Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
|
|
Biblisch orientierte Erziehung? |
|
Ihr Lieben,
zwei Erziehungsratgeber evangelikaler Christen empfehlen das Züchtigen von Kindern und rechtfertigen die Prügelstrafe mit der Bibel.
Eltern – Hirten der Herzen – Biblisch orientierte Erziehung von Tedd Tripp
und
Wie man einen Knaben gewöhnt von Michael und Debi Pearl.
Dazu der Auszug aus einem Artikel von sueddeutsche.de:
Zitat: |
Wie man einen Knaben gewöhnt
Sektenbeauftragte und Betreuer von Aussteigern bestätigen die Beobachtung. "Dieses Verhalten ist weiter verbreitet, als man denken mag", erklärt Axel Seegers, Sektenbeauftragter der katholischen Kirche in der Erzdiözese München und Freising. Ihm zufolge gibt es "Hinweise darauf, dass es auch in manchen katholischen Gemeinden vorkommt".
Anleitungen zur Züchtigung des Nachwuchses finden Mitglieder der evangelikalen Freikirchen in zwei "Erziehungsratgebern". Die Autoren sind evangelikale Fundamentalisten in den USA. Und auch wenn keine Zahlen über Kindesmisshandlungen zu bekommen sind - die Verbreitung dieser Werke lässt die Häufigkeit erahnen: Etwa 4000 Exemplare von "Wie man einen Knaben gewöhnt" und dessen Nachfolgebuch von Michael und Debi Pearl hat die Europäische Missionspresse in Heidelberg in den vergangenen drei Jahren verkauft.
Das Buch enthält ausdrückliche Anweisungen, wie Kinder zu schlagen sind: "Wenn es Zeit wird, die Rute anzuwenden, atmen Sie tief ein, entspannen Sie sich, beten Sie: ,Herr, lass das eine wertvolle Lektion werden. . . Reißen Sie Ihr Kind nicht herum. Erheben Sie Ihre Stimme nicht. Das Kind sollte die Rute an Ihrem ganzen ruhigen, überlegten und beherrschten Geist kommen sehen. . . Wenn Sie sich auf das Kind setzen müssen, um es zu versohlen, dann zögern Sie nicht. Und halten Sie es solange in dieser Stellung, bis es aufgegeben hat. . . lassen Sie das Kind sich an einem Sofa oder einem Bett vornüber beugen; und während es in dieser Position steht, geben Sie ihm einige Ermahnungen. . . Ich finde fünf bis zehn Schläge meistens genug. Manchmal bei älteren Kinder, wenn die Schläge nicht kräftig genug sind, ist das Kind noch aufmüpfisch. Wenn das der Fall ist, nehmen Sie sich Zeit zum Erklären und versohlen Sie weiter. Hören Sie mit Ihrer Disziplin nie auf, bevor das Kind sich ergeben hat."
Als "Instrumente der Liebe" bezeichnen die Autoren die Rute, und empfehlen, niemals mit der Hand zu schlagen, denn das sei ein Ausleben elterlicher Frustration. Und "um effektiv die Erziehung zu unterstützen, müssen Schläge Schmerzen verursachen, aber der größte Schmerz wird an der Oberfläche der nackten Haut gespürt, wo sich die Nerven befinden. Ein Oberflächenbrennen wird genug Schmerz vermitteln ohne Verletzung oder blauen Fleck. Wählen Sie Ihr Instrument der Größe des Kindes entsprechend. Für die unter Einjährigen genügt ein kleiner, 20 bis 30 cm langer Ast (von dem alle Knoten entfernt wurden, die in die Haut einschneiden könnten) mit einem halben Zentimeter Durchmesser. Manchmal muss nach Alternativen gesucht werden. Ein 30 cm Lineal wäre eine solche Alternative. Für ein älteres Kind ist ein Gürtel oder ein größerer Ast effektiv." (Schreibfehler aus dem Original übernommen, d.Red.)
