Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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25.07.2008 20:47 |
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Grubendol
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Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Davon kann man nichts mit dem Grundgesetz in Einklang bringen. Daumen runter!
Zitat: |
Die PBC fordert ein Verbot pornografischer Schriften sowie die Wiedereinführung der Bestrafung von Kuppelei. |
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Dito, was andere in ihren Betten treiben, geht keine politische Partei etwas an, erst recht keine religiös-politische.
Zitat: |
Sie sprach sich in der gescheiterten EU-Verfassung für einen Gottesbezug aus und strebt die allgemeine Einführung regelmäßiger Bibelunterweisung und der Schöpfungslehre für alle Schüler an deutschen Schulen an. |
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Das geht ja gar nicht. Wenn ich nicht will, dass meine Tochter religiös indoktriniert wird, kann da nicht einfach einer kommen und anstelle von Biologieunterricht die "Schöpfungslehre" verbreiten.
Ein Gottesbezug in der Verfassung verbietet sich von selbst, sonst würde die Verfassung für Atheisten ja keine Geltung haben.
Zitat: |
Gebet und Verbindlichkeit der biblischen Anweisungen sollen der Sicherung des Friedens und der Abwehr eventueller Gefahren für Deutschland – worunter sie auch die „Überfremdung“ zählt – dienen. |
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Das erscheint mir auch unlogisch, wo steht denn in der Bibel was von Deutschland?
Zitat: |
Des Weiteren spricht sie sich gegen Okkultismus und den Islam aus. Außenpolitisch zeigt sie sich stark proisraelisch. |
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Proisraelisch ist ok, das ist Meinungssache.
Gegen den Islam? Kann ich zwar "hindenken", ist aber natürlich dämlich, denn in dem Moment, wo der Islam verboten werden sollte, müsste auch die PBC dran glauben.
Aber gegen Okkultismus? Eine Sekte spricht sich gegen Okkultismus aus, ist irgendwie absurd.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
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26.07.2008 05:34 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Warum verbieten?
Ich nehme meine im anderen Thread getätigte, nicht ernst gemeinte Forderung ausdrücklich zurück und schüttle mein ergrautes Haupt über dein Demokratieverständnis.
Wegen ein paar überkommener Meinungen, die eigentlich kaum jemandem schaden, muss man keine Partei wie die PBC verbieten. Man kann das "Christival" nun wirklich nicht mit NPD-Parteitagen vergleichen, auch wenn man das geplante Umpol-Seminar oder dessen staatliche Finanzierung abgelehnt hat.
Die PBC liegt in Niedersachsen (z.B.) stabil (immerhin, das hat sie der SPD voraus) bei 0,2%, da ist doch die Gefahr der Einführung der christlichen Scharia eher gering.
Ich denke, das kann unsere Demokratie verkraften.
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26.07.2008 07:06 |
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Markus Kenn
Gast
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Hallo, Günther,
bei der PBC - ich kenne einige Mitglieder - habe ich das Gefühl, dass sie sich selbst im Wege steht. Es ist bezeichnend, dass sie vor allem bei Charismatikern enormen Zulauf hat.
Sicher: Gegen Schwangerschaftsabbruch und gegen ausgelebte Homosexualität bin ich auch, aber der PBC lässt vermissen, wie er Frauen in Krisensituationen konkret helfen will bzw. welche Therapien für Homosexuelle angeboten werden und wie konkret die Forschung aussehen sollte, die natürlich frei sein muss.
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04.08.2008 13:46 |
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Markus Kenn
Gast
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Charismatiker - dazu gehört die Pfingstbewegung - lehren z. B. Zungenrede: Während des "Betens" - ob man es so nenne kann, bezweifle ich - reden sie in unverständlichen Lauten, die dann oft von einem anderen "ausgelegt" werden. Charismatiker haben einen sehr schwärmerischen Geist. Hinn ist z. B. ein Vertreter der charismatischen Bewegung.
Den einzelnen Mitgliedern glaube ich, dass sie es ernst meinen; der Führung jedenfalls weniger: Dort habe ich den Eindruck, dass sich die Leiterschaften - also die, die für die entsprechenden Gemeinden / Werke - die Verantwortung und das Sagen haben -, sich eher produzieren wollen.
Eine Gemeinde in Moselkern - einem Nachbarort an der Mosel - ist auch charismatisch. Die Führung legt wert darauf, dass ihre Mitglieder pünktlich die Steuern an den Staat zahlen, entsprechend auch die Rechnugen begleichen, ehrlich sind und ihr Wort halten. Das ist ja auch so in Ordnung; was aber nicht in Ordnung ist, ist die Tatsache, das die Leiter - die Leitung dort ist faktisch in Familienhand - verlangen, dass Bewerber - sie haben ein Unternehmen - kostenlose Probearbeiten und Praktika absolvieren. Dies ist ein Verstoss gegen biblische Gebote, denn die Bibel und Jesus selbst verlangt, dass ein Arbeitgeber seine Arbeiter auch zahlt. Man kann sich nicht nur die Rosinen herauspicken.
