Grubendol
Mitglied
   
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
 |
|
Zitat: |
Meisterwerk des magischen Realismus
Michail Bulgakow: "Der Meister und Margarita", Galiani, Berlin 2012, 600 Seiten
(...)
Der geheimnisvolle Magier Voland kommt mit seinen Gehilfen, darunter der sprechende Riesenkater Behemoth, nach Moskau und stellt das Leben in der Stadt völlig auf den Kopf. Die fantastisch-satanischen Ereignisse verstören eine Gesellschaft, in der der Materialismus zur Staatsdoktrin erklärt und die metaphysische Dimension abgeschafft wurde. Für die Inflation des Wunderbaren werden lächerliche Erklärungen zurechtgeschustert, etwa: Alles Hypnose! Eingefügt sind mehrere Kapitel aus einem unveröffentlichten Roman des "Meisters". Sie spielen im antiken Jerusalem und inszenieren hochbedeutsame Dialoge zwischen dem schwärmerisch-menschenfreundlich-pazifistischen Jesus Christus und dem schwer melancholischen Statthalter Pontius Pilatus, der schließlich zerknirscht die Kreuzigung befiehlt, die in erhabenem Ton geschildert wird: die große allegorische Hinrichtung des Menschlichen.
(...)
Nachhören: Mp3
(...)
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/kritik/1841369/ |
|
Neue Übersetzung:
Michail Bulgakow: Der Meister und Margarita
Aus dem Russischen übersetzt und herausgegeben von Alexander Nitzberg
Galiani, Berlin 2012
600 Seiten, 29,99 Euro
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 18.08.2012 13:13.
|
|
18.08.2012 13:12 |
|
Grubendol
Mitglied
   
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
 |
|
Zitat: |
Der Pontius-Pilatus-Roman (Jerusalem, um das Jahr 30n.Chr.)
(...)
In drei Einschüben wird die Geschichte von Pontius Pilatus vor, während und nach der Kreuzigung Jesu, der im Roman den Namen Jeschua Ha-Nozri trägt, erzählt. Natürlich spielt sie in Jerusalem, Jerschalajim, wie Bulgakow es nennt. Den ersten Einschub hat Bulgakow dem Teufel als eine Erinnerung in den Mund gelegt, die er dem ungläubigen Dichter Iwan Besdomny und dem Redakteur Berlioz erzählt. Die beiden weiteren Einschübe werden als Traum von Besdomny im Irrenhaus und als Lektüre Margaritas eingeführt.
Pontius Pilatus ist ein von starken Kopfschmerzen gequälter Mann, der niemanden liebt und von niemandem geliebt wird – mit Ausnahme seines Hundes. Als Jeschua ihm zum Verhör vorgeführt wird, staunt er über dessen Naivität: „Es gibt ein (in?) der Welt keine bösen Menschen“23.
Aber Jeschua erkennt Pilatus‘ körperliche und seelische Qualen und spricht sie an. Schon ist die Kopfschmerzattacke vorüber. Davon ist der Statthalter so beeindruckt, dass er zunächst Jeschuas Todesstrafe in eine lebenslängliche Haftstrafe in seinem eigenen Palast verwandeln will. Doch da Jeschua Hochverrat vorgeworfen wird, ist das nicht möglich. Auch Pilatus‘ Hoffnung, dass Jeschua aus Anlass des Feiertages amnestiert wird, erfüllt sich nicht.
Die Priesterschaft und allen voran Kaiphas machen einen Strich durch diese Rechnung.
(...)
Theologie und Literatur |
|
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
|
|
08.01.2017 18:00 |
|
|