Fast zynisch klingt es, wenn die Autoren betonen, Kinder dürften nicht misshandelt werden. Die Rute, so schreiben sie, sollte nicht Ablassventil für den Ärger der Eltern sein. Vielmehr sei sie "das Haupthilfsmittel der Eltern, den Kindern das Gericht Gottes zu verdeutlichen - und später die Gnade Gottes". Durch die Anwendung der Rute würden die Kinder ihre Verantwortlichkeit vor Gott verstehen. Und wenn "nicht jede Übertretung, Aufmüpfigkeit und Gemeinheit behandelt werden wie Gott Sünde behandelt, wird das Weltbild des Kindes falsch sein."
Im zweiten Ratgeber "Eltern - Hirten der Herzen" stellt US-Pastor Tedd Tripp klar: "Wenn dein Kind nicht gehorcht, muss es diszipliniert werden", und meint damit den Einsatz der Rute. Ganz pädagogisch empfiehlt Tripp, nach der "Disziplinierung" sollte man das Kind auf den Schoß nehmen und umarmen. Und "wenn das Disziplinieren nicht die Frucht des Friedens und der Gerechtigkeit hervorgebracht hat", erklärt Tripp dem geprügelten Nachwuchs: "Wenn nötig, müssen wir noch einmal nach oben gehen." Eltern, die Angst haben, angezeigt zu werden, empfiehlt Tripp: "Wenn Großeltern oder andere Verwandte gegen körperliche Züchtigung eingestellt sind, sollte man dafür sorgen, dass sie nicht in ihrem Beisein geschieht."
http://www.sueddeutsche.de/kultur/erzieh...ock-1.1004443-2 |
|
Was denkt Ihr, wenn Ihr das lest?
Sieht so gelebter christlicher Glaube aus?
Liebe Grüße
Günter
__________________ Liebe Grüße
Günter
|
|
18.12.2010 00:40 |
|
Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
|
|
2000 Christentum wie es leibt und lebt:
Zitat: |
„Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn hat, der nicht auf die Stimme seines Vaters und seiner Mutter hört, und wenn sie ihn züchtigen und er trotzdem nicht auf sie hört, dann … sollen alle Männer der Stadt ihn steinigen und er soll sterben.“
– Dtn 21,18–21
„Wen der Herr liebt, den züchtigt er, wie ein Vater seinen Sohn, den er gern hat.“
– Spr 3,12
„Wer Zucht liebt, der wird klug; aber wer Zurechtweisung h a s s t, der bleibt dumm.“
– Spr 12,1
„Wer die Rute spart, h a s s t seinen Sohn, wer ihn liebt, nimmt ihn früh zur Zucht.“
– Spr 13,24
„Züchtige deinen Sohn, solange noch Hoffnung ist, doch lass dich nicht hinreißen, ihn zu töten.“
– Spr 19,18
„Für die Zuchtlosen stehen Ruten bereit und Schläge für den Rücken des Toren.“
– Spr 19,29
„Steckt Torheit im Herzen des Knaben, die Rute der Zucht vertreibt sie daraus.“
– Spr 22,15
„Erspar dem Knaben die Züchtigung nicht; wenn du ihn schlägst mit dem Stock, wird er nicht sterben.“
– Spr 23,13
„Rute und Rüge verleihen Weisheit, ein zügelloser Knabe macht seiner Mutter Schande.“
– Spr 29,15
„Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen und deinem Herzen Freude machen.“
– Spr 29,17
„Schäme dich nicht folgender Dinge: des Gesetzes des Höchsten und seiner Satzung, des gerechten Urteils, das nicht den Schuldigen freispricht, … der häufigen Züchtigung der Kinder und der Schläge für einen schlechten und trägen Sklaven.“
– Sir 42,1–5
„Musik bei Trauer ist zur Unzeit eine Rede, doch Zucht und Schläge zeugen stets von Weisheit.“
– Sir 22,6
„Wer liebhat seinen Sohn, hält stets den Stock für ihn bereit, damit er sich am Ende freuen kann. Wer seinen Sohn bestraft, wird Freude an ihm haben und sich vor den Bekannten seiner rühmen können.“
– Sir 30,1–2
„Den Nacken krümmen Joch und Strick, und für den schlechten Sklaven ziemt sich Block und Folter.“
– Sir 33,35
|
|
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 18.12.2010 07:32.
|
|
18.12.2010 07:32 |
|
|
RE: Biblisch orientierte Erziehung? |
|
Zitat: |
Original von Conny
Ihr Lieben,
zwei Erziehungsratgeber evangelikaler Christen empfehlen das Züchtigen von Kindern und rechtfertigen die Prügelstrafe mit der Bibel.