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05.08.2008 12:37 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Ah ja, danke.
Das geht dann ja wohl hierauf zurück:
Zitat: |
Das Pfingstwunder
1 Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. 2 Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, 4 und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. 5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, die waren gottesfürchtige Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. 6 Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. 7 Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? 8 Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? 9 Parther und Meder und Elamiter und die wir wohnen in Mesopotamien und Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, 10 Phrygien und Pamphylien, Ägypten und der Gegend von Kyrene in Libyen und Einwanderer aus Rom, 11 Juden und Judengenossen, Kreter und Araber: wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. 12 Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? 13 Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein.
Apostelgeschichte Kap. 2
http://www.diebibel.de/ |
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Ist aber nicht das gleiche Phänomen wie die Pfingstler (so wie du sie beschreibst). Ich kann daher deine Kritik nachvollziehen.
Die Tatsache, dass die Jünger Jesu, die ja in der Regel einfache Leute waren, mit einem Mal in den unterschiedlichsten Sprachen und Dialekten jener Zeit predigen konnten, wird als Offenbarung Gottes angesehen. Ein unverständliches Gebrabbel, das von anderen "ausgelegt" wird, erfüllt dieses Kriterium mit Sicherheit nicht.
Beeindrucken würde mich hingegen, wenn einer der Pfingstler in der Lage wäre, einem kürzlich aus dem Irak geflohenen Christen mit einem Mal in dessen Heimatsprache zu predigen.
Das Pfingstwunder ist im übrigen die Grundlage für eine der besten Stellen in Douglas Adams "Per Anhalter durch die Galaxis", die Geschichte mit dem "Babelfisch":
Zitat: |
Babelfische sind fischähnliche Lebewesen, die als kleine, gelbe blutegelartige Fische beschrieben werden. Der Babelfisch ernährt sich von Gehirnströmen. Das Besondere daran ist, dass er nicht von den Gehirnströmen seines Wirts lebt, sondern von den Strömen von Wesen aus der Umgebung. Alles von ihnen Gesagte wird von dem Babelfisch aufgenommen und als telepathische Matrix in das Gehirn des Wirts ausgestoßen. Hat man eines dieser putzigen Tierchen im Ohr, kann man jede Sprache des Universums verstehen. Damit hat der Babelfisch nicht nur mehr Unheil und Kriege verursacht, als man sich denken kann. Auf die Unwahrscheinlichkeit der Entstehung des Babelfischs durch pure Evolution wurden kluge Denker aufmerksam und bewiesen mit Hilfe dieses Fisches, dass es Gott nicht geben kann:
* „Ich weigere mich zu beweisen, dass ich existiere“ sagt Gott, „Denn ein Beweis ist gegen den Glauben, und ohne Glauben bin ich nichts.“
* „Aber,“ sagt der Mensch, „der Babelfisch ist doch eine unbewusste Offenbarung, nicht wahr? Er hätte sich nicht zufällig entwickeln können. Er beweist, dass es dich gibt, und darum gibt es dich, deiner eigenen Argumentation zufolge, nicht. Quod erat demonstrandum.“
* „Ach du lieber Gott“ sagt Gott, „daran habe ich nicht gedacht“ und löste sich prompt in ein Logikwölkchen auf.
* „Na, das war ja einfach“ sagt der Mensch, und beweist, weil's gerade so schön war, dass Schwarz gleich Weiß ist und kommt wenig später auf einem Zebrastreifen ums Leben.
Der Name des Babelfischs ist der biblischen Geschichte des Turmbau zu Babel und der darauf folgenden Sprachverwirrung entliehen, die die Ereignisse erzählt, die zur Entstehung der verschiedenen Sprachen geführt haben sollen.
Der Internet-Übersetzungsdienst Babel Fish ist nach dem Babelfisch benannt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Personen_un...rch_die_Galaxis |
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05.08.2008 13:13 |
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Markus Kenn
Gast
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Nein, das Pfingstwunder von damals ist etwas Anderes: Dort wurden lebendige, also damals gesprochene Sprachen und Dialekte, gesprochen und verstanden. Bei den Pfingstlern ist es tatsächlich ein Geprabbel, dass mich selbst an die Babysprache erinnert: Mit einer wirklichen Sprache hat das nichts zu tun, und es kann auch nicht seriös ausgelegt werden.
Ich selbst handele nach der Devise: Entweder bete ich laut - dann darf es auch jeder hören -, oder aber ich bete über etwas, was nicht jeder erfahren soll, dann bete ich leise oder hinter verschlossenen Türen.
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05.08.2008 13:27 |
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