Günter
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30.06.2016 16:53 |
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Grubendol
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Sorry, aber der Mann ist ein religiöser Schwärmer, das hört man vom zweiten Satz an. Der ist nicht ernst zu nehmen.
Es soll mir keiner sagen, dass sein Glaube Substanz hat, wenn er nicht bereit ist, wenigstens die historischen Fakten hinter dem Neuen Testament zur Kenntnis zu nehmen.
Wie kann Klaus Vollmer den Namen Galilei überhaupt in den Mund nehmen, ohne dazu zu sagen, dass Galilei durch den Glauben gezwungen wurde (bei Androhung der Inquisition), sein "Denken" zu widerrufen. Das ist intellektuell unredlich von Vollmer.
Zitat: |
Die Tragik von Galileis Wirken liegt darin, dass er als ein zeitlebens tiefgläubiges Mitglied der Kirche den Versuch unternahm, ebendiese Kirche vor einem verhängnisvollen Irrtum zu bewahren. Seine Intention war es nicht, die Kirche zu widerlegen oder zu spalten, vielmehr war ihm an einer Reform der Weltsicht der Kirche gelegen. Seine verschiedenen Aufenthalte in Rom bis zum Jahr 1616 hatten auch den Zweck, Kirchenmänner wie Bellarmin davon zu überzeugen, dass die Peripatetiker nicht unfehlbar waren und die Heilige Schrift nicht immer buchstabengetreu gelesen werden müsse. Auch war Galilei davon überzeugt, die Werke Gottes durch Experiment und Logik früher oder später vollständig klären zu können. Papst Urban VIII. dagegen vertrat die Auffassung, dass sich die vielfältigen von Gott bewirkten Naturerscheinungen dem beschränkten Verstand der Menschen für immer entzögen.
(...)
https://de.wikipedia.org/wiki/Galileo_Ga...fahren_von_1616 |
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__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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01.07.2016 14:59 |
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Günter
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Zitat: |
Original von Grubendol
Sorry, aber der Mann ist ein religiöser Schwärmer, das hört man vom zweiten Satz an. Der ist nicht ernst zu nehmen. |
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Der Klaus war vieles, aber ein "religiöser Schwärmer" war er mit Sicherheit nicht!
Zitat: |
Wie kann Klaus Vollmer den Namen Galilei überhaupt in den Mund nehmen, ohne dazu zu sagen, dass Galilei durch den Glauben gezwungen wurde (bei Androhung der Inquisition), sein "Denken" zu widerrufen. Das ist intellektuell unredlich von Vollmer. |
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Galileo Galilei wurde nicht durch den "Glauben" gezwungen, sondern durch einige Kirchenfürsten der Römisch-Katholischen Kirche vor mehreren Jahrhunderten! Das ist zwar schlimm genug und eine Schande für die RKK, aber für das, was die Kleriker dieser Kirche getan haben, war doch der Klaus nicht verantwortlich!
Sehr schlimm ist es auch, dass die RKK ihr Urteil tatsächlich erst 1992 widerrufen hat!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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02.07.2016 17:16 |
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Grubendol
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Zitat: |
Original von Günter
Galileo Galilei wurde nicht durch den "Glauben" gezwungen, sondern durch einige Kirchenfürsten der Römisch-Katholischen Kirche vor mehreren Jahrhunderten! Das ist zwar schlimm genug und eine Schande für die RKK, aber für das, was die Kleriker dieser Kirche getan haben, war doch der Klaus nicht verantwortlich!
Sehr schlimm ist es auch, dass die RKK ihr Urteil tatsächlich erst 1992 widerrufen hat! |
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Dennoch kann man Galilei nicht als Argument für den Glauben herbeizitieren, das ist Humbug.
Deshalb wiederhole ich: Es soll mir keiner sagen, dass sein Glaube Substanz hat, wenn er nicht bereit ist, wenigstens die historischen Fakten hinter dem Neuen Testament zur Kenntnis zu nehmen.
Diese wären vor allem: keiner der Jünger Jesu hat eines der Evangelien geschrieben und der heutige vorliegende Bibeltext wurde von den Leuten zusammengestellt, die du "Kirchenfürsten" nennst.
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03.07.2016 15:25 |
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Grubendol
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Ich lese anders als Vollmer. Ich interessiere mich nicht zu allererst für die Hauptfigur des Romans, sondern für den Verfasser.
Wer ist dieser Lukas eigentlich?
Ein Grieche, der fünfzig Jahre nach Jesus gelebt hat und von Paulus indoktriniert wurde. Der wiederum ist ja auch nicht dabei gewesen, sondern zuvor als orthodoxer Jude in der Verfolgung der frühen Christen tätig gewesen.
Also haben wir es hier mit einem Bericht bestenfalls aus dritter Hand zu tun, dazu noch von einem erzählt, der die Seiten gewechselt hat.
Als erstes räumt Lukas ein, dass er mit seinem Bericht nicht der erste ist, der die Story erzählt. Er beruft sich auf die "Überlieferung" derjenigen, "die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Worts gewesen sind." Das ist aber nicht richtig, denn seine Quelle ist Saulus/Paulus, der eben nicht von Anfang an Diener des Worts gewesen ist.
