RaBoe
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17.08.2010 22:53 |
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toffil
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18.08.2010 09:17 |
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Nautilus
abgemeldet
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Das Problem kennen wir doch (fast) alle, irgendwann hat man die Nase voll von der Schule. Wichtig ist in diesem Fall aber, dass man eine Perspektive hat, nämlich eine Ausbildungsstelle, wenn nicht, dann sieht´s in der heutigen Zeit ziemlich düster aus, sich darauf verlassen, dass schon irgendetwas "gehen" wird, wäre ziemlich einfältig. Und sich als Hilfsarbeiter durch das Leben zu schlagen in der Hoffnung, ich komme schon klar, ist ebenfalls dumm. Die Arbeit wird schlecht bezahlt, der Arbeitsplatz ist nicht sicher, und man muss meist Drecksarbeiten verrichten, die die gelernten (Fach-)Kräfte nicht machen wollen.
Aber du bist doch (nur) der Onkel. Hat der junge Mann keine Eltern, die ihm die Leviten lesen könnten?
__________________ Wir gehen mit der Welt um als hätten wir eine zweite im Keller
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18.08.2010 10:01 |
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RaBoe
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Zitat: |
Original von Nautilus
Aber du bist doch (nur) der Onkel. Hat der junge Mann keine Eltern, die ihm die Leviten lesen könnten? |
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Klar, die Mutter ist über vorsichtig, (Ärztin im Rettungsdienst) und Papa hält sich raus, sagt seine Meinung aber als Vater und Architekt kann er bei seinem Sohn nicht punkten.
Ich bin da halt anders, von der Hauptschule (weil Sport wichtiger als Schule war) über Real bis zum Abi und später studiert, gelte ich als Beispiel für Willensstärke. Ein Raufbold, der in seiner Jugend keine guten Streit aus dem Wege ging, der Partys feierte und nächsten Tag arbeitete, der erst im Alter von 18 seine Fehler gemerkt hat und sie mit Hilfe von Lehrern, den Eltern und auch einer Freundin und Nachhilfelehrerin, (Abi 1.0 Studium und heute alternativ auf einer Insel lebend ) den Weg gehen konnte.
Ich versuche ihn zu erklären, das mein Weg will gekostet hat, Freundschaften, Geld und schlaflose Nächte (auch meiner Eltern), aber so richtig gefruchtet hat es noch nicht.
Ich werde ihn wohl mitnehmen und ihn drei Wochen auf den Bau arbeiten lassen, 15 Euro (abzüglich Kost und Logis) mal sehen wie es ihm schmeckt, vor allem der Vorarbeiter kommt aus Neapel .
__________________ Geboren in Hadeln, in der Welt zu Hause.
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19.08.2010 00:16 |
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Nautilus
abgemeldet
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Das Angebot, den Neffen auf dem Bau arbeiten zu lassen, hört sich gut an, wird aber nicht die gewünschte Wirkung zeigen. Auch wenn er hart dran genommen wird, empfindet dein Neffe diese Aufgabe als bezahlten Ferienjob für die Dauer von drei Wochen. Aber einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.
Ich habe in meinem näheren Bereich einen ähnlichen "Fall" erlebt, von meiner eigenen "Karriere" will ich in diesem Zusammenhang lieber nicht berichten. Also zu dem von mir angesprochenen Fall:
Der junge Mann hatte als hyperaktiver Grundschüler erhebliche Schwierigkeiten mit seinen Lehrern, gleichwohl schaffte er danach die Realschule mit einem ansprechenden Zeugnis. Danach absolvierte er eine Lehre als Elektriker, machte die Gesellenprüfung, anschließend entschied er sich für den Zivildienst anstelle des Wehrdienstes. Mittlerweile hatte ihn die Erkenntnis erreicht, dass ein lebenslanges "Strippenziehen" ihm nicht die erhoffte Erfüllung seiner beruflichen Vorstellungen bringen würde, daher holte er das Fachabi nach, studierte erfolgreich (Wirtschaftsingenieurwesen), bewarb sich und arbeitet jetzt für eine Firma aus Deutschland in Südafrika. Er verdient "richtig Kohle", was er als Elektrogeselle oder auch als Meister nie hätte erzielen können.
Mit dieser Geschichte will ich sagen, dass Druck auf die Heranwachsenden meist nicht erfolgreich zum Ziel führt, nur eigene Erlebnisse und Erfahrungen führen auf den richtigen Weg. Also muss man los lassen, den Fortgang beobachten, notfalls helfen und unterstützen und hoffen, dass der Neffe auch ein paar Gene von dir mitbekommen hat.
__________________ Wir gehen mit der Welt um als hätten wir eine zweite im Keller
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19.08.2010 01:12 |
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RaBoe
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Zitat: |
Original von Nautilus
Mit dieser Geschichte will ich sagen, dass Druck auf die Heranwachsenden meist nicht erfolgreich zum Ziel führt, nur eigene Erlebnisse und Erfahrungen führen auf den richtigen Weg. Also muss man los lassen, den Fortgang beobachten, notfalls helfen und unterstützen und hoffen, dass der Neffe auch ein paar Gene von dir mitbekommen hat. |
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Wenn es Fluggene gibt, hoffentlich und ich geben Dir recht, im Grunde kann man nichts machen nur hoffe das er zu Besinnung kommt.
Ich wollte es aber nicht auf die Spitze treiben, es gibt eine Person in meiner Familie, wenn ich ihr etwas sage macht sie immer das Gegenteil.
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19.08.2010 09:51 |
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