RaBoe
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Dabei seit: 06.09.2007
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11.03.2009 22:56 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Nach den Informationen, die man so langsam bekommt, geht es wohl um einen übermächtigen Vater, dem der Sohn nicht genügen konnte und einigen Zurückweisungen durch Mädchen.
Mein Vater besaß auch so eine 9mm Beretta (mit Waffenschein), aber wir Kinder haben erst davon erfahren, als er sich entschied, die Waffe bei der Polizei abzugeben.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 12.03.2009 17:26.
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12.03.2009 16:45 |
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Vera
Gast
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Da zeigt es sich wieder: Unschuldige Menschen mußten wegen dieses persversen Schießrituals der Schützenverein sterben!!!
Der Vater des Jungen muß ja wohl auch nicht ganz koscher gewesen sein! 15 Waffen zu hause, 4000 Schuß! Wofür braucht der die??? Das ist ja schlimmer als bei der verbotenen rechtsradikalen Wehrsportgruppe Hoffmann. (Womit ich den Vater nicht in die Nähe von Neonazis rücken möchte!)
Aber: Warum werden diese Waffen nicht gut gesichert im Vereinshaus untergebracht??? Was haben solche Waffen in den Wohnungen zu suchen???
In meinen Augen ist das irgendwie ... (Slebstzensur) !!!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Vera am 12.03.2009 22:29.
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12.03.2009 22:28 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Amokläufe verhindern – Killerspiele und Waffen verbieten? |
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Zitat: |
Amokläufe verhindern – Killerspiele und Waffen verbieten?
Kurze Zeit nach dem Amoklauf in Winnenden diskutieren Politiker und Experten über die Gründe für die schreckliche Tat von Tim K. Killerspiele verbieten? Waffengesetze verschärfen? Schulen besser sichern? Die Öffentlichkeit sucht nach Strategien.
Winnenden, 9.30 Uhr. Der 17-jährige Tim K. stürmt in die Albertville-Realschule. Er erschießt neun Schüler. Keiner von ihnen ist älter als 15 Jahre. Auf seiner Flucht tötet er weitere sechs Menschen, bevor er die Waffe, die er seinem Vater entwendet hatte, gegen sich selbst richtet.
Alabama, Dienstagnachmittag. Michael McLendon tötet 11 Menschen, darunter seine Mutter, seine Großeltern, Tante und Onkel und er selbst. Der 27-Jährige lebte bis zur Tat im Haus seiner Mutter. Kurz zuvor hatte er seine Arbeit verloren.
Auch über den Winnender Schützen werden mehr und mehr Details bekannt. Still soll er gewesen sein, ein guter Tischtennisspieler, aber häufigem Mobbing in der Schule ausgesetzt. Und was für deutsche Kriminologen derzeit wohl noch wichtiger ist: Er war ein Waffennarr. Freunde berichten von zahlreichen Pistolen, die immer in seinem Zimmer herumgelegen hätten. Dazu kam eine große Sammlung an Horrorfilmen. In seiner Freizeit beschäftigte er sich gerne mit dem Ego-Shooter "Counterstrike".
Suche nach Gründen: "Killerspiele" und zu lasche Waffengesetze?
Wie all diese Faktoren mit der schrecklichen Tat des ehemaligen Realschülers zusammenhängen, weiß bisher niemand. Führen "Killerspiele" zu einer Desensibilisierung der Zocker? Erhöht der Besitz von Waffen das Gewaltpotential bei jungen Menschen? Hierzulande, aber auch in den USA, werden derzeit wieder Rufe nach einer Verschärfung der Waffengesetze oder dem Verbot von "Killerspielen" laut. Beide Gedanken sind naheliegend. Auch von den Amokläufern in Erfurt im April 2002 und in Emsdetten im November 2006 weiß man, dass sie Ego-Shooter spielten und sich mit Waffen auskannten.
