Günter
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08.04.2009 19:47 |
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Quark
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RE: Heuchelei um Abfindung für Mehdorn |
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Zitat: |
Original von Günter
Mir stellt sich eine andere Frage: Warum hat man Mehdorn denn so einen Vertrag angeboten? Wenn hier ein Mitarbeiter bei Paulsen oder beim Marktkauf sehr schlechte Leistungen bringt, wird er schlicht und ergreiffend entlassen! Und bekommt keinerlei Abfindungen! |
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Du willst doch nicht wirklich den Mitarbeiter bei Paulsen oder die nette Dame an der Kasse von Marktkauf mit dem Chef der Deutschen Bahn gleichsetzen?
Ich denke doch wohl, dass da ein ganz klein wenig mehr Verantwortung in dem Beruf des Herrn Mehdorn liegt, als in dem der Dame an der Kasse, oder
Im Übrigen, jeder Mitarbeiter, der betriebsbedingt gekündigt wird - auch der Herr bei Paulsen oder die Damen beim Marktkauf - hat Anspruch auf eine Abfindung. Und wir erinnern uns alle noch mal ein paar Wochen zurück: Herr Mehdorn wurde nicht gekündigt - weder betriebsbedingt, noch verhaltensbedingt (goldene Löffel klauen ). Er hat mit seinem Arbeitgeber einen Auflösungsvertrag geschlossen, warum sollte er jetzt sagen, das Geld schenke ich dem Staat.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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09.04.2009 01:55 |
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Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
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RE: Heuchelei um Abfindung für Mehdorn |
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Zitat: |
Original von Günter
Was für eine Heuchelei um Abfindung für Mehdorn!
Besonders aus Reihen der Politik! Was für eine Heuchelei! Die sich da jetzt echaufieren, sollten lieber schweigen!!!! (Wahlkampfgesülze!)
Natürlich ist die Forderung von Mehdorn unmoralisch! Nach so vielen Fehlleistungen als Chef vom Ganzen sollte er beschämt schweigen! Aber das wird er nicht und das muss er auch nicht.
Mir stellt sich eine andere Frage: Warum hat man Mehdorn denn so einen Vertrag angeboten? Wenn hier ein Mitarbeiter bei Paulsen oder beim Marktkauf sehr schlechte Leistungen bringt, wird er schlicht und ergreiffend entlassen! Und bekommt keinerlei Abfindungen!
Nur von schlechten Leistungen wollen usnere verlogenen Politiker aus CDU/CSU und SPD bei Mehdorn ja plötzlich auch nichts mehr wissen und loben Mehdorn gebetsmühlenartig bis zum Gehtnichtmehr! Was für eine Heuchelei! Vor vier Wochen haben sie alle noch über ihn geschimpft!
Nun, das Problem liegt woanders: Mehdorn hat von seinem Arbeitgeber - das ist der Bund und damit die Regierung - einen Vertrag bekommen, dass er sich wirklich alles erlauben darf, (außer vielleicht silberne Löffel zu klauen!) seine Abfindung bleibt ihm trotzdem sicher!!!
Und ich bin überzeugt, dass sein Nachfolger Grube wieder einen ähnlichen Vertrag erhalten wird!!! (Man kennt sich doch!!!) Die Empörung unserer Politiker ist nichts mehr als Wahlkampf-Show! Und dieses Gesülze hatten wir in den vergangenen Monaten mehr als genug!!! Es widert einen inzwischen an, weil es total unglaubwürdig ist!!!
http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Frage...;art693,2769908 |
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Spricht da der Neid oder die "Linke"Seele?
Wie war das noch mit dem Lieb u.Recht haben ?
Und der Vergleich mit Paulsen usw,hinkt doch wohl sehr,wie auch schon Quark bemerkte.
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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09.04.2009 03:35 |
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Günter
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RE: Heuchelei um Abfindung für Mehdorn |
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Zitat: |
Original von Quark
Zitat: |
Original von Günter
Mir stellt sich eine andere Frage: Warum hat man Mehdorn denn so einen Vertrag angeboten? Wenn hier ein Mitarbeiter bei Paulsen oder beim Marktkauf sehr schlechte Leistungen bringt, wird er schlicht und ergreiffend entlassen! Und bekommt keinerlei Abfindungen! |
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Du willst doch nicht wirklich den Mitarbeiter bei Paulsen oder die nette Dame an der Kasse von Marktkauf mit dem Chef der Deutschen Bahn gleichsetzen?
Ich denke doch wohl, dass da ein ganz klein wenig mehr Verantwortung in dem Beruf des Herrn Mehdorn liegt, als in dem der Dame an der Kasse, oder
Im Übrigen, jeder Mitarbeiter, der betriebsbedingt gekündigt wird - auch der Herr bei Paulsen oder die Damen beim Marktkauf - hat Anspruch auf eine Abfindung. Und wir erinnern uns alle noch mal ein paar Wochen zurück: Herr Mehdorn wurde nicht gekündigt - weder betriebsbedingt, noch verhaltensbedingt (goldene Löffel klauen ). Er hat mit seinem Arbeitgeber einen Auflösungsvertrag geschlossen, warum sollte er jetzt sagen, das Geld schenke ich dem Staat. |
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In einem Punkt - und das ist hier der wesentliche - hinkt der Vergleich aber nicht: Mehdorn ging aufgrund von massiven Fehlleistungen. Und, wenn er nicht gegangen wäre, hätte man ihm kurz oder lang gekündigt!
Ich meine - und da könnt mir mich gerne als Linken oder sonstwas beschimpfen - dass derjenige, der Aufgrund von massiven Fehlleistungen seinen Job verliert, nicht noch Abfindungen in Millionenhöhe verdient.
Vermutlich seid Ihr beide jahrelang nicht im Fernverkehr mit der Bahn gefahren, sonst wüsstet Ihr, wovon ich hier schreibe. Mehdorn (und sein Vorgänger) haben die Bahn regelrecht kaputtgemacht! Daran ändert die schöne Optik der ICEs auch nichts!
Mehdorn hat seinen Rücktritt angeboten, weil er sonst wegen Unfähigkeit entlassen worden wäre. (Warum bestreiten das plötzlich alle?) Das soll nun noch belohnt werden. Die Managerverträge sind diesbezüglich schlich und ergreiffend unanständig! Wer massiv Bockmist baut udn deshalb gehen muss, darf nich noch dafür belohnt werden.
max1995, was das mit "Wie war das noch mit dem Lieb u.Recht haben ?" zu tun hat, erschließt sich mir nicht. "Lieb u.Recht haben" widerspricht ja wohl nicht einer sachlichen Diskussion!
Und was das mit "Neid oder die "Linke"Seele?" zu tun haben soll, kann ich ebenfalls nicht erkennen.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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09.04.2009 09:47 |
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Grubendol
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Für mich ist entscheidend, dass Mehdorn selber seinen Rückzug angeboten hat und daher jeden Anspruch auf eine Abfindung verwirkt hat.
Ein Arbeitnehmer, der von selber kündigt, bekommt auch keine Abfindung und wird beim Arbeitslosengeld für drei Monate gesperrt.