Eltern – Hirten der Herzen – Biblisch orientierte Erziehung von Tedd Tripp
und
Wie man einen Knaben gewöhnt von Michael und Debi Pearl.
Dazu der Auszug aus einem Artikel von sueddeutsche.de:
Zitat: |
Wie man einen Knaben gewöhnt
Sektenbeauftragte und Betreuer von Aussteigern bestätigen die Beobachtung. "Dieses Verhalten ist weiter verbreitet, als man denken mag", erklärt Axel Seegers, Sektenbeauftragter der katholischen Kirche in der Erzdiözese München und Freising. Ihm zufolge gibt es "Hinweise darauf, dass es auch in manchen katholischen Gemeinden vorkommt".
Anleitungen zur Züchtigung des Nachwuchses finden Mitglieder der evangelikalen Freikirchen in zwei "Erziehungsratgebern". Die Autoren sind evangelikale Fundamentalisten in den USA. Und auch wenn keine Zahlen über Kindesmisshandlungen zu bekommen sind - die Verbreitung dieser Werke lässt die Häufigkeit erahnen: Etwa 4000 Exemplare von "Wie man einen Knaben gewöhnt" und dessen Nachfolgebuch von Michael und Debi Pearl hat die Europäische Missionspresse in Heidelberg in den vergangenen drei Jahren verkauft.
Das Buch enthält ausdrückliche Anweisungen, wie Kinder zu schlagen sind: "Wenn es Zeit wird, die Rute anzuwenden, atmen Sie tief ein, entspannen Sie sich, beten Sie: ,Herr, lass das eine wertvolle Lektion werden. . . Reißen Sie Ihr Kind nicht herum. Erheben Sie Ihre Stimme nicht. Das Kind sollte die Rute an Ihrem ganzen ruhigen, überlegten und beherrschten Geist kommen sehen. . . Wenn Sie sich auf das Kind setzen müssen, um es zu versohlen, dann zögern Sie nicht. Und halten Sie es solange in dieser Stellung, bis es aufgegeben hat. . . lassen Sie das Kind sich an einem Sofa oder einem Bett vornüber beugen; und während es in dieser Position steht, geben Sie ihm einige Ermahnungen. . . Ich finde fünf bis zehn Schläge meistens genug. Manchmal bei älteren Kinder, wenn die Schläge nicht kräftig genug sind, ist das Kind noch aufmüpfisch. Wenn das der Fall ist, nehmen Sie sich Zeit zum Erklären und versohlen Sie weiter. Hören Sie mit Ihrer Disziplin nie auf, bevor das Kind sich ergeben hat."
Als "Instrumente der Liebe" bezeichnen die Autoren die Rute, und empfehlen, niemals mit der Hand zu schlagen, denn das sei ein Ausleben elterlicher Frustration. Und "um effektiv die Erziehung zu unterstützen, müssen Schläge Schmerzen verursachen, aber der größte Schmerz wird an der Oberfläche der nackten Haut gespürt, wo sich die Nerven befinden. Ein Oberflächenbrennen wird genug Schmerz vermitteln ohne Verletzung oder blauen Fleck. Wählen Sie Ihr Instrument der Größe des Kindes entsprechend. Für die unter Einjährigen genügt ein kleiner, 20 bis 30 cm langer Ast (von dem alle Knoten entfernt wurden, die in die Haut einschneiden könnten) mit einem halben Zentimeter Durchmesser. Manchmal muss nach Alternativen gesucht werden. Ein 30 cm Lineal wäre eine solche Alternative. Für ein älteres Kind ist ein Gürtel oder ein größerer Ast effektiv." (Schreibfehler aus dem Original übernommen, d.Red.)