In der ARD verlangte der Kriminologie-Professor Hans-Dieter Schwind ein generelles Verbot von Computer-Gewaltspielen. "Dass der 17-Jährige auf der Flucht noch weiter um sich geschossen hat, ist ein Verhalten, das Jugendliche auch in Spielen wie Counter Strike oder Crysis lernen können", sagte er laut der "Süddeutschen Zeitung". Medieneinflüsse begünstigten solche Gewalttaten. Noch verheerender wird die Situation, wenn junge Menschen dann auch noch an Waffen gelangen: Laut Schwind sind in Deutschland 10 Millionen legale Waffen und rund 20 Millionen illegale Waffen im Umlauf. Jugendliche hätten darauf noch immer einen viel zu leichten Zugriff – sie müssten einfach nur den Schlüssel für den Waffenschrank finden, sagte der Kriminologe.
Waffenverbot: "Einzig effektive Prävention"
Eine ähnliche Meinung vertrat der SPD-Bundestagsabgeordnete Hermann Scheer, in dessen Wahlkreis der Amoklauf geschah. Wie er der "Tageszeitung" (taz) sagte, sollte Privatleuten der Waffenbesitz verboten werden. Dies sei "die einzige effektive Prävention gegen Amoktäter". Offenkundig, so erklärte er laut "taz" weiter, seien die Amokläufe in Winnenden und in Erfurt durch die leichte Verfügbarkeit der Waffen begünstigt worden. "Der Täter in Winnenden wäre sonst ja vielleicht gar nicht auf die Idee gekommen."
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble erklärte hingegen laut "Deutschlandfunk", es gehe nicht in erster Linie um das Waffenrecht. Wichtiger sei zu fragen, was in der Gesellschaft geschehe. Dazu zählt auch für ihn der Umgang mit "Killerspielen". Man müsse überlegen, ob die Darstellung und die Verherrlichung von Gewalt in den Medien besser bekämpft werden könnten. Dem stimmte auch der bayerische Innenminister Joachim Herrmann zu. Es seien aber Killerspiele auf dem Markt, die "völlig unerträglich" seien und gerade bei jungen Menschen Hemmschwellen herabsetzten, erklärte er im Bayrischen Rundfunk.
Was viele derzeit übersehen: Amokläufe entstehen zunächst in der Psyche, die Waffen, die Spiele – das alles sind Begleiterscheinungen. Sie alleine machen niemanden zum Killer. Vor allem müssen wir lernen, Signale zu deuten, die auf Amokläufe hinweisen.
Nackte Angst: "Tim K. hat also tatsächlich 'Counterstrike' gespielt"
So schreibt etwa die "Netzeitung" treffend: "Tim K. hat also tatsächlich 'Counter-Strike' gespielt. Damit befindet er sich in Gesellschaft von Millionen Spielern in aller Welt. Inklusive aller Varianten und Erweiterungen lagen die vom Hersteller 'Valve' genannten Verkaufszahlen im November 2008 bei 11.100.000 Spielen. Gäbe es einen direkten Zusammenhang zwischen 'Counter-Strike'-Spielern und Amokläufern, müsste einen bei diesen Zahlen die nackte Angst befallen."
Bereits 2003 wurden als Reaktion auf den Amoklauf in Erfurt sowohl die Waffengesetze als auch die gesetzlichen Vorgaben für Altersbeschränkungen bei Spielen verschärft. Das Ergebnis: Computerspiele müssen mit einer Altersfreigabekennzeichnung versehen werden und dürfen nur an entsprechende Nutzer verkauft werden. Zuvor waren Kontrolle und Kennzeichnung freiwillig gewesen. 2008 wurde das Jugendschutzgesetz nochmals verschärft. Seitdem müssen die Altersfreigabe-Kennzeichnungen auf Spielen zwölf Quadratzentimeter groß sein. Darüber hinaus gilt laut "Stern.de": "Spiele, 'die besonders realistische, grausame und reißerische Darstellungen selbstzweckbehafteter Gewalt beinhalten, die das Geschehen beherrschen', werden auch ohne Eingreifen der Prüfstelle als 'schwer jugendgefährdend' eingestuft."