Vollends lächerlich wird Vollmers Geschichte dann, als er von dem jungen Mann berichtet, der nach der Lektüre des Lukasevangeliums eine Erbschaft ausgeschlagen hat. Wenn sie mit diesen Mythen aufhören könnten, wären mir diese religiösen Prediger erheblich sympathischer.
Sein Thema, den Gegensatz von Glauben und Denken aufzuheben, verfehlt Vollmer hingegen völlig. Er kann eben nicht erklären, warum die Kirchenfürsten, die das Lukasevangelium wahrscheinlich auswendig konnten und dennoch Galilei zum Widerruf zwangen, nicht durch das Nachdenken über das Lukasevangelium zum Glauben gekommen sind, sondern wie die ISIS-Terroristen den Glauben als Instrument des Terrors missbraucht haben.
Das ist nämlich das Grundproblem eines jeden religiösen Glaubens, der sich selbst als die einzige gültige "Wahrheit" ansieht. Weil er nebulös und grundsätzlich unbeweisbar ist, lässt sich mit dem Glauben alles behaupten.
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04.07.2016 12:56 |
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Günter
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Die Geschichtshistoriker haben sich schon oft geirrt. Selbst bei Lukas sind sie sich überhaupt nicht sicher, wann er sein Evangelium geschrieben hat.
Zitat: |
Original von Grubendol
Vollends lächerlich wird Vollmers Geschichte dann, als er von dem jungen Mann berichtet, der nach der Lektüre des Lukasevangeliums eine Erbschaft ausgeschlagen hat. Wenn sie mit diesen Mythen aufhören könnten, wären mir diese religiösen Prediger erheblich sympathischer. |
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Das ist überhaupt nicht lächerlich. Woher nimmst Du Dir das Recht, die Aussagen von Klaus über einen Weggefährten in Frage zu stellen?
Zitat: |
Sein Thema, den Gegensatz von Glauben und Denken aufzuheben, verfehlt Vollmer hingegen völlig. |
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Das hatte Vollmer doch überhaupt nicht beabsichtigt! Sein Vortrag war überschrieben mit "Wer nicht denkt, kann nicht glauben". Er wollte damit aussagen, dass Menschen, die sich mit dem Glauben befassen, den Verstand nicht einfach ausschalten dürfen! Was ja in bestimmten religiösen Kreisen vorkommen soll! Er kritisierte in diesem Zusammenhang ganz klar die Schwärmer, ohne dass er damals schon wissen konnte, wie sehr sich diese Schwärmerei in charismatischen und pfingstlerischen Gemeinden in den nächsten Jahren sehr durchsetzen würde!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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05.07.2016 16:29 |
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Grubendol
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Zitat: |
Original von Günter
Die Geschichtshistoriker haben sich schon oft geirrt. Selbst bei Lukas sind sie sich überhaupt nicht sicher, wann er sein Evangelium geschrieben hat. |
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Zwischen 60 und 90 nach Christus, also definitiv nicht aus erster Hand.
Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Original von Grubendol
Vollends lächerlich wird Vollmers Geschichte dann, als er von dem jungen Mann berichtet, der nach der Lektüre des Lukasevangeliums eine Erbschaft ausgeschlagen hat. Wenn sie mit diesen Mythen aufhören könnten, wären mir diese religiösen Prediger erheblich sympathischer. |
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Das ist überhaupt nicht lächerlich. Woher nimmst Du Dir das Recht, die Aussagen von Klaus über einen Weggefährten in Frage zu stellen? |
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Einen Prediger und Geschichtenerzähler, der seine Stories mit derlei Quatsch würzt, stelle ich in Frage. Er erwähnt mit keinem Wort, was im Lukasevangelium den jungen Mann zum Glauben gebracht haben sollte.
Das Lukasevangelium fängt sofort mit einer dieser unglaublichen Anekdoten an, nämlich mit der Geschichte von Zacharias und Elisabeth. Elisabeth wird trotz ihres hohen Alters schwanger und Zacharias verschlägt es daraufhin die Sprache...
Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Sein Thema, den Gegensatz von Glauben und Denken aufzuheben, verfehlt Vollmer hingegen völlig. |
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Das hatte Vollmer doch überhaupt nicht beabsichtigt! Sein Vortrag war überschrieben mit "Wer nicht denkt, kann nicht glauben". Er wollte damit aussagen, dass Menschen, die sich mit dem Glauben befassen, den Verstand nicht einfach ausschalten dürfen! Was ja in bestimmten religiösen Kreisen vorkommen soll! Er kritisierte in diesem Zusammenhang ganz klar die Schwärmer, ohne dass er damals schon wissen konnte, wie sehr sich diese Schwärmerei in charismatischen und pfingstlerischen Gemeinden in den nächsten Jahren sehr durchsetzen würde! |
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Schon mit der Überschrift "Wer nicht denkt, kann nicht glauben" versucht er, den Gegensatz von Glauben und Denken aufzuheben.
Vordergründig versucht er zwar, sich gegen die Schwärmer abzugrenzen, aber in Wirklichkeit behauptet er, dass der Glauben dem Denken gleichgestellt sei.
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06.07.2016 06:12 |
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