Fast zynisch klingt es, wenn die Autoren betonen, Kinder dürften nicht misshandelt werden. Die Rute, so schreiben sie, sollte nicht Ablassventil für den Ärger der Eltern sein. Vielmehr sei sie "das Haupthilfsmittel der Eltern, den Kindern das Gericht Gottes zu verdeutlichen - und später die Gnade Gottes". Durch die Anwendung der Rute würden die Kinder ihre Verantwortlichkeit vor Gott verstehen. Und wenn "nicht jede Übertretung, Aufmüpfigkeit und Gemeinheit behandelt werden wie Gott Sünde behandelt, wird das Weltbild des Kindes falsch sein."
Im zweiten Ratgeber "Eltern - Hirten der Herzen" stellt US-Pastor Tedd Tripp klar: "Wenn dein Kind nicht gehorcht, muss es diszipliniert werden", und meint damit den Einsatz der Rute. Ganz pädagogisch empfiehlt Tripp, nach der "Disziplinierung" sollte man das Kind auf den Schoß nehmen und umarmen. Und "wenn das Disziplinieren nicht die Frucht des Friedens und der Gerechtigkeit hervorgebracht hat", erklärt Tripp dem geprügelten Nachwuchs: "Wenn nötig, müssen wir noch einmal nach oben gehen." Eltern, die Angst haben, angezeigt zu werden, empfiehlt Tripp: "Wenn Großeltern oder andere Verwandte gegen körperliche Züchtigung eingestellt sind, sollte man dafür sorgen, dass sie nicht in ihrem Beisein geschieht."
http://www.sueddeutsche.de/kultur/erzieh...ock-1.1004443-2 |
|
Was denkt Ihr, wenn Ihr das lest?
Sieht so gelebter christlicher Glaube aus?
Liebe Grüße
Günter |
|
Garantiert nicht , denn aus Geschlagenen werden Schläger .
In diesen Fällen kommen wohl auch Abartige und Perverse dabei heraus .
__________________ Gegen Rassismus und Menschenverachtung
|
|
18.12.2010 10:35 |
|
Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
|
|
Zitat: |
Original von Conny
Zitat: |
Original von Grubendol
2000 Christentum wie es leibt und lebt:
|
|
Kleiner Fehler von Dir, Grubendol. Du schreibst hier von "2000" (ich denke Du meinst damit "2000 Jahre" und von "Christentum", die zitierten Texte sind aber alle älter, z. T. sogar viel, viel älter. |
|
Und wo ist dann der Fehler?
Das Christentum hat doch 2000 Jahre lang, wie Dreikate richtig bemerkt,"Schläger, Abartige und Perverse" unter Verweis auf diese Textstellen produziert.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
|
|
18.12.2010 16:23 |
|
Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
|
|
Zitat: |
Original von Grubendol
Zitat: |
Original von Conny
Kleiner Fehler von Dir, Grubendol. Du schreibst hier von "2000" (ich denke Du meinst damit "2000 Jahre" und von "Christentum", die zitierten Texte sind aber alle älter, z. T. sogar viel, viel älter. |
|
Und wo ist dann der Fehler?
Das Christentum hat doch 2000 Jahre lang, wie Dreikate richtig bemerkt,"Schläger, Abartige und Perverse" unter Verweis auf diese Textstellen produziert. |
|
Das war nicht "das Christentum", sondern dass waren ganz bestimmte Gruppen bzw. Kirchen, die mit den weltlichen Machthabern kungelten. Es ging um unterdrückung, Ausbeutung und politische Macht.
Diese Menschen haben Jesus ganz klar missverstanden! Denn Jesus sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh 18, 36).
__________________ Liebe Grüße
Günter
|
|
22.12.2010 00:30 |
|
Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
|
|
Zitat: |
Original von Conny
Zitat: |
Original von Grubendol
Zitat: |
Original von Conny
Kleiner Fehler von Dir, Grubendol. Du schreibst hier von "2000" (ich denke Du meinst damit "2000 Jahre" und von "Christentum", die zitierten Texte sind aber alle älter, z. T. sogar viel, viel älter. |
|
Und wo ist dann der Fehler?
Das Christentum hat doch 2000 Jahre lang, wie Dreikate richtig bemerkt,"Schläger, Abartige und Perverse" unter Verweis auf diese Textstellen produziert. |
|
Das war nicht "das Christentum", sondern dass waren ganz bestimmte Gruppen bzw. Kirchen, die mit den weltlichen Machthabern kungelten. Es ging um unterdrückung, Ausbeutung und politische Macht. |
|
Das Christentum war aber mehr als 1000 Jahre lang die vorherrschende politische Macht in Europa und der Welt.