Der Zusammenhang von "Killerspielen" und Gewalt bei Jugendlichen sei laut "Stern.de" in Studien untersucht worden. Eindeutige Ergebnisse hätten diese nicht hervorgebracht. Kriminologen aber wissen: Die meisten Amokläufer planen ihre Tat und entwickeln zuvor eindeutige Gewaltfantasien, die sie dann in Spielen wie "Counterstrike" ausleben. "Eine klassische Amoktat sieht so aus: Der Täter hat Hassgefühle auf andere. Dahinter stecken oft tatsächliche oder vermeintliche Kränkungen und ungelöste Konflikte. Er geht los und bringt die verhassten Menschen um, dann setzt er seinem Leben selbst ein Ende", erklärte Franz Joseph Freisleder, Ärztlicher Direktor der größten Kinder- und Jugendpsychiatrie Deutschlands, in der "Süddeutschen Zeitung".
Tim K.: "Alle lachen mich aus"
Amokläufer sind auch Opfer ihrer Umwelt – wie Tim K., der in der Schule wohl unter Hänseleien litt und wegen Depressionen in psychiatrischer Behandlung war. Oder wie Michael McLendon, der kurz vor seiner Tat in Alabama seine Arbeit verlor. Wie nun bekannt wurde, hat Tim K. sein Verbrechen im Internet angekündigt. "Scheiße, es reicht mir. Ich habe dieses Lotterleben satt. Immer dasselbe, alle lachen mich aus. Niemand erkennt mein Potential", hatte er in einem Chat geschrieben. Die "Killerspiele", das verriet auch Psychiater Freisleder im Interview, desensibilisierten die Jugendlichen häufig zusätzlich. Der Grund für einen Amoklauf aber sind sie wohl in den seltensten Fällen.
"Dieser Tag mahnt uns auch, darüber nachzudenken, ob wir unseren Mitmenschen immer die notwendige Aufmerksamkeit entgegen bringen", sagte Bundespräsident Horst Köhler am Mittwoch in einer Mitleidsbekundung an die Angehörigen der Opfer. Damit sprach er auch eine Mahnung an uns Christen aus. Gerade wir sind aufgefordert, den Blick auf unseren Nächsten zu schärfen – gelingt uns das, erübrigt sich so manches Problem von selbst. (PRO)
Von: A. Wirth
12.03.09
http://www.pro-medienmagazin.de/themen/k...ffen-verbieten/ |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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13.03.2009 00:09 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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Zitat: |
Original von Quark
Ich denke, die Eltern - speziell der Vater - werden sich jetzt diese Fragen auch stellen. Nur ist es jetzt dazu zu spät.
Ob die Waffen nun in einem Vereinshaus sicherer aufgehoben sind, möchte ich mal bezweifeln, schließlich wäre das dann ja erst Recht Ziel krimineller Objekte, um an Waffen zu kommen. Waffen gehören in einen abschließbaren Tresor - dort sollen sie ja wohl auch gewesen sein. Aber was hilft das, wenn in der Familie jeder die Kombination kennt.
Schuldzuweisungen helfen hier niemandem mehr. Derartige Wahnsinnstaten kann niemand voraus sehen. |
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Alle Waffen waren weggeschlossen, der Junge wusste die Kombination nicht.
Was er wusste war, die Waffe im Schlafzimmer, ich kenne einige Leute, die sich eine Waffe unters Kopfkissen legen, aus Angst ausgeraubt zu werden.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
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13.03.2009 00:16 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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13.03.2009 00:20 |
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Oskar
Gast
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Nur mal eine Frage:
Wenn jemand einen Sohn zu Hause hat, der mehrmals wegen Depressionen in Behandlung war, läßt der dann richtige Waffen samt Munition offen rumliegen???
Leider hört man solche Storys ja immer wieder! Waffen- und schießverliebte Männer müssen zu Hause ein ganzes Waffenlager unterhalten, halten sich aber nicht an die gesetzlichen Regeln!
