Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
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28.02.2008 21:33 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Elbvertiefung – unkalkulierbares Risiko
Kein anderes Gewässer kennzeichnet Hamburg so wie die Elbe. Der Fluss ist jedoch gerade im Hamburger Raum besonders stark in seinem natürlichen Lauf verändert worden. Ohne die grundsätzliche Bedeutung des Hafens in Frage zu stellen, wollen wir der Elbe wieder eine ökologische Verbesserung ermöglichen, etwa durch die Rückverlegung von Deichen. Auch Hochwasserkatastrophen und Klimawandel zwingen heute zu einem anderen Umgang mit dem Fluss.
Der ökologische Zustand der Elbe hat sich in den letzten Jahren zum Teil wieder verschlechtert, im Sommer treten regelmäßig Sauerstofflöcher mit Fischsterben auf. Eindeichungen und abgeschnittene Nebenflüsse haben der Elbe viel Raum genommen. Wertvolle Lebensräume wie Vordeichländer, Auwälder oder Flachwasserzonen sind rar geworden. Wir lehnen die geplante erneute Elbvertiefung ab, weil sie einen schweren Eingriff in die gesamte Flussstruktur darstellt.
Während bei der letzten Elbvertiefung nur an relativ wenigen Stellen Spitzen im Flussprofil gekappt wurden, müssen bei der kommenden Elbvertiefung weiträumige Abschnitte des Flusses komplett ausgebaggert und verbreitert werden. Es müsste dreimal so viel Baggergut aus der Elbe genommen werden wie beim letzten Mal. Das Baggergut, das schon immer bei Wedel in der Elbe entsorgt wurde, kommt mit der Flut wieder zurück. Hamburg kommt mit dem Baggern nicht mehr hinterher und muss das Baggergut sehr aufwändig, teuer und ökologisch bedenklich in der Nordsee verklappen. Es besteht die Gefahr, dass wir der Verschlickung bei einer weiteren Elbvertiefung überhaupt nicht mehr Herr werden können.
Wir GRÜNE fordern, auf die nächste Vertiefung zu verzichten und sich stattdessen für eine Verbesserung der ökologischen Situation der Elbe einzusetzen. Zudem soll das EU-Life Projekt »Wiederherstellung des Tideeinflusses in den Borghorster Elbwiesen« realisiert werden. Wir wollen die schon in den 90er Jahren geplanten Deichrückverlegungsmaßnahmen endlich umsetzen.
Wenig erfreulich sind die Planungen der Hamburg Port Authority (HPA), das Altspülfeld in Kirchsteinbek erneut in Betrieb zu nehmen und etwa 15 Jahre lang als zentrale Deponie für den ausgebaggerten Hafenschlick zu nutzen. Wir sind der Meinung, dass es keinen Automatismus geben darf, diese Fläche nur deshalb zu nutzen, weil es die einzige ist, die sich im Besitz der HPA befindet. Wir wollen, dass das Altspülfeld Kirchsteinbek zu einem wohnortnahen Grün- und Erholungsgebiet für Billstedt und Mümmelmannsberg umgestaltet wird. Die Mittlere Elbe hat als letzter naturnaher Strom in Mitteleuropa eine so überragende ökologische Bedeutung, dass ein weiterer Ausbau für uns nicht in Frage kommt. Dagegen spricht zudem der im Sommer sinkende Wasserspiegel. Vor dem Hintergrund neuerer Erkenntnisse, nach denen das Binnenschiff in Bezug auf seine CO²-Emissionen anderen Verkehrsträgernüberlegen sein könnte, fordern wir für die Hinterlandanbindung des Hamburger Hafens nach Osten eine neue Analyse.
http://www.hamburg.gruene.de/cms/files/d..._wahlprogra.pdf |
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Die Grünen können einer Elbvertiefung gar nicht zustimmen. Sie müssten dafür eine Kehrtwende von 180° machen und ihrer ökologischen Grundhaltung entsagen.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 5 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 02.04.2008 10:12.
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02.04.2008 10:06 |
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Ferdinand
Gast
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Zitat: |
Original von Grubendol
Die Grünen können einer Elbvertiefung gar nicht zustimmen. Sie müssten dafür eine Kehrtwende von 180° machen und ihrer ökologischen Grundhaltung entsagen. |
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Tja, Grubendol, das glaubte man in Bremen bezüglich der Weservertiefung vor den Bürgerschaftswahlen auch.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Ferdinand am 02.04.2008 10:55.
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02.04.2008 10:55 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Wenn ich das richtig sehe, gab es da bereits eine Vereinbarung mit Niedersachsen, die die SPD einzuhalten gedachte. Deshalb das Nachgeben der Grünen, damit überhaupt Rot-Grün stattfinden konnte. Ansonsten hätte es zwangsläufig eine Große Koalition gegeben, und die Vertiefung natürlich.
Ähnlich wird die Hamburger GAL am Ende argumentieren, wenn sie mit der CDU ins Bett geht. Aber die Ablehnung der Elbvertiefung ist da schon etwas anderes:
Zitat: |
Wir lehnen die geplante erneute Elbvertiefung ab, weil sie einen schweren Eingriff in die gesamte Flussstruktur darstellt.
(...)
Es besteht die Gefahr, dass wir der Verschlickung bei einer weiteren Elbvertiefung überhaupt nicht mehr Herr werden können.
(...)
Die Mittlere Elbe hat als letzter naturnaher Strom in Mitteleuropa eine so überragende ökologische Bedeutung, dass ein weiterer Ausbau für uns nicht in Frage kommt.
http://www.hamburg.gruene.de/cms/files/d..._wahlprogra.pdf |
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"Nicht in Frage kommt" — da vor der Wahl nicht zu erwarten war, dass man bei einem möglichen Rot-Grün die SPD würde umstimmen können, war dies also bereits vor der Wahl eine Lüge. Oder sehe ich das falsch?
Ist ein grünes "kommt nicht in Frage" immer nur solange haltbar, bis man mit ein paar Senatoren- oder Ministerposten winkt? Dann brauchen wir die Grünen nicht, wenn sie sich mit einem Mal der CDU anbiedern. Dafür haben wir die FDP.
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Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 02.04.2008 11:12.
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02.04.2008 11:11 |
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