Welche Funktion jemand innehat, sollte für die arbeitsrechtlichen Folgen seiner Entscheidungen keine Rolle spielen, oder haben wir hier eine 2-Klassengesellschaft?
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 09.04.2009 14:11.
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09.04.2009 14:11 |
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Quark
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RE: Heuchelei um Abfindung für Mehdorn |
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Zitat: |
Original von Günter
In einem Punkt - und das ist hier der wesentliche - hinkt der Vergleich aber nicht: Mehdorn ging aufgrund von massiven Fehlleistungen. Und, wenn er nicht gegangen wäre, hätte man ihm kurz oder lang gekündigt! |
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Nein, er hinkt eben nicht, denn Herr Mehdorn ist nicht verhaltensbedingt gekündigt worden, sondern hat mit seinem Arbeitgeber einen Auflösungsvertrag geschlossen. Ob jemand Herrn Mehdorn gekündigt hätte, und dann noch verhaltensbedingt sind nur Vermutungen - niemand hätte dafür eine Unterschrift gegeben. Die Lösung mit dem Aufhebungsvertrag war die schnellste, um diesen Posten neu besetzen zu können.
Zitat: |
Original von Günter
Ich meine - und da könnt mir mich gerne als Linken oder sonstwas beschimpfen - dass derjenige, der Aufgrund von massiven Fehlleistungen seinen Job verliert, nicht noch Abfindungen in Millionenhöhe verdient. |
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Ich beschimpfe niemanden wegen seiner politischen Gesinnung. Dennoch bleibt es dabei, dass sein Arbeitgeber ihm nicht gekündigt hat. Es hätte ja die Möglichkeit bestanden, dies im Aufhebungsvertrag zu regeln - hat man aber - m. E. bewusst - nicht getan. Im Übrigen wäre es auch rechtlich sehr bedenklich, wenn ein Arbeitnehmer einen Vertrag schließt, der eine Abfindung vorsieht im Falle der vorzeitigen Beendung, und wenn man dann von dieser Möglichkeit Gebrauch macht stellt sich der Arbeitgeber hin und sagt: "Nein, nein, Du hast schlecht gearbeitet, Du bekommst jetzt nichts mehr." Gut, das geht hier alles in andere Dimensionen. Ich beziehe mich nur auf die alte Ferengiregel: "Ein Vertrag ist ein Vertrag ist ein Vertrag."
Zitat: |
Original von Grubeldol
Für mich ist entscheidend, dass Mehdorn selber seinen Rückzug angeboten hat und daher jeden Anspruch auf eine Abfindung verwirkt hat.
Ein Arbeitnehmer, der von selber kündigt, bekommt auch keine Abfindung und wird beim Arbeitslosengeld für drei Monate gesperrt. |
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Er hat zwar seinen Rücktritt angeboten, aber nicht selber gekündigt, insofern passt die Schlussfolgerung mit der Sperre und der Verwirkung eben nicht.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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09.04.2009 18:04 |
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Günter
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09.04.2009 22:24 |
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Grubendol
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Es war die Fixierung auf den geplanten Börsengang, die dazu führte, dass man unbedingt gute Bilanzen brauchte. Da wird Mehdorn jetzt attestiert, dass er einen Staatskonzern, der nur Verluste erwirtschaftet hat, in ein gewinnbringendes Unternehmen verwandelt hat, aber das ist Sand-in-die-Augen-gestreut - in Wirklichkeit wurden das Kerngeschäft und die Technik vernachlässigt und Jobs abgebaut, um die Bilanzen zu schönen.
Kein Konzern bringt einen "besseren Service" mit weniger Personal. Diese Erfahrung haben wir ja schon bei der Zerschlagung des Fernmeldemonopols unter Ron Sommer machen dürfen, der zum Schluss auch eine schöne Abfindung mitgenommen hat.
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10.04.2009 05:52 |
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Günter
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Zitat: |
Original von Grubendol
Es war die Fixierung auf den geplanten Börsengang, die dazu führte, dass man unbedingt gute Bilanzen brauchte. Da wird Mehdorn jetzt attestiert, dass er einen Staatskonzern, der nur Verluste erwirtschaftet hat, in ein gewinnbringendes Unternehmen verwandelt hat, aber das ist Sand-in-die-Augen-gestreut - in Wirklichkeit wurden das Kerngeschäft und die Technik vernachlässigt und Jobs abgebaut, um die Bilanzen zu schönen.
Kein Konzern bringt einen "besseren Service" mit weniger Personal. Diese Erfahrung haben wir ja schon bei der Zerschlagung des Fernmeldemonopols unter Ron Sommer machen dürfen, der zum Schluss auch eine schöne Abfindung mitgenommen hat. |
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Genauso ist es. Man hat für Ziele, die gar nicht ihrem Auftrasg entsprechen, verkommen lassen!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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10.04.2009 11:24 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
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@ max, @ Quark:
Seid Ihr in den letzten fünf Jahren mal als Fernreisende mit der Bahn unterwegs gewesen?
Ich fahre regelmässig alle zwei bis drei Wochen und muss leider sagen, dass man die Bahn verkommen lassen hat. Daran ändern auch die schicken ICEs nichts.
Was nützen mir diese ICEs, wenn sie fast nie pünktlich sind und man die Anschlußzüge verpasst? Ein etwas weniger ehrgeizig kalkulierter Fahrplan würde zu mehr Pünktlichkeit führen. Die früheren D-Züge hielten an den Bahnhöfen deutlich länger (schon aufgrund der damaligen Post- und Paketabfertigung). Da konnte man Verspätungen leichter wieder rausholen. Ich wäre zwischen Harburg und dem Ruhrgebiet gerne 30 Min länger unterwegs, wenn dadurch ich meine Anschlüsse besser erreichen würde.
Die Nebenstrecken hat man bahnmässig ausgegrenzt. Hier verkehren Bimmelbahnen und der Fernreisende muss dauernd umsteigen.
Früher stieg ich in Cuxhaven in eine einen Kurswagen und verließ den an meinem Zielort. Früher fuhren die D-Züge bis Cuxhaven durch! Welcher Urlauber mutet sich denn jetzt noch zu, mit seinem Urlaubsgepäck zig mal unzusteiegen wenn er nach Cuxhaven reisen will?
Die Nahverkehrszüge sind behindertenunfreundlich geworden. Überall in den Zügen Treppauf-Trepp-ab!!!
Die Fernzüge, besonders die ICEs, sind total überbucht. Ohne Reservierung läuft da gar nichts mehr. Da aber oftmals kurzfristig der ICE durch einen anderen Zugtyp ersetzt werden muss, ist die Reservierung dann hinfällig. (Dass man dann großzügigerweise die Reservierungsgebühr erstattet bekommt, bringt da auch nicht!)
Was nützt einem denn eine Reservierung, wenn man den entsprechenden Zug wegen einer Verspätung nicht erreicht und mit einem späteren Zug weiterreisen muss?
Ihr glaubt gar nicht, wie oft ich die Stunden zwischen Harburg /Bremen und Dortmund schon stehend - oder auf dem Fußboden sitzend - in einem ICE / IC verbracht habe?
Deshalb kann man überhaupt nicht mehr spontan reisen, ohne damit rechnen zu müssen, die ganze Strecke stehen zu müssen!!!