Ich forder, daß diese ganzen gewaltverherrlichenden Schießvereine verboten werden!!! Sportschützen und Schützenvereine gehören einer längst vergangenen imperialistischen Gesellschaft an!!!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Oskar am 14.03.2009 11:16.
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14.03.2009 11:15 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Oskar
Nur mal eine Frage:
Wenn jemand einen Sohn zu Hause hat, der mehrmals wegen Depressionen in Behandlung war, läßt der dann richtige Waffen samt Munition offen rumliegen??? |
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Nun, wie ich im NDR hörte, ließen die Eltern des Amokschützen der Illustrierten "Focus" zufolge mitteilen, dass ihr Sohn niemals in psychotherapeutischer Behandlung gewesen sei. Ein Versuch der Eltern, sich dafür aus der Verantwortung zu stehlen, die Tat auch noch einem depressiven Sohn so leicht möglich gemacht zu haben?
Naja, das lässt sich ja leicht über die Krankenkasse nachprüfen der Familie nachprüfen. Wenn es aber stimmt, was die Eltern sagen, so wäre das schon die zweite unverständliche Panne der verantwortlichen Ermittlungsbehörden!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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14.03.2009 11:38 |
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Oskar
Gast
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14.03.2009 17:43 |
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Oskar
Gast
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Zitat: |
Original von Grubendol
Nein, Schreihälse sind diejenigen, die fertige Lösungen parat haben, bevor sie die Fakten kennen.
Un deine persönliche Pöbelei kannst du dir sonstwo hinschieben. |
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Ungehobelter Bursche!!!
Merke dir bitteschön: Dieses ist ein Diskussionsforum, kein Zank- und Pöbelforum!
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14.03.2009 17:49 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Nach Winnenden
Von Peter Lange, Chefredakteur Deutschlandradio Kultur
Man muss nicht einmal zuerst nach dem Staat rufen. Geben wir unseren Kindern wieder Raum, Zeit und Aufmerksamkeit. Verschaffen wir ihnen Reize und Nervenkitzel in der realen Welt. Vermitteln wir ihnen, dass sie uns mehr Wert sind als Haus, Auto und Job. Wo uns die Wirtschafts- und Finanzkrise sowieso zwingt, unser Wertesystem zu überprüfen, sollte uns das gar nicht so schwer fallen.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kommentar/934313/ |
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Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
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14.03.2009 18:10 |
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Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
Dabei seit: 12.09.2007
Beiträge: 25064
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Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Original von Oskar
Nur mal eine Frage:
Wenn jemand einen Sohn zu Hause hat, der mehrmals wegen Depressionen in Behandlung war, läßt der dann richtige Waffen samt Munition offen rumliegen??? |
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Nun, wie ich im NDR hörte, ließen die Eltern des Amokschützen der Illustrierten "Focus" zufolge mitteilen, dass ihr Sohn niemals in psychotherapeutischer Behandlung gewesen sei. Ein Versuch der Eltern, sich dafür aus der Verantwortung zu stehlen, die Tat auch noch einem depressiven Sohn so leicht möglich gemacht zu haben?
Naja, das lässt sich ja leicht über die Krankenkasse nachprüfen der Familie nachprüfen. Wenn es aber stimmt, was die Eltern sagen, so wäre das schon die zweite unverständliche Panne der verantwortlichen Ermittlungsbehörden! |
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Und warum wollen sie jetzt den Arzt wegen brechens seiner Schweigepflicht verklagen???
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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15.03.2009 08:56 |
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Schrat
Gast
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15.03.2009 10:07 |
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Markus Kenn
Gast
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Wie Quark lehne ich auch die Sensationsgier der Medien und der Öffentlichkeit ab; das gebietet schon der Respekt vor den Opfern und den Hinterbliebenen. Gestern bei Anne Will sagte der Ministerpräsident Schönborn ganz richtig, dass es ja als Nachricht genügen muss, dass es so und so viele Tote gegeben hat.