Unter unter Hinweis auf diese Bibelstellen wurden nun einmal einige der größten Verbrecher der Menschheitsgeschichte produziert.
Zitat: |
Original von Conny
Diese Menschen haben Jesus ganz klar missverstanden! Denn Jesus sagte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt" (Joh 18, 36). |
|
Deswegen ist ja auch eine Partei wie die PBC eine Perversität.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
|
|
22.12.2010 11:15 |
|
Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
|
|
Nein, du beschreibst Geschichtsklitterung, wenn du diese simplen Fakten abstreitest.
Durch das ganze Mittelalter hindurch beispielsweise waren politische und kirchliche Macht noch gar nicht getrennt, später errichteten die Puritaner auf absolut christlichen Grundlagen ihre Staaten, verbrannten Hexen, Ketzer usw.
Du behauptest, die hätten gar nicht gewusst, was im Neuen Testament steht? Du irrst, sie haben es gefälscht, jeden Abschnitt darin überprüft und was ihnen nicht gepasst hat, ist rausgeflogen, bis das heutige Märchenbuch draus geworden ist.
Interessant ist der letzte Satz, lieber Admin, eine echte "Du-Botschaft", wie du sie sonst nicht sehen willst. Du solltest dich was schämen.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
|
|
23.12.2010 11:44 |
|
Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
|
|
Zitat: |
Original von Grubendol
Nein, du beschreibst Geschichtsklitterung, wenn du diese simplen Fakten abstreitest.
Durch das ganze Mittelalter hindurch beispielsweise waren politische und kirchliche Macht noch gar nicht getrennt, später errichteten die Puritaner auf absolut christlichen Grundlagen ihre Staaten, verbrannten Hexen, Ketzer usw. |
|
Diese Entwickung stand aber nicht der Anfang der Christen, sondern wurde erst Jahrhunderte später traurige Realität.
Dann wurde die Kirche hunderte Jahrelang von den politischen Machthabern diktiert und benutzt. Es ist schlimm, dass sie sich benutzen ließen und dann diese ganzen schrecklichen unchristlichen Taten und Machenschaften passierten!
Zitat: |
Du behauptest, die hätten gar nicht gewusst, was im Neuen Testament steht? Du irrst, sie haben es gefälscht, jeden Abschnitt darin überprüft und was ihnen nicht gepasst hat, ist rausgeflogen, bis das heutige Märchenbuch draus geworden ist.
|
|
Also, es gab im mittelalter viele Kirchenfürsten, Kardinäle, ja, sogar Päpste, die von der Bibel und vom Evangelium schlicht keinen blassen Schimmer hatten. Um Past zu werden musste man damals nicht Theologe sein. Seltsam, dass Du das als Gutinformierter nicht weißt ...
__________________ Liebe Grüße
Günter
|
|
23.12.2010 12:01 |
|
Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
|
|
Zitat: |
Original von Conny
Zitat: |
Original von Grubendol
Nein, du beschreibst Geschichtsklitterung, wenn du diese simplen Fakten abstreitest.
Durch das ganze Mittelalter hindurch beispielsweise waren politische und kirchliche Macht noch gar nicht getrennt, später errichteten die Puritaner auf absolut christlichen Grundlagen ihre Staaten, verbrannten Hexen, Ketzer usw. |
|
Diese Entwickung stand aber nicht der Anfang der Christen, sondern wurde erst Jahrhunderte später traurige Realität.