Der Sitzraum wurde insgesamt verkleinert und man fühlt sich wie in einer Legebox! Die Fünferabteile sind so eng bemessen, dass man es gar nicht vermeiden kann, dem Gegenüber "sehr nahe zu kommen"!
Und dann die Preise: Sie sind einfach viel zu hoch. Ich sehe es auch nicht ein! Warum zahlen wir jetzt für die schlechtere Leistung so viel höhere Preise, nur damit die Bahn große Gewinne einfährt? Und dann das Fernziel, an die Börse zu gehen! Da wird dann durch die Aktionäre nochmal kräftig abkassiert und wir bezahlen das durch die erhöhten Fahrpeise!
Die Bahncard wurde von Mehdorn ja seinerzeit abgeschafft und - nur Dank eines großen Proteststurmes - wieder eingeführt, aber viel zu teuer!!!
Die Eisenbahnromatik ist eh dahin! Keine Fenster mehr, um beim Abschied vernünftig zu winken!
Man hat die Interregios - die zum Teil noch alte D-Züge waren - einfach umgespritzt und mit neuen Sitzen ausgestattet, um jetzt von allen Fernreisenden IC-Zuschläge kassieren zu können!
Man hat die Mitarbeiterzahl massiv abgebaut, stattdessen stehen überall diese unseligen Automaten, die dauernd kaputt sind und die von vielen älteren Fahrgästen überhaupt nicht bedient werden können! So wurden viele Abeitsplätze abgeschafft, nur damit mehr Gewinne erzielt werden.
Ich freue mich immer sehr, wenn ich iim Cuxhavener Bahnhof noch mit Menschen zu tun habe!
Das ist die Deutsche Banh heute - Das alles haben Ludewig und Mehdorn zu verantworten! Ich sehne mich nach den alten D-Zügen zurück!!!
Liebe Grüße
Günter
__________________ Liebe Grüße
Günter
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10.04.2009 11:52 |
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Quark
Mitglied
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Zitat: |
Original von Günter
Das ist die Deutsche Banh heute - Das alles haben Ludewig und Mehdorn zu verantworten! Ich sehne mich nach den alten D-Zügen zurück!!!
Liebe Grüße
Günter |
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Du sehnst dich nach einer Zeit zurück, als die Deutsche Bahn noch ein Staatsbetrieb war, dem es egal sein konnte, ob er Gewinne oder Verluste einfuhr, denn der Steuerzahler kam ja für einen Verlust auf.
Du prangerst hier Zustände an, für die man nicht allein Mehrdorn verantwortlich machen kann, denn wenn er etwas umgesetzt hatte, war es doch die Allgemeinheit, die plötzlich aufschrie. Und die alten "guten" Zeiten stecken leider doch auch noch im Personal drinne, wer denkt denn bei der Bahn schon kundenorientiert und auf den Kunden fixiert.
Natürlich ist die Deutsche Bahn AG auf ihre Gewinne fixiert - sonst wäre sie ja auch kaum Interessent für Aktionäre und tut alles um den Börsengang auch gut aussehen zu lassen.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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11.04.2009 10:16 |
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Günter
Administrator
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Zitat: |
Original von Quark
Zitat: |
Original von Günter
Das ist die Deutsche Banh heute - Das alles haben Ludewig und Mehdorn zu verantworten! Ich sehne mich nach den alten D-Zügen zurück!!!
Liebe Grüße
Günter |
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Du sehnst dich nach einer Zeit zurück, als die Deutsche Bahn noch ein Staatsbetrieb war, dem es egal sein konnte, ob er Gewinne oder Verluste einfuhr, denn der Steuerzahler kam ja für einen Verlust auf.
Du prangerst hier Zustände an, für die man nicht allein Mehrdorn verantwortlich machen kann, denn wenn er etwas umgesetzt hatte, war es doch die Allgemeinheit, die plötzlich aufschrie. Und die alten "guten" Zeiten stecken leider doch auch noch im Personal drinne, wer denkt denn bei der Bahn schon kundenorientiert und auf den Kunden fixiert.
Natürlich ist die Deutsche Bahn AG auf ihre Gewinne fixiert - sonst wäre sie ja auch kaum Interessent für Aktionäre und tut alles um den Börsengang auch gut aussehen zu lassen. |
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Nun, Quark, zunächst einmal stellt sich mir überhaupt die Frage, ob ein Börsengang der Deutschen Bahn AG wirklich erstrebenswert ist.
Bei dieser Frage müssen wir vielleicht einmal etwas grundsätzlicher werden und zunächst einmal die Frage stellen, was eigentlich der Sinn und Zweck eines Konzernes ist?
Hauptsinn, oder um es noch korrekter zu formulieren, einziger Sinn eines Konzerns ist es in der Realität, möglichst hohe Gewinne für die Aktionäre abzuschöpfen. Und das ohne jede Rücksicht auf Beteiligte! Das ist zwar verfassungswidrig, aber in neoliberalen Zeiten übersieht man das gerne mal!
Verfassungswidrig ist eine derartige Verfahrensweise übrigens deshalb, weil sie dem höchsten Gesetz in Deutschland, unserer Verfassung, eindeutig widerspricht! Dort heißt es im Art 14:
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(Grundgestz Art. 14 )
Das ist geltendes Recht! Das ist ein Satz aus unserer Verfassung, die in jutistischer Sicht unser höchestes Gut darstellt! Man mag den Passus in Satz 2 für nicht mehr zeitgemäss halten, dann sollte man parlamentarische Mehrheiten finden, das zu ändern. Aber solange Satz 2 des Art. 14 gilt, ist die einseitige und rücksichtslose Ausrichtung einer Firmenpoltik auf hohe Renditen um jeden Preis mit der geltenenden Verfassung nicht in Einklang zu bringen. Das gilt übrigens für die meisten großen Konzene, mit Sichehreit auch für die Bahn!
Wer sich in Deutschland aber auf diesen Passus unseres höchsten Gesetzes beruft, wird leider sehr schnell als "Linker" oder als "Kommunist" beschimpft. (Die Väter unseres Grundgesetzes waren aber keine Kommunisten, der Erfinder der Sozialen Marktwirtschaft, Ludwig Erhard, war es mit Sicherheit auch nicht!)
Zur Bahn werde ich mich aber in meinem nächsten Posting noch etwas konkreter äußern.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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11.04.2009 23:27 |
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Günter
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Nun zur Deutschen Bahn:
Bei der Deutschen Bahn AG, die nach wie vor zu 100 % Eigentum der Bundesrepublik Deutschland ist, möchte ich aber - unabhängig von dem oben zitierten Verfassungsgebot - einmal die Frage stellen, was denn denn Sinn und Zweck der Deutschen Bahn ist? Wo liegen für die deutschen Bürgerinnen und Bürger und für die Bundesrepublik Deutschland die Vorteile, wenn die Bahn in das Eigentum von Aktionären übergeht? Die Frage zu stellen darf doch mal erlaubt sein.
Sicher, zunächst einmal wird Geld in die Kassen der Bahn gespült. Was aber pro Aktie ein einmaliger Vorgang bleiben wird.