Eine solche Tat muss immer auch gründlich von Experten analysiert werden, um zu lernen, wie solche grausamen Taten in Zukunft vermieden werden können, welche Alarmsignale es gibt, auch wenn dies aus dem dürftigen Datenmaterial nur recht bescheidene Rückschlüsse geben kann.
Abgesehen davon haben Waffen und Munition nicht offen rum zu liegen; sie gehören getrennt voneinander und verschlossen aufbewahrt. Ein Vorschlag von der Polizei ist, Munition von Sportschützen bei Sicherheitsdiensten aufzubewahren, diese abzuholen, wenn geübt wird und den Rest wieder abzugeben, wenn diese vorbei ist.
Ich frage mich ohnehin, was Waffen in Privathänden zu suchen haben. Ob Schiessen wirklich ein Sport ist, sei einmal dahin gestellt. Besonders vorsichtig bin ich bei der Vergabe der Genehmigungen für Sportschützen: Mit vierzehn kann man schon eine Genehmigung zum Schiessen bekommen, bei einer Sondergenehmigung können Kinder schon ab zwölf an Schiessübungen teilnehmen. Das ist meines Erachtens einfach zu jung.
Zudem denke ich, dass Amokläufe auch sehr viel damit zu tun haben, dass unsere Werte verfallen: Der Kinder- und Jugendpsychiater, der sich bei Anne Will äusserte, sagte, dass viele seiner Patienten oft keine Einsicht in die Notwendigkeit der Behandlung hätten, dass sie ihre Anteile an Konflikten nicht sehen wollten und in ihrer seelischen Entwicklungen auf dem Niveau von Zweieinhalbjährigen Kindern stehen geblieben sind.
So etwas ist eine hochgradige seelische Verwahrlosung. An den Schulen ist es auch so, dass man die richtigen Klamotten haben muss, die richtigen Freunde, das neueste Handy, den neuesten Computer, und wehe, eines davon fehlt: Dann wird man gemobbt.
An den Schulen darf es nicht nur um Wissensvermittlung gehen, sondern vor allem von Persönlichkeitsbildung. Starke Persönlichkeite stellen sich Konflikten und können auch andere akzeptieren.
Ich denke nicht, dass es daran liegt, dass einige sehr still sind; manche sind nun eben schüchtern oder einfach nur ruhig. Man muss einen Menschen in seiner Persönlichkeit akzeptieren. Wer angenommen ist, neigt tendenziell weniger zur Gewalt.
Ob jemand Einzelgänger ist oder nicht, macht ihn auch nicht zum Amokläufer; es ist vielmehr die Frage, ob er so leben will oder ob er einfach nur ausgegrenzt wird.
Und wir brauchen wieder Werte: Dort, wo Werte fehlen, wird alles - auch das Leben - wertlos.
Das sind nur einige Schlagworte; sie können und sollen diese Tat nicht erklären, genausowenig, wie sie Amokläufe als solche erklären können.
Raboe hat recht, dass wir hier Aufkläörung brauchen, aber keine Hexenjagd, und Fachleute sollten sich erst zu Wort melden, wenn sie die Daten zweimal geprüft haben. Noch öfter ist hier wohl noch besser.
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16.03.2009 12:59 |
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Markus Kenn
Gast
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Wir fragen: "Gott, wo warst Du?" Das ist eine Frage, die ich mir als wiedergeborener Christ auch oft stelle und immer wieder die Antwort bekomme:
"Ihr schliesst das Schulgebet aus. Ihr heiligt nicht mehr meine Feiertage, sondern kommerzialisiert sie: Weihnachten wird zum Konsumterror, Ostern und Pfingsten zu verlängerten Wochenenden, wo keiner mehr an mich denkt. Der Pfarrer darf nur noch zu Taufen kommen und zur Beerdigung. Die kirchliche Heirat ist nur noch eine romantische Abrundung der Feierlichkeiten. Ihr betet nicht mehr am Morgen und nicht mehr am Abend. Ihr betet nicht mehr am Tisch. Ihr interessiert Euch nicht mehr für mich und drängt mich aus Eurem Leben. Ihr lest nicht mehr in der Bibel. Ihr wollt nichts mehr mit mir zu tun haben. Deshalb bin ich fort gegangen, denn ich bin ein Gentleman, der sich nicht aufdrängt."
