Grubendol
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Dabei seit: 06.05.2007
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14.11.2009 22:08 |
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toffil
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Dabei seit: 10.08.2009
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15.11.2009 13:10 |
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Nautilus
abgemeldet
Dabei seit: 26.10.2007
Beiträge: 943
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RE: Niederlande erheben Kilometergeld statt Kfz-Steuer |
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Zitat: |
Original von Grubendol
Zitat: |
Niederlande erheben Kilometergeld statt Kfz-Steuer
Die Niederländer schlagen einen neuen Weg im Klimaschutz ein. Statt der althergebrachten Kfz-Steuer zahlen Autobesitzer ab 2012 drei Cent pro gefahrenem Kilometer. Die Regierung erhofft sich von der Reform weniger Staus und geringeren CO2-Ausstoß.
(...)
Nach Berechnungen der Regierung werden 59 Prozent der holländischen Autofahrer weniger bezahlen als beim alten Kfz-Steuersystem. Für 25 Prozent würden die Kosten in etwa gleich bleiben, 16 Prozent würden allerdings mehr Geld fürs Autofahren hinlegen müssen (...).
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,661303,00.html |
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Klingt gut... |
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Es mag ja sein, dass es gut klingt, aber hat die Umstellung denn wirklich auch die gewuenschte Wirkung?
Ich zahle zur Zeit 308 € Kfz.-Steuern, kann also ca. 10.000 Km fahren, ohne dass mich die Aenderung finanziell tangiert. Fahre ich jaehrlich lediglich 5.000 Km spare ich monatlich ca. 12-13 €. Aber wer kann sich das schon aussuchen und anstelle von 10.000 Km zukuenftig nur noch 5.000 Km fahren? Anhand der niederlaendischen Zahlen kann ich doch feststellen, dass 59 % der Autofahrer schon allein durch die Umstellung des Verfahrens weniger zahlen, also Geld sparen, und sich fuer weitere 25% voraussichtlich nichts aendert. Insgesamt haben also 84% keinen Nachteil durch die Reform, also auch keinen Anreiz ihr Verhalten zu aendern. Die verbleibenden 16% der Autofahrer muessen vermutlich aufgrund der beruflich bedingten hohen Kilometerleistung in den sauren Apfel beissen und mehr zahlen. Wieso verringern sich dann, ohne tatsächlich spürbaren Anreiz für 84% der Autofahrer, Staus oder der CO2-Ausstoss?
Klingt hoffentlich auch gut, oder?
__________________ Wir gehen mit der Welt um als hätten wir eine zweite im Keller
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16.11.2009 01:40 |
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toffil
Mitglied
Dabei seit: 10.08.2009
Beiträge: 2693
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RE: Niederlande erheben Kilometergeld statt Kfz-Steuer |
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Zitat: |
Original von Nautilus
Es mag ja sein, dass es gut klingt, aber hat die Umstellung denn wirklich auch die gewuenschte Wirkung?
Ich zahle zur Zeit 308 € Kfz.-Steuern, kann also ca. 10.000 Km fahren, ohne dass mich die Aenderung finanziell tangiert. Fahre ich jaehrlich lediglich 5.000 Km spare ich monatlich ca. 12-13 €. Aber wer kann sich das schon aussuchen und anstelle von 10.000 Km zukuenftig nur noch 5.000 Km fahren? Anhand der niederlaendischen Zahlen kann ich doch feststellen, dass 59 % der Autofahrer schon allein durch die Umstellung des Verfahrens weniger zahlen, also Geld sparen, und sich fuer weitere 25% voraussichtlich nichts aendert. Insgesamt haben also 84% keinen Nachteil durch die Reform, also auch keinen Anreiz ihr Verhalten zu aendern. Die verbleibenden 16% der Autofahrer muessen vermutlich aufgrund der beruflich bedingten hohen Kilometerleistung in den sauren Apfel beissen und mehr zahlen. Wieso verringern sich dann, ohne tatsächlich spürbaren Anreiz für 84% der Autofahrer, Staus oder der CO2-Ausstoss?