Zunächst einmal eine grundsätzliche Frage: Ist es Sinn und Zweck der Deutschen Bahn, möglichst effizient und kostengünstig Personen und Güter in Deutschland zu befördern?
Oder liegt Sinn und Zweck der Bahn darin, dass sich einige (wenige) Reiche bei der Bahn durch den Erwerb von Aktien einkaufen und auf Kosten der Fahrgäste große Gewinne einnehmen?
Hier habe ich manchmal den Eindruck, dass der "Gang zur Börse" für manche so eine Zauberformel ist, die "ewigen Wohlstand" aller verheißt. Dass das aber nicht immer zutrifft, durfte die Aktionäre der T-Aktie (Detusche Telefom) leidvoll erfahren. Und der vorschnelle Börsengang des BVB (Borussia Dortmund) endete bekanntlich in einer einigen Karastrophe.
Viele Leute sind beim Gedanken an den "Börsengang" eines Unternehmens fasziniert und denken nur an großen Geldsegen, ohne sich zu fragen, wae dabei eigentlich wirklich passiert. (Das hängt vermutlich damit zusammen, dass kaum jemand wirklich über die Grundlagen des Aktienrechtes informiert ist!)
Es muss doch einmal erlaubt sein, die Frage zu stellen, wo denn der Sinn an einem Börsengang der Bahn liegt??? Und worin der Sinn liegt, dass ich als Fahrgast künftig von jedem EURO, den ich dann für eine Fahrkarte ausgebe, 15 bis 30 Cent für die Gewinne der Aktionäre hinlegen muss???
Wer hat denn davon etwas, außer der Aktionären? Quark, kannst Du mir diese Frage wirklich beantworten???
Tatsächlich werden die Preise dann dadurch steigen müssen oder der Service wird (aufgrund von Einsparungen) noch schlechter! Denn die höheren Kosten für die Dividenden müssen ja irgendwie hereinkommen! Und das Geld, für das die Aktionäre zeichnen (kaufen), wird nur einmal eingenommen und ist nach wenigen Jahren endgültig verbaucht. Die jährlichen Dividenden aber bleiben, solange die Bahn besteht. Einen Dukatenesel wird die Bahn auch nicht in den Keller gestellt bekommen, nur weil plötzlich Altionäre das Sagen haben.
Ich weiß nicht, Quark, ob Du Kaufmann bist? Ich bin es und habe von 1973 - 1976 meine Ausbildung als Industriekaufmann absolviert und im Jahre 1976 meine Prüfung vorder IHK Stade erfogreich abgeschlossen. Und seit knapp zehn Jahren führe ich ein eigenes kleines Unternehmen durch alle Unwillen der Krisen! Aber unabhängig davon, diese Rechnung ist doch wohl jedermann nachvollziehbar:
Wenn die Bahn ihren Aktionären künftig eine Rendite von 15 bis 30 Prozent bieten will - und darunter läuft es doch seit den neoliberalen Zeiten kaum noch - werden das faktisch Mehrkosten sein! Nach drei bis acht Jahren sind die Einnahmen für den Verkauf der Aktion restlos verbraten. Die Kosten für die Dividenden an die Aktionäre bleiben aber Jahr für Jahre bestehen. Und die müssen irgendwie zusätzlich hereinkommen! Es geht überhaupt nicht anders! Willst Du das?
Klar, wenn die Bahn-Aktien dann steigen, dann ... Aber gibt es dafür irgendwelche Garantien? - Nein, nicht wirklich! An das Disaster der T-Aktie will ich jetzt gar nicht noch einmal erinnern.
Darf ich Dich mal daran erinnern, welche katstrophalen Konsequenzen die Privatisierung des Energiemarktes sowohl für Bürgerinnen und Bürger als auch für viele Unternehmen hatte und hat? Und wie viele Unternehmen in Deutschland infolge dieser falschen Energiepolitik in die Insolvenz stürzten? Hier wurde die Lizenz zur Selbstbedienung erteilt: Obwohl die Gewinne der Ernergiemultis immer dastischer steigen, dürfen sie die Verbraucherpreise immer weiter rasant erhöhen! Und keiner kann wirklich etwas dagegen unternehmen! Das ist die Situation! Ist Dir, Quark
, diese Entwicklung entgangen?
Wissen wir, was kommt, wenn die Bahn zu 51 % in privater Hand ist? (Noch wird eine soweit gehende Ausgabe von Aktien zwar dementiert, aber wir kennen doch die Halbwertzeiten von solchen politischen Erklärungen! Spätestens, wenn sich die nächste Regierung wirklich der aktuellen Haushaltslücken bewußt werden wird, wird man so manches neu bedenken... )
Hinzu kommt, dass der schlechte Zustand des Schienennetzes dann eher noch größere Ausmaße annehmen wird! Parallelen zum schlechten Zustand der Fernhochspannungsleitungen der privatisierten Stromanbieter drängen sich ja geradezu auf! Ich nenne hier nur einmal das Stichwort "Thomasstahl"!
Warum muss die Bahn eigentlich wirklich privatisiert werden? Was spricht wirklich dagegen, dass sie als umweltfreundlichestes Unternehmen in diesem Land weiterhin Subventionen aus dem für vieles andere weit geöffneten Geldtopf bekommt? Für die umweltpolitisch sehr umstrittene sog. "Abwrackprämie" sind jetzt sofort über fünf Milliarden (= fünftausend Millionen) vorhanden!
Aber für die wirklich umweltfreundliche Bahn haben wir kein Geld mehr im Staatssäckel?
Hier möchte ich jetzt gerne überzeugende Gegenargumente lesen!
In Wahheit ist es doch so: Man hat die Unternehmenssteuern für die Kapitalgesellschaften in Deutschland in den letzen 20 Jahren radikal auf ein so niedriges Mass gesenkt, dass es daraus resultierend Löcher in den Haushalten entstanden.
Für ein Allgemeingut wie Energieversorgung und für die Bahn hat man deshalb angeblich kein Geld mehr übrig! Für manches andere auch nicht. (Und der Verkauf der Stromversorger und Stadtwerke ließ ja kurzfristig auch Gelder in die Kassen der Länder und Kommunen fließen.)
Wirklich, Quark, ich kann nicht erkennen, wo der wirkliche Vorteil für uns bisherige "Eigentümer" der Bahn, nämlich dem deutschen Volk, liegen soll, wenn sie an Aktionäre verscherbelt wird!
Wenn Du realistische Vorteile erkennen kannst, dann kläre mich bitte auf und zeige uns allen, wo diese wirklich konkret liegen!!
Liebe Grüße
Günter
__________________ Liebe Grüße
Günter
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Günter am 12.04.2009 11:10.
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12.04.2009 00:14 |
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Quark
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Dabei seit: 24.08.2007
Beiträge: 6042
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Schon lustig, dass ich plötzlich als derjenige gelten soll, der die Vorteile eines Aktienganges der Deutschen Bahn erklären soll. Zumindest deshalb, weil ich wahrscheinlich einer der größten Gegner von Privatisierungen von Staatsaufgaben bin - und da weiß ich zufällig wirklich, warum ich dagegen bin. Weil alle positiven Effekte, die angeblich durch eine Privatisierung erfolgen, durch die negativen Ergebnisse eines rein auf Profit orientierten Unternehmens allesamt aufgefressen werden.