Wenn die Zeiten gottlos werden, ist der Teufel los, eine Tatsache, die nicht spassig ist.
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18.03.2009 14:13 |
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Markus Kenn
Gast
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Kannst Du noch was anderes als dumme Sprüche kloppen?
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18.03.2009 14:56 |
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Quark
Mitglied
Dabei seit: 24.08.2007
Beiträge: 6042
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Zitat: |
Original von Markus Kenn
Wir fragen: "Gott, wo warst Du?" Das ist eine Frage, die ich mir als wiedergeborener Christ auch oft stelle und immer wieder die Antwort bekomme:
"Ihr schliesst das Schulgebet aus. Ihr heiligt nicht mehr meine Feiertage, sondern kommerzialisiert sie: Weihnachten wird zum Konsumterror, Ostern und Pfingsten zu verlängerten Wochenenden, wo keiner mehr an mich denkt. Der Pfarrer darf nur noch zu Taufen kommen und zur Beerdigung. Die kirchliche Heirat ist nur noch eine romantische Abrundung der Feierlichkeiten. Ihr betet nicht mehr am Morgen und nicht mehr am Abend. Ihr betet nicht mehr am Tisch. Ihr interessiert Euch nicht mehr für mich und drängt mich aus Eurem Leben. Ihr lest nicht mehr in der Bibel. Ihr wollt nichts mehr mit mir zu tun haben. Deshalb bin ich fort gegangen, denn ich bin ein Gentleman, der sich nicht aufdrängt."
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Gott war da, Gott war bei den vielen Schülern, die jetzt noch leben. Gott war bei denen, die in ihrer Angst nicht verzagt haben. Gott war bei allen, denen durch diese Tat die Augen geöffnet wurden. Gott war auch bei den 15 Unschuldigen, die durch diese Wahnsinnstat ihr Leben gelassen haben und hat sie mit zu sich in sein Reich genommen. Gott ist mit Sicherheit nicht fortgegangen, wer soetwas behauptet, verkennt, dass Gott die Menschen liebt und aus diesem Grund seinen eigenen Sohn hat sterben lassen, damit wir Menschen erlöst werden von unserer Schuld.
__________________
In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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18.03.2009 17:24 |
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Markus Kenn
Gast
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Grubendol,
Satire ist etwas anderes als das Kloppen dummer Sprüche. Und hier ist auch der Takt gegenüber den Opfern gefragt: Der Respekt vor den Opfern und den Trauernden sowie der traumatisierten Augenzeugen verbieten es, hier dumme Witze zu machen, doch mit Respekt, Anstand und Sachlichkeit hast Du ja ganz massive Probleme. Die Existenz des Lebens ist nur dann absurd, wenn man solche absurden Sprüche klopft wie Du es tust. Weisheit, Menschlichkeit und Sachlichkeit geben dem Leben allerdings Tiefgang und Sinn.
An Quark:
Ich gebe Dir recht: Gott ist bei den Opfern genauso wie bei den Trauernden und den Hinterbliebenen, bei den Zeugen und auch bei den Polizisten, die ihr Leben eingesetzt haben, um andere zu beschützen und es immer wieder einsetzen.
An RaBoe:
Ich bin zwar nicht Vater, aber meine Gedanken sind auch bei den Eltern sowie bei den Lehrern und den Schülern, die das alles als Augenzeugen miterleben mussten. Und ich denke darüber nach, wie man eine solche Gewalt wie Gewalt im Allgemeinen vermindern kann.
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21.03.2009 13:37 |
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Markus Kenn
Gast
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Eigentlich ist die Erde eherr oval, aber das hat mit dem Thema hier nichts zu tun. Machen wir uns lieber Gedanken darüber, wie wir solche Gewaltakte verhindern können.