Dann wurde die Kirche hunderte Jahrelang von den politischen Machthabern diktiert und benutzt. Es ist schlimm, dass sie sich benutzen ließen und dann diese ganzen schrecklichen unchristlichen Taten und Machenschaften passierten! |
|
Sie wurde genau in dem Moment für weitere mindestens 1500 Jahre "Realität", als Konstantin im vierten Jahrhundert das Kreuz auf seine Heerbanner nähen ließ. Das ging bis zu Kardinal Michael von Faulhaber:
»Das Evangelium hat für den Krieg nicht nur einen Waffenpaß, es hat für ihn sogar einen Waffensegen«
Zitat: |
Original von Conny
Zitat: |
Du behauptest, die hätten gar nicht gewusst, was im Neuen Testament steht? Du irrst, sie haben es gefälscht, jeden Abschnitt darin überprüft und was ihnen nicht gepasst hat, ist rausgeflogen, bis das heutige Märchenbuch draus geworden ist.
|
|
Also, es gab im mittelalter viele Kirchenfürsten, Kardinäle, ja, sogar Päpste, die von der Bibel und vom Evangelium schlicht keinen blassen Schimmer hatten. Um Papst zu werden musste man damals nicht Theologe sein. Seltsam, dass Du das als Gutinformierter nicht weißt ... |
|
Das ist eine pure Behauptung von dir, dass es " Kirchenfürsten, Kardinäle, ja, sogar Päpste" gegeben hat, die nicht wussten, wovon die Rede war. Die konnten sogar Latein, also eine Sprache, die an dem ursprünglichen Text aus dem Aramäischen noch eine Übersetzung näher dran war als unsere Luther-Übersetzung. Und du weißt ja, jede Übersetzung verändert den Sinn ein bisschen mehr, ist wie "stille Post".
Um zum Thema zurück zu kommen: es ist eindeutig, dass der Bibeltext (AT und NT) sich fast 2000 Jahre lang trefflich dafür eignete, um Kinder zu quälen, Frauen zu unterdrücken und zu ermorden, Ketzer und Häretiker hinzurichten, Menschen in Armut und Elend zu halten usw usw.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 23.12.2010 14:06.
|
|
23.12.2010 14:06 |
|
Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
|
|
Zitat: |
Zwei Erziehungsratgeber evangelikaler Christen empfehlen das Züchtigen von Kindern und rechtfertigen die Prügelstrafe mit der Bibel. Fragen an Jürgen Werth von der Deutschen Evangelischen Allianz.
In manchen evangelikalen Freikirchen kursieren Ratgeber mit Anweisungen, wie man Kinder mit der Rute züchtigt. Und eine Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover deutet darauf hin, dass gerade sehr religiöse evangelikale Eltern ihre Kinder eher misshandeln als andere Christen. Fragen an Jürgen Werth, 59, den Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz, der größten Organisation evangelikaler Christen in Deutschland.
sueddeutsche.de: Herr Werth, schlagen evangelikale Eltern ihre Kinder häufiger als Anhänger anderer Glaubensrichtungen oder Atheisten?
Jürgen Werth: Ich glaube schon, dass es Leute gibt, auf die die Ergebnisse der Studie von Herrn Pfeiffer zutreffen. Es gibt Kritik an seiner Methode - aber ich will das Problem nicht herunterspielen. Ich finde allerdings diese Verallgemeinerung problematisch. Die Evangelikalen sind eine Bewegung von Christen, die teilweise aus Freikirchlern besteht - die meisten aber kommen aus den evangelischen Landeskirchen. Es sind Christen, die bewusst evangelisch leben wollen.
sueddeutsche.de: In der SZ wurde explizit von evangelikalen Freikirchen gesprochen. Professor Pfeiffer hat für seine Studie nach der Einordnung der Jugendlichen selbst als evangelikal oder als evangelisch unterschieden.
Werth: Professor Pfeffer sagt selbst, dass er an dieser Stelle zu undifferenziert gefragt hat. So gehören für ihn auch Sekten zu den "Evangelikalen". In einer neuen Studie will er präziser fragen. Wir sind in einem guten Gespräch. Die "Evangelikalen" insgesamt sind ja eine Bewegung ohne feste Mitgliedsstrukturen. Ich will gerne zugestehen, dass es an den Rändern dieser Bewegung Gruppen mit etwas merkwürdigen Gepflogenheiten geben mag. Aber die spielen in der Evangelischen Allianz insgesamt überhaupt keine Rolle.
sueddeutsche.de: Können Sie Gruppen, in denen möglicherweise gezüchtigt wird, stärker eingrenzen?