Klingt hoffentlich auch gut, oder? |
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Staus und das generelle Verkehrsaufkommen verringern sich sowieso kaum. Das hat man ja bei allen drastischen Benzinpreiserhöhungen der letzten Jahre gesehen. Was den Schluß nahelegt, dass die Menschen entweder tatsächlich schon längst nur soviel fahren, wie sie unbedingt müssen, oder ihnen die entsprechenden Lustfahrten so wichtig sind, dass sie bereitwillig dafür löhnen.
Für Deutschland wäre das niederländische System deshalb gut, weil es gerechter ist, allerdings wären die drei Cent nur für Schwarz-Gelb gut, weil erhebliche Steuermehreinnahmen damit verbunden wären.
__________________ Der Zweck der Diplomatie ist die Verlängerung von Krisen!
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16.11.2009 10:14 |
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toffil
Mitglied
Dabei seit: 10.08.2009
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Zitat: |
Original von Grubendol
Die genannten Prozentzahlen sind wie alle Zahlen dieser Art zuerst einmal mit Vorsicht zu genießen, zumal sie sich auf die relativ "kleinen" Niederlande beziehen, wo viele Leute nicht umziehen, wenn sie einen Job in einer anderen Stadt bekommen.
Hier bei uns müsste man das völlig neu berechnen, ich glaube nicht, dass die niederländischen Zahlen einfach so übertragbar sind. |
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Richtig.
Aber auf jeden Fall wäre jetzt schon klar, dass es bei drei Cent teurer würde. Die genannten 308 Euro sind mittlerweile schon relativ viel, ein Golf 1,6 Euro 4 kostet 108 oder sowas. Da sieht man schon, wo die Reise hingeht. Ich glaube, die durchschnittliche Jahresfahrleistung in Deutschland liegt bei ganz grob 10.000 km.
__________________ Der Zweck der Diplomatie ist die Verlängerung von Krisen!
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16.11.2009 15:38 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Was nichts an dem Faktum ändert, dass jeder Handybesitzer oder Nutzer eines Navis zu orten ist.
Gegen die moderne Technik kommst du nicht an, aber je mehr Daten es gibt, um so schwieriger wird es auch, das geeignete Personal bereit zu stellen, um alle diese Daten auch auswerten zu können. Wir müssen nur dafür sorgen, dass unser Datenschutzrecht den Richtervorbehalt vor die Auswertung irgendwelcher Daten für andere Zwecke als den vorgesehenen Zweck stellt und dass Daten, die von den Behörden rechtswidrig erhoben oder verwendet wurden, nicht vor Gericht verwendet werden dürfen, dann geht das schon klar.
Die Niederlande sind ein kleines Land, waren schon immer ein gutes Testland, aber wenn sich das System als tragfähig herausstellt, kannst du davon ausgehen, dass über kurz oder eine entsprechende europäische Lösung kommt.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
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17.11.2009 18:19 |
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Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
Dabei seit: 12.09.2007
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Zitat: |
Original von Grubendol
Was nichts an dem Faktum ändert, dass jeder Handybesitzer oder Nutzer eines Navis zu orten ist.
Gegen die moderne Technik kommst du nicht an, aber je mehr Daten es gibt, um so schwieriger wird es auch, das geeignete Personal bereit zu stellen, um alle diese Daten auch auswerten zu können. Wir müssen nur dafür sorgen, dass unser Datenschutzrecht den Richtervorbehalt vor die Auswertung irgendwelcher Daten für andere Zwecke als den vorgesehenen Zweck stellt und dass Daten, die von den Behörden rechtswidrig erhoben oder verwendet wurden, nicht vor Gericht verwendet werden dürfen, dann geht das schon klar.
Die Niederlande sind ein kleines Land, waren schon immer ein gutes Testland, aber wenn sich das System als tragfähig herausstellt, kannst du davon ausgehen, dass über kurz oder eine entsprechende europäische Lösung kommt. |
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Einiges kann man da schon vermeiden.
Ich zum Beispiel werde nie im Leben ein Navi benutzen.
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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17.11.2009 18:30 |
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