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21.03.2009 15:26 |
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maru1158
Mitglied
Dabei seit: 22.11.2008
Beiträge: 774
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Wie erkennt man, wenn es in einem Außenstehenden innerlich brodelt? Stille Wasser sind tief, aber nicht jeder flippt gleich aus.
Außerdem sollten die Trittbrettfahrer ordentlich bestraft werden. Sie müssen begreifen das Tote im realen Leben nicht wieder aufstehen, nicht in DIESEM Leben!
Denn im Gegensatz zu manchem Jugendlichen finde ich solche Scherze sehr uncool!
Und wer sagt uns, dass solch ein Scherz im Internet nicht genauso tragisch enden kann, wie in diesem Fall, weil ein Jugendlicher möglicherweise im richtigen Monent nicht mehr die Kurve kriegt?
Abgesehen davon, sind die Polizeieinsätze auch teuer.
__________________ Ein bißchen weniger ICH, aber viel mehr WIR!
Gerechtigkeit fängt an, wenn man an ALLE denkt
MMM
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von maru1158 am 21.03.2009 16:37.
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21.03.2009 16:35 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von Markus Kenn
Eigentlich ist die Erde eher oval, aber das hat mit dem Thema hier nichts zu tun. Machen wir uns lieber Gedanken darüber, wie wir solche Gewaltakte verhindern können. |
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"Wir" können diese Taten leider gar nicht verhindern.
"Wir" haben weder einen Waffenschrank im Haus noch "Counterstrike" auf dem Rechner, nur Kinder, um die wir Angst haben, sobald sie das Haus verlassen.
Wie wäre es, allen Waffenscheininhabern zu verbieten, gleichzeitig mit legalen Waffen im Haus Killerspiele auf dem Computer zu haben. Die Korrelation zwischen legalen Waffen im Privatbesitz sowie Killerspielen auf dem PC scheint doch relevanter zu sein als beides für sich genommen. Es gibt Hunderttausende von Schützen und Jägern, die nicht zu Killern werden, und Millionen von Kids, die Ballerspiele spielen, ohne deswegen abzudrehen.
Ich fand "Counterstrike" weit weniger schlimm als es immer von den Leuten gemacht wird, die es nie gespielt haben und denen daher jede Vergleichsmöglichkeit fehlt. Ich fand so manchen Tatort oder manche Amiserie schlimmer.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 3 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 22.03.2009 07:34.
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22.03.2009 07:28 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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Zitat: |
Original von Grubendol
Ich fand "Counterstrike" weit weniger schlimm als es immer von den Leuten gemacht wird, die es nie gespielt haben und denen daher jede Vergleichsmöglichkeit fehlt. Ich fand so manchen Tatort oder manche Amiserie schlimmer. |
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Also ich spielte und spiele hin und wieder heute noch Counterstrike, wir habe es wären meiner Hochschulzeit oft gespielt, natürlich übt es die Augen - Hand - Koordination, es ist ein Gruppenspiel wie andere Spiele, kein Killerspiel. Spielt es, nur dann könnt Ihr selber entscheiden.
Wenn es um Blut und Gewalt geht, so gibt es viele Filme und auch Serien die viel brutaler sind.
Für mich ist es ein großer Unterschied, am PC zu spielen oder mit einer Waffe (in den Spielen wird nur selten eine Pistole genommen, sondern eher ein automatischen Gewehr) live zu schießen.
Der Schüler hatte in der Realität mit den Waffen üben können, er war zielsicherer als die Polizisten die ihn verfolgten. Das kommt nicht vom Spielen am PC.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
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22.03.2009 16:14 |
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Grubendol
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Dabei seit: 06.05.2007
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Zitat: |
Amoklauf als Zeichen der Rebellion
Mark Ames: Going Postal. Rage, Murder and Rebellion in America, New York 2006, London 2007
Von Uli Hufen
Der Amoklauf von Winnenden wurde - wie alle bisherigen Amokläufe - zum Anlass genommen, über Computerspiele und Schusswaffengesetzgebung zu diskutieren. Über die Motive des Täters weiß die Öffentlichkeit bis heute nichts. Der Journalist Mark Ames hat nachgeforscht und kommt zu einer bedrohlichen Schlussfolgerung: Er sieht Amokläufe als Zeichen einer Rebellion gegen das gnadenlose wirtschaftliberale System.
