Günter
Administrator
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Kasse zahlt Therapie nicht |
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29. Mai 2010
Kasse zahlt Therapie nicht
HECHTHAUSEN. Niklas ist ein fröhlicher Junge. Wie alle einjährigen Kinder ist er neugierig, erkundet auf allen Vieren krabbelnd seine Umwelt, am liebsten mit seinem Zwillingsbruder Thilo, und gemeinsam freuen sich die beiden, wenn sie wieder etwas Neues entdeckt haben. Doch im Unterschied zu Thilo muss Niklas eine Kunststoffschale auf dem Kopf tragen, nicht nur beim Spielen, sondern Tag und Nacht.
Niklas leidet an einem lagebedingten Plagiocephalus, einer Abflachung und Verschiebung der Hinterhauptseite des Kopfes. Nach seiner Geburt am 29. März 2009 wich der Kopf über zwei Zentimeter von der Normalform ab, selbst die Ohren waren verschoben. Der Säugling wendete infolge einer Blockade seinen Kopf fast nur nach rechts. Schon im dritten Lebensmonat erhielt Niklas Krankengymnastik, die den Erfolg hatte, dass sich die Abflachung des Hinterhauptes zurückbildete, auf die Asymmetrie seines Gesichts aber keinen Einfluss hatte. Die geburtsbedingte Kopfverformung führte schließlich dazu, dass Niklas und seine Mutter, Aimee Frost aus Hechthausen, die Buxtehuder Kinderorthopädin Astrid Bamberg aufsuchten. Sie gab eine Empfehlung ab, die extreme Verwachsung von Niklas? Kopf mit einem Helm, einer Kopforthese, zu therapieren.
Im November folgte eine Untersuchung durch eine Neurochirurgin an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Diese bestätigte die Einschätzung der Buxtehuder Kollegin und hielt eine spezifische Helmtherapie für unerlässlich. "Das gibt sich nicht von allein", habe ihr die Ärztin verdeutlicht, sagt Aimee Frost. "Ich will später sagen können, ich habe alles versucht." Eine orthopädische Werkstatt fertigte den Kunststoffhelm für Niklas an.
Aimee Frost beantragte unter Hinweis auf die Beurteilung der Fachärzte bei ihrer Krankenkasse die Übernahme der Kosten in Höhe von 1092,81 Euro. Eigentlich hätte die Helmtherapie bereits im dritten oder vierten Lebensmonat beginnen müssen. Niklas erhielt den Helm aber erst im Februar mit elf Monaten. Die Anfertigung dauerte ihre Zeit, am längsten aber dauerte die Antwort der Krankenkasse, der AOK für Sachsen und Thüringen, auf ihren Antrag auf Kostenübernahme. Die schickte dann am 2. Februar einen ablehnenden Bescheid. Die medizinischen Voraussetzungen für die Leistungsgewährung seien nicht erfüllt. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung habe festgestellt, dass für die verordnete Kopforthese keine Indikation bestehe. "Kopforthesen sind weder als Hilfsmittel anerkannt, noch ist die Anwendung einer Kopfkorrektur-Orthese eine wissenschaftlich gesicherte Behandlungsmethode", meint die AOK. Im Übrigen würden Schiefhaltungen und Seitendifferenzen des Kopfes oft im Laufe des Wachstums ausgeglichen.
http://www.nez.de/lokales/news0/kasse-za...apie-nicht.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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30.05.2010 10:48 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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RE: Kasse zahlt Therapie nicht |
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Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
29. Mai 2010
Kasse zahlt Therapie nicht
HECHTHAUSEN. Niklas ist ein fröhlicher Junge. Wie alle einjährigen Kinder ist er neugierig, erkundet auf allen Vieren krabbelnd seine Umwelt, am liebsten mit seinem Zwillingsbruder Thilo, und gemeinsam freuen sich die beiden, wenn sie wieder etwas Neues entdeckt haben. Doch im Unterschied zu Thilo muss Niklas eine Kunststoffschale auf dem Kopf tragen, nicht nur beim Spielen, sondern Tag und Nacht.
