Vorwurf: Unternehmen schob christlicher Gewerkschaft Mitglieder zu |
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Vorwurf: Unternehmen schob christlicher Gewerkschaft Mitglieder zu
Das Zeitarbeitsunternehmen Artos hat nach ZDF-Recherchen sogenannten christlichen Gewerkschaften jahrelang Leiharbeiter als Mitglieder zugeführt.
Den oft unwissenden Arbeitnehmern sei monatlich ein Gewerkschaftsbeitrag vom Lohn abgezogen worden, berichtet das Magazin «Frontal21» in einem Beitrag, der an diesem Dienstag ausgestrahlt werden soll. Die Christlichen Gewerkschaften sind vor allem deshalb umstritten, weil sie für Zeitarbeiter Stundenlöhne von teilweise weniger als fünf Euro ausgehandelt haben. Artos ist Eigentümer mehrerer Zeitarbeitsfirmen und hat seinen Hauptsitz in Dortmund.
Dem ZDF liegen nach eigenen Angaben Mitgliedslisten von christlichen Gewerkschaften aus dem Ruhrgebiet vor. Die meisten der rund 1.500 aufgeführten Leiharbeiter sind Mitglied der Christlichen Einzelgewerkschaft BIGD. 96 von 100 Leiharbeitern, die das ZDF dazu befragt hat, hätten nichts von ihrer Mitgliedschaft gewusst.
Nach Aussage eines ehemaligen Artos-Mitarbeiters, der anonym bleiben wolle, «mussten alle Bewerber und Mitarbeiter diese Beitrittserklärung zur Christlichen Gewerkschaft unterschreiben». Die Leiharbeiter hätten bei Einstellung zwölf bis 15 Unterschriften leisten müssen, da sei die Unterschrift unter die Beitrittserklärung oft gar nicht aufgefallen. «Wir haben am laufenden Band Beitrittserklärungen produziert», berichtet der Insider.
Für die Christliche Gewerkschaft BIGD wies Bundesgeschäftsführer Detlef Lutz die Vorwürfe zurück: «Wir sind keine Betrüger», wird er von «Frontal21» zitiert: «Ich bestreite, dass wir Menschen hier als Mitglieder führen oder geführt haben, die davon nichts wussten.» Er habe jedoch eingeräumt, dass bei der Unternehmensgruppe Artos «irgendwas nicht mit rechten Dingen läuft». Deshalb habe man alle von Artos vermittelten Mitglieder angeschrieben und gefragt, ob sie auch wüssten, dass sie Mitglied der Christlichen Gewerkschaft seien.
Die Artos-Unternehmensgruppe ist nach ZDF-Informationen an mehreren Zeitarbeitsfirmen beteiligt und hat 2004 einen umstrittenen Tarifvertrag mit einer Christlichen Gewerkschaft abgeschlossen, der Stundenlöhne von 4,81 Euro vorsah. Artos wollte sich den Angaben zufolge zu den Vorwürfen nicht äußern.
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Günter
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