Mittelstenahe-Ein Dorf versinkt in Trauer
Mit unzähligen Briefen, Blumen, Kerzen und Fotos nehme Freunde an der Unfallstelle Abschied.
Eiskalter Wind bläst über Felder. Frost bedeckt die Landstraße und die Bäume, die ihren Rand säumen. An einem Baum ist die Rinde abgeschabt. Davor: unzählige Blumensträuße, Gedecke und Kerzen. Vier junge Menschen riss ein schwerer Autounfall hier am frühen Freitagmorgen in den Tod. Seitdem ist nichts mehr, wie es war, in dem kleinen Dorf Mittelstenahe im Landkreis Cuxhaven.
Sie waren auf dem Weg zur Schule. Kevin, 18 Jahre alt, saß am Steuer. Der Fahranfänger überlebte den schweren Autounfall als Einziger. Er ist schwer verletzt – und muss nun mit einer schrecklichen Schuld leben.
Dabei hatte er es nur gut gemeint. Am Abend zuvor waren die fünf Freunde auf einer Geburtsfeier gewesen. Spät ist es geworden. „Ich fahr’ euch morgen“, hat Kevin zu seinen Freunden gesagt. Das sollte den Jungs die lange Busfahrt ersparen. Seine Freunde Thees und Niklas, Cousin René (alle 16) und sein kleiner Bruder Marvin (15) waren begeistert. Und auf den 18-Jährigen war Verlass: Um kurz nach 7 setzte er sich hinter das Steuer seines Opels. Eigentlich hätte er liegen bleiben können – er musste an dem Tag nicht zur Arbeit.
Mittelstenahe ist ein kleines Kaff. 630 Menschen wohnen hier. Jeder kennt jeden. Zur Schule in Lamstedt sind es nur sechs Kilometer.
200 Meter vor dem Ortseingang verliert der Fahranfänger die Kontrolle, der Wagen prallt gegen einen Baum. Die Wucht zerreißt das Auto in zwei Teile. Marvin, Thees und Niklas sind sofort tot. Cousin René wird noch mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Doch die Ärzte kämpfen vergebens um sein Leben.
„Eine solche Tragik haben wir bisher noch nicht gehabt“, sagt Gemeinde-Bürgermeister Werner Otten.
Alle Veranstaltungen wurden abgesagt, die Fahnen hängen auf halbmast. Im Schulzentrum Lamstedt, das René, Niklas und Marvin besuchten, kümmern sich Seelsorger um die Schüler. In Thees’ Gymnasium in Hemmoor gab es am Montag eine Gedenkveranstaltung. „Auf dem Dorf kennt jeder jeden“, sagt Otten, „deswegen trifft der Tod der vier Jungen auch so viele.“ Auch die Polizisten und Feuerwehrleute, die die jungen Männer aus den Trümmern bergen mussten, kamen aus den umliegenden Dörfern, kannten die Toten und Verletzten.
Die Unfallstelle hat sich seit dem Crash zu einer Pilgersstätte verwandelt. Freunde hinterlassen Abschiedsbriefe, Mädchen heften Liebesbriefe an den Baum. Hunderte sind an die Unfallstelle gekommen, um zu trauern. „Die Jungen waren beliebt“, sagt Günter Helck. Der Bürgermeister von Mittelstenahe weint. Er spricht über das Schicksal des Fahrers. „Die Eltern der Opfer überlegen, wie sie Kevin aus der Schusslinie bekommen.“ Noch liegt er im Krankenhaus. Was passiert ist, das weiß er bereits.
http://www.mopo.de/regional/mittelstenah...80/-/index.html
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Lui am 05.02.2011 07:34.
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