Niklas leidet an einem lagebedingten Plagiocephalus, einer Abflachung und Verschiebung der Hinterhauptseite des Kopfes. Nach seiner Geburt am 29. März 2009 wich der Kopf über zwei Zentimeter von der Normalform ab, selbst die Ohren waren verschoben. Der Säugling wendete infolge einer Blockade seinen Kopf fast nur nach rechts. Schon im dritten Lebensmonat erhielt Niklas Krankengymnastik, die den Erfolg hatte, dass sich die Abflachung des Hinterhauptes zurückbildete, auf die Asymmetrie seines Gesichts aber keinen Einfluss hatte. Die geburtsbedingte Kopfverformung führte schließlich dazu, dass Niklas und seine Mutter, Aimee Frost aus Hechthausen, die Buxtehuder Kinderorthopädin Astrid Bamberg aufsuchten. Sie gab eine Empfehlung ab, die extreme Verwachsung von Niklas? Kopf mit einem Helm, einer Kopforthese, zu therapieren.
Im November folgte eine Untersuchung durch eine Neurochirurgin an der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Diese bestätigte die Einschätzung der Buxtehuder Kollegin und hielt eine spezifische Helmtherapie für unerlässlich. "Das gibt sich nicht von allein", habe ihr die Ärztin verdeutlicht, sagt Aimee Frost. "Ich will später sagen können, ich habe alles versucht." Eine orthopädische Werkstatt fertigte den Kunststoffhelm für Niklas an.
Aimee Frost beantragte unter Hinweis auf die Beurteilung der Fachärzte bei ihrer Krankenkasse die Übernahme der Kosten in Höhe von 1092,81 Euro. Eigentlich hätte die Helmtherapie bereits im dritten oder vierten Lebensmonat beginnen müssen. Niklas erhielt den Helm aber erst im Februar mit elf Monaten. Die Anfertigung dauerte ihre Zeit, am längsten aber dauerte die Antwort der Krankenkasse, der AOK für Sachsen und Thüringen, auf ihren Antrag auf Kostenübernahme. Die schickte dann am 2. Februar einen ablehnenden Bescheid. Die medizinischen Voraussetzungen für die Leistungsgewährung seien nicht erfüllt. Der Medizinische Dienst der Krankenversicherung habe festgestellt, dass für die verordnete Kopforthese keine Indikation bestehe. "Kopforthesen sind weder als Hilfsmittel anerkannt, noch ist die Anwendung einer Kopfkorrektur-Orthese eine wissenschaftlich gesicherte Behandlungsmethode", meint die AOK. Im Übrigen würden Schiefhaltungen und Seitendifferenzen des Kopfes oft im Laufe des Wachstums ausgeglichen.
http://www.nez.de/lokales/news0/kasse-za...apie-nicht.html |
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Bitter aber leider kein Einzelfall und die Mutter hat verstädnlicherweise keine Kraft dagegen zu kagen.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
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30.05.2010 12:02 |
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RaBoe
Mitglied
Dabei seit: 06.09.2007
Beiträge: 3304
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Original von Nautilus
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Original von Quark
Das ist eben das Problem. Die Mutter hat den falschen Weg gewählt. Nicht Brief an die Zeitung, sondern Widerspruch an die Versicherung und anschließend Klage vor dem Sozialgericht. |
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Da ist wohl alles falsch gelaufen. Unabhängig von der Frage, wer die Kosten für die Therapie übernimmt, hätte die Mutter dafür sorgen müssen, dass die Behandlung im dritten oder vierten Lebensmonat des Kindes beginnt. Dann hätte sie die Entscheidung der AOK in Ruhe abwarten können und zum gegebenen Zeitpunkt auch Widerspruch gegen den ablehnenden Bescheid einlegen bzw. später ggf. auch Klage vor dem Sozialgericht erheben können. Ob die Asymmetrie noch nach 11 Lebensmonaten vollständig zu beheben war, ist wohl zu bezweifeln, zumal eine Behandlung nach 15 Lebensmonaten des Kindes erst gar nicht mehr begonnen wird. |
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Sorry, aber ich denke sie hat mit Zwillingen genug um die Ohren und es hat so lange gedauert, weil die Antworten der Ärzte dauerte und versucht doch mal ein Termin zu bekommen.
Ich muss zum Neurologen, bein vierten Arzt gehe ich als Privatpatient hin, damit ich nicht drei Monate warten muss.
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
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30.05.2010 13:20 |
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