Werth: Das fällt mir schwer. Es gibt zum Beispiel große Gemeinden von Russlanddeutschen. Die führen ein völliges Eigenleben. Ohne die in Sippenhaft nehmen zu wollen - da gibt es noch ganz andere Erziehungsmethoden. Die beiden zitierten Bücher ("Wie man einen Knaben gewöhnt" und "Eltern - Hirten der Herzen"; Anm. d. Red.) stammen aus einem Verlag, der nicht mit der Evangelischen Allianz zusammenarbeitet.
Überhaupt ist das Spektrum der evangelischen Freikirchen sehr groß. Es reicht von pazifistischen Mennonitengemeinden über die Heilsarmee bis zu den Baptisten. Ich persönlich kenne keine Gemeindegruppierung, die das körperliche Züchtigen von Kindern lehrt.
sueddeutsche.de: Und was halten Sie davon, dass Kinder unter Berufung auf biblische Zitate gezüchtigt werden?
Werth: Wer einfach wild aus dem Alten Testament irgendwelche Bibelverse herausgreift und danach seine Ethik ausrichtet, der hat ein Problem. Man muss schon auf die Gesamtbotschaft der Bibel hören. Ich gebe zu, dass es am Rand unserer Bewegung auch Leute gibt, die in manchen Lebens- und Glaubensfragen Positionen vertreten, die ich persönlich überhaupt nicht teilen kann. Wir versuchen immer wieder intern, diese Dinge zu klären.
sueddeutsche.de: Sie würden zum Rand Ihrer Bewegung rufen: "Hört auf damit!"?
Werth: Ganz eindeutig. Gewalt ist kein Mittel der Auseinandersetzung. Vor allem nicht zwischen Eltern und Kindern.
sueddeutsche.de: In den fraglichen Ratgebern geht es nicht um Auseinandersetzungen zwischen Eltern und Kindern. Das Ziel der Züchtigung sei es, dem Nachwuchs das religiöse Weltbild der Eltern zu vermitteln. Die Züchtigung entspricht der Strafe Gottes für Sünde.
Werth: Ich kann Kindern den Glauben nicht per Prügelstrafe einbläuen. Was ziehe ich denn dadurch für unselbständige Individuen heran? Die Botschaft der Bibel ist zusammengefasst doch eindeutig: Liebe Gott und liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst.
sueddeutsche.de: Auch in den Ratgebern ist ständig von Liebe die Rede. Die Rute wird dort aufgrund der Bibelworte als "Instrument der Liebe" empfohlen.
Werth: Oha. Ich kann doch nicht Gesetzmäßigkeiten, die vor 3000 Jahren gegolten haben, in einer völlig anderen Art von Gesellschaft, auf das Hier und Heute übertragen. Da stehen ja noch ganz andere Sachen im Alten Testament, und die übertragen diese Leute auch nicht.
sueddeutsche.de: Evangelikale steinigen zum Beispiel keine Ehebrecher vor den Stadttoren.
Werth: Zum Glück nicht. Ich hoffe nicht, dass noch mal jemand auf diese Idee kommt. Ich glaube umgekehrt, dass es kaum eine andere Bevölkerungsgruppe gibt, in der Kinder so wertgeschätzt werden und wo so viel für sie getan wird wie bei den Evangelikalen. Denken Sie an die Arche in Berlin und anderen Städten, wo man sich um vernachlässigte, missbrauchte, geschlagene Kinder kümmert.
sueddeutsche.de: Man kann Kinder auch anders unter Druck setzen als mit körperlicher Gewalt. Zum Beispiel mit Drohungen, sie kämen in die Hölle, wenn sie bestimmten Einflüssen aus der Umwelt nachgeben würde.
Werth: Wenn so etwas vorkommt, dann distanziere ich mich davon genauso deutlich wie von der körperlichen Züchtigung. Da wird Kindern ja das Bild vermittelt, Gott sei der große Oberpolizist. Aber Gott ist unser liebender Vater im Himmel. Der wartet nicht darauf, uns einen Strafzettel zu verpassen oder noch schlimmere Strafen zu verhängen.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/glaube...damit-1.1036245 |
|
__________________ Liebe Grüße
Günter
|
|
30.12.2010 21:24 |
|
|