Nur was passiert denn im Moment? Die Bahn ist eine private AG - allerdings in Staatsgewalt. Also was denn nun? Ganz oder gar nicht. Einerseits will ich als Staat dem Unternehmen die Mechanismen des Marktes eröffnen, aber trotzdem will ich meine Hand noch am Ruder halten - beides geht aber nicht! Das haben eben die mißglückten Versuchen bei den Stromversorgern oder der Telekom gezeigt. Für einen Börsengang ist der Zeitpunkt jetzt sowieso erstmal abgefahren - durch die Finanzkrise wird sich doch kein privater Anleger - und die waren es, die damals die Telekom Aktien zu einem total überhöhten Zeichnungspreis gekauft haben - zu einem Kauf von ehemals staatlichen Aktien hinreißen lassen.
Welchen Sinn die Ausgabe der Aktien für das Unternehmen Deutsche Bahn hat, sollte Dir als Industriekaufmann doch bekannt sein - frisches Geld ins Unternehmen zu holen und die Entscheidung auf die Schultern der Aktionäre zu verteilen (im übrigen bin ich auch Kaufmann - wenn auch nur "Bürokaufmann", führe aber auch schon viele Jahre private Unternehmen ). Gerade das Argument der Energieversorger kann mir nur ein müdes Lächeln im Gesicht entlocken - denn die Bevölkerung war es doch, die aufgeschrieen hat - gemeinsam mit den Politikern, dass die Energieversorger in den Wettbewerb treten müssen, damit die Strompreise für die Verbraucher günstiger wird - und alle haben gejubelt, als es "Gelben Strom" und "privaten Strom" gab - und dennoch wird der Strommarkt in Deutschland derzeit von vier Unternehmen beherrscht. Aber allesamt heute private Unternehmen.
Was § 14 GG anbetrifft. Dieser Artikel wird immer gerne von den Linken gebraucht, um die staatliche Einziehung privater Vermögen zu begründen. Das ist das, was mir an dieser Argumentation nicht passt, denn dieser Artikel ist dazu entstanden, dass auch der Staat das Eigentum des Bürgers achtet.
Btw.: Ich finde es nicht gerade gut, dass Du hier Echtnamen postest.
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12.04.2009 22:54 |
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Günter
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Zitat: |
Original von Quark
Welchen Sinn die Ausgabe der Aktien für das Unternehmen Deutsche Bahn hat, sollte Dir als Industriekaufmann doch bekannt sein - frisches Geld ins Unternehmen zu holen und die Entscheidung auf die Schultern der Aktionäre zu verteilen |
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Richtig, Quark, nur die Frage bleibt doch wieviel Geld dadurch wirklich konkret und einmalig dabei reinkommt. Die hohen Dividenden müssen dagegen jedes Jahr ausgeschüttet werden. Es ist nur eine Frage von wenigen Jahren, dann ist die einmalige Einnahme aus dem Verkauf der Aktoen verpufft, Dividenden aber müssen jedes Jahr abgeführt werden, solange das Unternehmen bestehen wird.
Zu Deiner Ausführung "die Entscheidung auf die Schultern der Aktionäre zu verteilen" möchte ich nur folgendes sagen: Das ist ja exakt die Firmenpolitik, die Herr Mehdorn in seiner Amtszeit betrieben hat. Genau aus dieser Konstellation ergibt sich doch aber, dass der Betrieb nur noch dieses eine Ziel verfolgte:
Möglichst hohe Gewinne = möglichst hohe Dividenden! Bei der Bahn und vielen anderen Konzernen läuft das über schlechten Service, über zu höhe Preise und über die Freisetzung von Mitarbeitern! Denn einziges Ziel sind möglichst hohe Gewinne. Dem muss sich dann jede Geschäftsethik unterwerfen! Wie sich das konket ausgestaltet können wir gut in der Geschäftspolitik von LIDL oder der Deutschen Telekom erkennen.
Zitat: |
(im übrigen bin ich auch Kaufmann - wenn auch nur "Bürokaufmann", führe aber auch schon viele Jahre private Unternehmen ). |
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Schön, dann bist Du ja in betriebswirtschaftliche Zusammenhänge involviert und weißt, dass es auch bei der Umwandlung eines Staatsbetriebes in eine AG Licht- und Schattenseiten gibt!
Zitat: |
Gerade das Argument der Energieversorger kann mir nur ein müdes Lächeln im Gesicht entlocken - denn die Bevölkerung war es doch, die aufgeschrieen hat - gemeinsam mit den Politikern, dass die Energieversorger in den Wettbewerb treten müssen, damit die Strompreise für die Verbraucher günstiger wird - und alle haben gejubelt, als es "Gelben Strom" und "privaten Strom" gab - und dennoch wird der Strommarkt in Deutschland derzeit von vier Unternehmen beherrscht. Aber allesamt heute private Unternehmen. |
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Also, ich habe nicht aufgeschrien! Was vielleicht daran liegt, das ich schon seit Jahren gegen Privatisierungen bin. Mir war von Anfang an klar, dass nicht jedes toll formulierte Angebot, sei es gelb oder sonst wie, das bessere ist. Und viele andere Deutsche waren auch überhaupt nicht begeistert!
Aber, Quark, bist denn Du nicht der Meinung, dass es ein Skandal ist, was sich diese vier Multis heute auf dem Energiemarkt leisten? Findest Du es denn nicht unwürdig, wie dort hemmungslos abkassiert wird? Und ist es denn nicht ein Skandal, dass unsere Regierung nach eigenen Angaben nichts gegen diese unverschämte Selbstbedienung unternehmen kann? Hat das denn noch etwas mit einem Rechtsstaat und mit einem geordneten Staatswesen zu tun?
Und sollen noch mehr Versorgungs- und Dienstleistungszweige für die Raffgier ohne Grenzen einiger Weniger geöffnet werden???
Zitat: |
Was § 14 GG anbetrifft. Dieser Artikel wird immer gerne von den Linken gebraucht, um die staatliche Einziehung privater Vermögen zu begründen. Das ist das, was mir an dieser Argumentation nicht passt, denn dieser Artikel ist dazu entstanden, dass auch der Staat das Eigentum des Bürgers achtet. |
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Richtig. Aber der Artikel 14 sagt eben beides aus:
Das Eigentum des Bürgers ist zu achten und zu schützen. Aber das Eigentum des Bürgers verpflichtet eben auch! (Auch, wenn der Bürger zufällig Milliardär ist!)
Man kann doch nicht sagen: Der Satz 1 ist gut, weil er unser Eigentum schützt, aber den Teil 2 nehmen wir nicht Ernst! Es steht beides in der Verfassung! Also ist auch beides anzuwenden!
Ich finde es nicht schlimm, dass der Satz "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." vor allem von den Linken zitiert wird.
Schlimmer finde ich es, dass dieser Satz von den meisten anderen verniedlicht oder gar ignoriert wird! Was ist den das für ein schlampiger Umgang mit unserer Verfassung??? Das Grundgestz ist in juristischer Hinsicht unser höchstes Gut! Und es gilt in Gänze! Es gilt nicht nur dort, wo wir es gerne umgesetzt sehen!
