne Frank im Unterricht durchgekommen wird, weil es den Jugendliche traumatisiert. Das finde ich sehr schlimm.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von RaBoe am 18.01.2010 07:33.
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18.01.2010 07:29 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von max1995
Zitat: |
Original von Grubendol
Die Deutschen natürlich. |
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Auha,das ist ja schon bedenklich. |
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Nein, Max, es waren gut 100.000 ganz gewöhnliche Deutsche, die so direkt am Holocaust beteiligt waren, dass man sagen kann, sie wussten genau, was ablief. Es hätten aber auch 100.000 ganz beliebige andere Personen sein können (Daniel Jonah Goldhagen).
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22.01.2010 15:10 |
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