"Going Postal" ist ein amerikanischer Slangausdruck und bedeutet soviel wie: extrem wütend werden, wütend bis hin zur Gewaltanwendung. Die Formulierung entstand Ende der 80er-Jahre, als innerhalb weniger Jahre mehr als 40 Mitarbeiter des United States Postal Service von Kollegen beziehungsweise Ex-Kollegen erschossen wurden.
(...)
Ames Thesen sind ebenso simpel wie explosiv: Die Gründe für die Amokläufe liegen für Ames weder in der Persönlichkeitsstruktur der Täter noch in Computerspielen oder fehlenden christlichen Grundwerten. Sie liegen da, wo die Amokläufe fast immer passieren: In Büros und Fabriken, in Schulen und Universitäten. Dort, wo die Menschen den größten Teil ihres Lebens verbringen. Ames' Buch trägt daher einen Untertitel, der an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt: "Rage, Murder and Rebellion in America", auf Deutsch: "Wut, Mord und Rebellion in Amerika".
(...)
Praktisch alle Täter, Jugendliche wie Erwachsene, wurden vor ihrer Tat oft über Jahre gemobbt und schikaniert, ohne Grund gefeuert, nicht befördert oder über lange Zeiträume zu Überstunden gezwungen. Und weder in Schulen noch in Unternehmen gab es für sie Möglichkeiten, sich gegen die systematische Misshandlung zu wehren.
(...)
Mark Ames formuliert in "Going Postal" in der ihm eigenen drastischen Sprache Thesen, wie sie, auf sachlichere, sehr viel vorsichtigere Weise zum Beispiel auch der Kulturwissenschaftler Joseph Vogl in einem aktuellen Interview mit der Wochenzeitung "Die Zeit" ausspricht. Vogl zitiert Ames zwar nicht, doch legt das Interview nahe, dass er Ames' Buch kennt.
Beide verstehen, dass Amokläufer entgegen dem ersten Anschein keineswegs wahllos töten, sondern bewusst angreifen, was sie als "das System" begreifen: Schule und Arbeitsplatz. Wenn das stimmt - und Mark Ames' Buch bietet dafür leider sehr viele Indizien - dann werden wir uns darauf einstellen müssen, dass Amokläufe zu einem regelmäßigen Bestandteil unseres Lebens werden. Es sei denn wir ändern unsere Gesellschaft, und zwar dramatisch.
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/941483/ |
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- Der Dieb von Bagdad
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28.03.2009 08:15 |
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RaBoe
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Zitat: |
Original von Quark
Glaubst Du wirklich, dass der Jugendliche zielsicherer war, als die Polizisten? Das glaube ich aber kaum. Er hatte nur das Überraschungsmoment auf seiner Seite. Das machte Ihn so unberechenbar. |
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Nun es gab kein Überraschungsmoment in Wendlingen mehr, es war bekannt, dass er Menschen erschossen hat und laut Fotos gab es sehr viele Einschusslöcher, die nicht von dem Amokläufer stammen. Als Polizist hätte ich nicht mehr auf die Beine geschossen.
Was ich auch weis ist, das die Polizisten immer weniger schießen, da diese zu viel Geld kostet. Der Unterhalt dieser Schießstände war zu teuer, deshalb sind viele zusammen gelegt worden und so können unsere Sicherheitskräfte nicht mehr so oft üben.
@Grubendol ... Machmal möchte ich eine Bombe sein und einfach exlodiert ... war doch mal in einem Lied zu hören.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von RaBoe am 28.03.2009 13:31.
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28.03.2009 13:29 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
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08.04.2009 16:43 |
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