Ich finde es schlimm, dass dieser Satz von den meisten Politikern und vielen Gerichten einfach ignoriert wird, obwohl es sich wie beim Satz 1 um ein Verfassungsgebot handelt!
Man kann doch nicht sagen: Diesen Teil der Verfassung nehmen wir nicht Ernst, weil er auch gerne von Kommunisten zitiert wird! Dieser Satz ist doch auch unabhängig von den Linken geltendes Verfassungsgebot.
Wir können doch nicht den Sätzen aus der Verfassung Geltung verschaffen, die uns schmecken und die anderen ignorieren wir einfach! Wo kommen wir denn hin, wenn wir uns nur nach den Sätzen in einem Gesetz richten, die uns schmecken???
"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." ist ein so eindeutiger Satz, dass es daran überhaupt nichts zu deuteln gibt!
Er gilt genauso wie der Satz davor: (1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
Zu sagen, Satz 1 gilt, aber Satz 2 nicht, ist für mich nicht akteptabel! Solange der Satz 2 in der Verfassung steht, gilt er und seine Durchsetzung wäre rechtens und sogar verpflichtend! Alles andere ist klarer Verfassungsbruch und "Verfassungsfledderei"!
Zitat: |
Btw.: Ich finde es nicht gerade gut, dass Du hier Echtnamen postest. |
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Sorry, mein Fehler, habe ich sofort korrigiert! Entschuldige bitte!
__________________ Liebe Grüße
Günter
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Günter am 12.04.2009 23:47.
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12.04.2009 23:37 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von Quark
Zitat: |
Original von Günter
Das ist die Deutsche Banh heute - Das alles haben Ludewig und Mehdorn zu verantworten! Ich sehne mich nach den alten D-Zügen zurück!!! |
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Du sehnst dich nach einer Zeit zurück, als die Deutsche Bahn noch ein Staatsbetrieb war, dem es egal sein konnte, ob er Gewinne oder Verluste einfuhr, denn der Steuerzahler kam ja für einen Verlust auf. |
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Richtig, aber da hatten die Leute noch Arbeit. Heutzutage zahlen wir das Minus, das erwirtschaftet wird und für die Strecken muss der Steuerzahler auch aufkommen, während die Aktionäre Gewinne einfahren.
Heutzutage ist jedes Großunternehmen ein "Staatsbetrieb", jede betrügerische Großbank, die Rentner um ihr Erspartes gebracht hat und jeder Autokonzern, man muss ihn nur als "systemisch" definieren...
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 13.04.2009 13:40.
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13.04.2009 13:38 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Grubendol
Richtig, aber da hatten die Leute noch Arbeit. Heutzutage zahlen wir das Minus, das erwirtschaftet wird und für die Strecken muss der Steuerzahler auch aufkommen, während die Aktionäre Gewinne einfahren. |
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So ist es. Jede Privatisierung bringt Entlassungen im großen Stil mit sich. Davon abgesehen, dass hier tausende und abertausende persönliche Schicksale dranhängen, entstehen hier für jeden "freigesetzten" Mitarbeiter des ehemaligen Staatsbetriebes erhebliche Kosten für den Steuerzahler. Mich wundert immer wieder, dass das bei den Schönrednern der Privatisierung völlig übersehen wird.
Außerdem: Viele Arbeitsplätze werden umstruckturiert. Hatte der Arbeitnehmer früher sein gutes Auskommen, erhält er heute, trotz Mehrarbeit, für die gleiche Arbeit nur noch einen Hungerlohn, von dem er seine Familie kaum noch ernähren kann. Wer es nicht glaubt, frage mal Mitarbeiter der Deutschen Post AG.
Alle guten und bewährten Strukturen wurden zum alleinigen Vorteil einer kleinen Minderheit (Aktionäre) innerhalb weniger Jahre zerstört!
Privatisierung von Staatsunternehmen hat immer eine massive Umverteilung von untern nach oben zur Folge! Nicht nur die MitarbeiterInnen der Unternehmen, sondern auch die Mehrheit aller Bürgerinnen und Bürger muss nach Privatisierungen mit massiven Nachteilen leben.
Die Erlöse für das "Verscherbeln von Tafelsilber" fließen nur einmal in die öffentlichen Haushalte, die Kosequenzen daraus bleiben aber ständige Realität!
Die Vorteile aber schmauchen sich die wenigen Aktionäre ein!
__________________ Liebe Grüße
Günter
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Günter am 13.04.2009 16:23.
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13.04.2009 16:20 |
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Franz-Josef
Gast
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Was Sie hier als Admin dieses seltsamen Forums schreiben ist ungeheuerlich! Ich dachte, wir hätten die roten Kosaken in Deutschland einfürallemal ausgemärzt!
Also, mal etwas Geschichtsuntericht:
Das Grundgesetz, daß uns die Siegermächte übergezwungen haben, ist heute nur noch eine Sammelung von Empfehlungen! Daran kann sich die demokratisch gewählte Regierung innerhalb ihrer eigenen Gesetzgebung halten oder auch nicht!
"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." galt in Deutschlands Osten, als dort noch die SED regierte!!! Jetzt regiert in ganz Deutschland aber die CDU/CSU unter Mithilfe der SPD. Die Bande der SED-PDS werden wir nicht wieder ans Ruder lassen! Sie haben den Osten Deutschlands einmal ruiniert mit Spinnereien wie ""Eigentum verpflichtet"!!! Das wollen wir nicht mehr und dagegen werden wir kämpfen!
Auch die SPD hat es wohl endlich begriffen, daß mit Gysi und Co. der Untergang käme!
Also, Günther, verbreiten Sie hier nicht weiter, daß dieser kommunistische Unsinn in Deutschland wieder bestand bekommt! Davor bewahre uns Gott - und der Verfassungsschutz!!!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Franz-Josef am 14.04.2009 10:16.
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14.04.2009 10:14 |
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Franz-Josef
Gast
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Wieso Lügen? Das ist doch wohl meine Sache, wenn ich hier meine Meinung schreibe! Und es ist meine Meinung, daß Kommunistensprüche wie "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." im freien Deutschland nicht mehr gelten! Das ist meine Meinung und die kann ich ja woll hier äußern!
[gestrichen - mfg Quark] Aber bitte, ohne Beleidigungen !
Die Verfassung ist im freien Deutschland, daß sich vor zwanzig Jahren von der allierten Besatzerpest lossagen konnte nur noch ein besseres Empfehlungsschreiben! Nicht mehr! Das ist meine Meinung!
Wenn sie max1995 und Sie roter Grubendohl auch anderer Auffassung sind, meine Meinung müssen sie schon tolerieren.
Das hat mit rechtslastig oder sonem Blödsinn überhaupt nichts zu tun, da hat Quarck völlig recht! Gilt man in diesem seltsamen Forum schon als rechts, wenn man sich gegen die rote Pest von SED und SPD abgrenzt??? Also bitte, so nicht!
Herr max und Herr Grubendohl, das ist schließlich meine Meinung! Die müssen Sie repsektieren![
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Franz-Josef am 14.04.2009 18:14.
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14.04.2009 17:51 |
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Franz-Josef
Gast
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14.04.2009 20:03 |
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Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
Dabei seit: 12.09.2007
Beiträge: 25064
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Zitat: |
Original von Franz-Josef
Wieso Lügen? Das ist doch wohl meine Sache, wenn ich hier meine Meinung schreibe! Und es ist meine Meinung, daß Kommunistensprüche wie "Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." im freien Deutschland nicht mehr gelten! Das ist meine Meinung und die kann ich ja woll hier äußern!
[gestrichen - mfg Quark] Aber bitte, ohne Beleidigungen !
Die Verfassung ist im freien Deutschland, daß sich vor zwanzig Jahren von der allierten Besatzerpest lossagen konnte nur noch ein besseres Empfehlungsschreiben! Nicht mehr! Das ist meine Meinung!
Wenn sie max1995 und Sie roter Grubendohl auch anderer Auffassung sind, meine Meinung müssen sie schon tolerieren.
Das hat mit rechtslastig oder sonem Blödsinn überhaupt nichts zu tun, da hat Quarck völlig recht! Gilt man in diesem seltsamen Forum schon als rechts, wenn man sich gegen die rote Pest von SED und SPD abgrenzt??? Also bitte, so nicht!
Herr max und Herr Grubendohl, das ist schließlich meine Meinung! Die müssen Sie repsektieren![ |
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Also Franzl-Jupp,alias,ach ja ich darf hier ja keine Namen nennen,sonst streicht hier Nici wieder rum und da sich ja die Mods einig sind..........
Was ich ausdrücken wollte,das ich mit aller Sicherheit
keinerlei Meinungen tolerieren oder respektieren muß.
Schon garnicht wenn sie so überhauptnicht in mein Weltbild passen.
__________________
Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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15.04.2009 04:57 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Ihr Lieben,
was Franz-Josef hier schreibt, ist recht heftig und zum Teil voller Widersprüche.
Einen Teilaspekt seiner Aussage möchte ich ich aber dennoch aufgreifen. Auch wenn das ganze Grundgesetz in Deutschland gilt und, wie Grubendol schreibt, sogar im Grundrechtekatalog steht, so bleibt eine Frage trotzdem zu stellen:
In Artikel 14 steht der hier im Thread viel zitierte Satz
Zitat: |
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. |
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Nun nennt mir doch bitte wenigstens einige wenige Konzerne in Deutschland, einge wenige Kapitalgesellschaften, wo dieses Verfassungsgebot wirklich konkret umgesetzt wird,
a) bezüglich der Arbeitnehmer,
b) bezüglich der allgemeinen wirtschaftlichen Situation in Deutschland,
c) bezüglich der im Handel mit diesem Unternehmen Beteiligten (Erzeuger, Händler oder Kunden) und
d) bezüglich des Schutzes der Umwelt und der Resourcen.
Wird es da nicht bezüglich dieses Verfassungsgebotes sehr, sehr dünne? Müßten aus diesem Grunde nicht jeden Tag viele neue Verfssungsklagen gegen große und kleine Konzerne in deutschland erhoben werden?
Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass diesem Verfassungsgebot auch nur bei einem Bruchteil aller in Deutschland agierenden Konzerne wirklich entsprochen wird.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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15.04.2009 12:29 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Grubendol
Es geht nicht um die Konzerne. Die würden dir im übrigen massiv widersprechen, dass sie sich nicht daran halten. Ob sie es tun, ist tatsächlich Ansichtssache. |
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Es geht selbstverständlich auch um die Konzerne. Denn es geht um jeden, der Eigentum hat! Dazu gehört auch der Eigentümer eines Autohauses oder der Aktionär einer Kapitalgesellschaft, dessen "ausführende Organe" Aufsichtsrat und Vorstand sind. Der Satz (2) gilt, genau wie Satz (1), für jeden, der Eigentum hat. Ausnahmslos.
Zitat: |
Mit dem Sozialbindungsgebot des Eigentums werden beispielsweise Grundstücke enteignet, die für Strassen, Eisenbahnen und Startbahnen bei Flughäfen gebraucht werden. |
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Das ist ein weiteres Thema, das ja im Satz (3) entsprechend geregelt wird. Mit geht es hier aber konkret um Satz (2).
__________________ Liebe Grüße
Günter
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15.04.2009 13:02 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Original von Grubendol
Mit dem Sozialbindungsgebot des Eigentums werden beispielsweise Grundstücke enteignet, die für Strassen, Eisenbahnen und Startbahnen bei Flughäfen gebraucht werden. |
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Das ist ein weiteres Thema, das ja im Satz (3) entsprechend geregelt wird. Mit geht es hier aber konkret um Satz (2). |
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Ohne Absatz 2 kein Absatz 3, die entscheidenden Worte in beiden Absätzen ist die Formulierung "zum Wohle der Allgemeinheit". Und genau da widerspricht dir jeder Konzern, dessen Schaffung von Arbeit und Umsatz, mithin also Steueraufkommen, selbstverständlich dem Wohle der Allgemeinheit dient.
Das ist ja genau der Irrtum unseres rechtslastigen Freundes, dass er die eine Vorschrift gelten lassen will, die andere aber nicht mehr.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 15.04.2009 13:10.
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15.04.2009 13:08 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Grubendol
Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Original von Grubendol
Mit dem Sozialbindungsgebot des Eigentums werden beispielsweise Grundstücke enteignet, die für Strassen, Eisenbahnen und Startbahnen bei Flughäfen gebraucht werden. |
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Das ist ein weiteres Thema, das ja im Satz (3) entsprechend geregelt wird. Mit geht es hier aber konkret um Satz (2). |
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Ohne Absatz 2 kein Absatz 3, die entscheidenden Worte in beiden Absätzen ist die Formulierung "zum Wohle der Allgemeinheit". |
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Richtig, der springende Punkt ist "zum Wohle der Allgemeinheit".
Zitat: |
Und genau da widerspricht dir jeder Konzern, dessen Schaffung von Arbeit und Umsatz, mithin also Steueraufkommen, selbstverständlich dem Wohle der Allgemeinheit dient. |
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Nun, dass mir da manch ein Konzern widersprechen würde, will ich gar nicht bestreiten. Darum geht es aber überhaupt nicht.
Manch ein prügelner Vater würde seine Taten ja auch damit begründen, dass er nur das Wohl seines Kind im auge hat. Wie der Vates sein Tun bewertet, aber nicht die Frage. Die wirkliche Frage ist, ob das prügeln tatsächlich zum Wohle des Kindes dient oder nicht!
Die einzig relevante Frage bezüglich unseres Themas lautet jeweils: Dient das Agieren des Konzerns "zugleich dem Wohle der Allgemeinheit"? Das allein ist die Frage!
Und da darf man doch mal fragen, ob es beispielsweise "dem Wohle der Allgemeinheit" dient, wenn die Gasversorger nur rund die Hälfte der möglichen Preissenkungen an die Verbraucher weitergeben?
Oder ob es beispielsweise "dem Wohle der Allgemeinheit" dient, wenn die Deutsche Post AG deutschlandweit ihre Filialen auf den Dörfern schließt.
Oder ob es beispielsweise "dem Wohle der Allgemeinheit" dient, wenn in immer mehr Konzernen immer Arbeitsplätze in schlecht bezahlte Leiharbeitsverträge umgewandelt werden, die daraus entstehenden Einsparungen aber ausschließlich den Gewinnen des Konzernes zufallen?
Oder ob es beispielsweise "dem Wohle der Allgemeinheit" dient, wenn große Banken tausende Mitarbeiter entlassen, obwohl im Vorjahr Rekordgewinne eingefahren wurden.
Die Beispiele ließen sich endlos fortsetzen.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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15.04.2009 13:39 |
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Quark
Mitglied
Dabei seit: 24.08.2007
Beiträge: 6042
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Zitat: |
Original von Günter
Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass diesem Verfassungsgebot auch nur bei einem Bruchteil aller in Deutschland agierenden Konzerne wirklich entsprochen wird. |
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Ohne Artikel 14 Absatz 2 keine Handhabe des Staates gegen die Eigentümer!. Ohne Artikel 14 Absatz 2 keine Arbeitnehmermitbestimmung in den Betrieben, keine Biotope, keine Ausgleichsmaßnahmen. Denn der Eigentümer einer Sache - der Aktionär einer AG in diesem Fall - hat das uneinschränkte Recht zunächst einmal mit seinem Eigentum machen zu können, was er will. Und ohne jemanden zu fragen. Durch Artikel !4 Absatz 2 werden diese Rechte erst legalisiert.
Was Du hier anprangerst, ist, dass die Produktionsmittel in privater Hand liegen. Das ist aber der Wesen des Kapitalismus, dann musst Du schon die Staatsform z. B. zum Sozialismus ändern, in dem die Produktionsmittel dem Staat gehören und von diesem verwaltet werden. Willst Du das wirklich?
Zitat: |
Original von Günter
wie Grubendol schreibt, sogar im Grundrechtekatalog steht, |
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Die ersten 20 Artikel des GG stellen die Grundrechte dar - da gibt es keinen Katalog, auch nicht von Otto
__________________
In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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15.04.2009 13:49 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von Quark
Zitat: |
Original von Günter
wie Grubendol schreibt, sogar im Grundrechtekatalog steht, |
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Die ersten 20 Artikel des GG stellen die Grundrechte dar - da gibt es keinen Katalog, auch nicht von Otto |
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Genau
Aber "Grundrechtskatalog" ist schon eine gängige Bezeichnung.
Im übrigen hast du Recht: Günter tendiert zum kommunistischen Ideal, das auch Wesen des Urchristentums war. Ich finde das höchst ehrenwert, wenngleich unrealistisch.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 15.04.2009 14:28.
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15.04.2009 14:26 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Quark
Zitat: |
Original von Günter
Ich kann jedenfalls nicht erkennen, dass diesem Verfassungsgebot auch nur bei einem Bruchteil aller in Deutschland agierenden Konzerne wirklich entsprochen wird. |
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Ohne Artikel 14 Absatz 2 keine Handhabe des Staates gegen die Eigentümer!. Ohne Artikel 14 Absatz 2 keine Arbeitnehmermitbestimmung in den Betrieben, keine Biotope, keine Ausgleichsmaßnahmen. Denn der Eigentümer einer Sache - der Aktionär einer AG in diesem Fall - hat das uneinschränkte Recht zunächst einmal mit seinem Eigentum machen zu können, was er will. Und ohne jemanden zu fragen. Durch Artikel !4 Absatz 2 werden diese Rechte erst legalisiert. |
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Da widerspreche ich dir überhaupt nicht. Aber, Artikel 14 Absatz 2 greift noch weiter. Da müssen wir doch nicht drüber streiten, Du bist doch der deutschen Sprache mächtig.
Zitat: |
Was Du hier anprangerst, ist, dass die Produktionsmittel in privater Hand liegen. |
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Stimmt übehaupt nicht, das prangere ich nicht an. Ich prangere nur an, dass die Eigentümer dieser Produktionmittel diese eben überwiegend nicht gemäss Artikel 14 Absatz 2 einsetzen.
Zitat: |
Das ist aber der Wesen des Kapitalismus, dann musst Du schon die Staatsform z. B. zum Sozialismus ändern, in dem die Produktionsmittel dem Staat gehören und von diesem verwaltet werden. Willst Du das wirklich? |
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Schade, Quark, dass auch Du so argumentierst. Als ob es nur schwarz oder weiß gibt. Kapitalismus oder Kommunismus. Um zu erreichen, dass die Konzerne sich gemäss Artikel 14 Absatz 2 verhalten, muss ich nicht das System ändern, sondern umsetzen, dass dieser Absatz unserer geltenden Verfassung in der Wirtschaft angemessen umgesetzt wird.
Ich will kein anderes System, sondern ich will, dass die geltende Verfassung auch im Bereich Eigentum endlich innerhalb unseres Systems umfassend angewendet wird!
Aber ich muss dich auch korrigieren: Das Wirtschaftssystem in Deutschland ist eben nicht einfach nur der von Dir erwähnte Kapitalismus, sondern die von Ludwig Erhard eingeführte Soziale Marktwirtschaft.
Erst vor kurzem haben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg dem Ordnungsmodell der Sozialen Marktwirtschaft eine Leitfunktion für die Neuordnung der globalen Wirtschafts- und Finanzbeziehungen zugewiesen und Guttenberg warnte davor, angesichts der Schwere der Krise die Soziale Marktwirtschaft in Frage zu stellen.
__________________ Liebe Grüße
Günter
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Günter am 15.04.2009 14:38.
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15.04.2009 14:29 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Eben, es ist eine Rechtsabwägung und da ist Günters grundsätzlicher Einwand gegen den Weg der letzten Jahrzehnte nicht falsch; ursprünglich war es nicht so gedacht, dass die Entlassung von 5000 Arbeitnehmern einen Kurssprung einer Aktie nach oben bewirkt, was nicht mehr oder weniger beweist, dass es in diesem bestimmten Konzern nicht mehr um das ursprüngliche Ziel geht (die Produktion von Waren und Dienstleistungen), sondern dass die Firma zum Spekulationsobjekt verkommen ist.
Da ist eine Besinnung auf Art 14. Absatz 2 GG nicht völlig ab vom Pad.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
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Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 15.04.2009 14:52.
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15.04.2009 14:52 |
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Franz-Josef
Gast
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Sie sehen, was dabei heraussauert: PDS-Günther zitiert seine geliebten roten Sätze aus dem Grundgesetz und schon geht es den anständigen aktiengesellschaften an den Kragen!
Günther, meinen Sie, daß Sie Ihren Wohlstand halten können, wenn Sie mit diesen linken Parolen den fleißigen Kapitalgesellschaften die finanzielle Grundlage entziehen???
Keiner kauft Aktien, wenn er fürchten muß, dass er von Ihnen und dem Gysi nächstes jahr enteignet wird! Der freie Unternehmer muss sich in der freien Wirtschaft frei entfalten können!
Ihre roten Enteignungsparolen sind da hinderlich!
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Franz-Josef am 15.04.2009 19:58.
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15.04.2009 19:57 |
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