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Oh , da kann ich einiges zu sagen .
Da ich selbst immer irgendwo zwischen Selbstständigkeit , Krankheit und Harz 4 herumschwirre , habe ich mit Bildungsträgern auch einschlägige Erfahrungen machen müssen .
Fall 1:
Von einer sehr redegewandten Argemitarbeiterin wurde versucht uns ,von 26 Eingeladenen , aber leider nur 6 Anwesenden , einen Job im Hafen ( Sackabfüllanlage ) schmackhaft zu machen .
Wir sollten ein 6 wöchiges Praktikum zur Einarbeitung absolvieren .
Mann stelle sich vor 6 Wochen Einarbeitungszeit füt Säcke abfüllen .
Natürlich mit Aussicht auf eine Festeinstellung , lach , nach 6 Wochen kommen die Nächsten .
Nach einem intensiven Gespräch unter 4 Augen hatte ich Ruhe vor diesem Beschiß .
Fall 2 :
Vorgesehene Teilname an einem Lehrgang , " Wie bewerbe ich mich " .
Das , obwohl meine Bewerbungen auf einem neueren Stand waren , als die von der Arge vorgeschlagenen .
Zum " Glück " kam mein Rückenleiden dazwischen .
Fall 3 .
50 Plus .
Ich ging hin .
Aufgabe , eine Besichtigung bei Daimler Aerospace per PC organisieren .
Ich ran an den fremden Netzwerk - PC , in 5 Minuten war die Sache erledigt , und ich kümmerte mich um meine HP .
Nach 15 Minuten wurde ich heftig vom Dozenten angefahren , ich hätte mich gefälligst um meine " Aufgabe " zu kümmern .
Reaktiont von mir : " die Antwort liegt seit 10 Minuten im Ausgabefach des Netzwerkdruckers " .
Ferner sollten dort Ballspiele , Wanderungen und Ähnliches unternommen werden .
Ich wurde leider wieder krank , da ich nicht dauerhaft lange sitzen kann .
Was soll ich dort ? Unterforderung ist noch untertrieben .
Mein Fazit :
Reine Statistiktürkerei , Beschiß und Beschäftigungstheraphie .
Das Geld für Bildungsträger , oder ähnliche Maßnamen , sollte lieber für die Vermittlung echter Arbeitsplätze genutzt werden .
Die Einzigen die davon profitieren sind die Bildungsträger .

__________________ Gegen Rassismus und Menschenverachtung
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31.05.2011 15:04 |
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Im aktuellen "Laufzettel" der BA heißt es zu Maßnahmen gemäß §46 SGB III:
(1) Die Vermittlung von beruflichen Kenntnissen im Rahmen der Maßnahme zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung ist bis zu einer Dauer von acht Wochen möglich. Eine darüber hinaus gehende Qualifizierung kann nur im Rahmen der Förderung der beruflichen Weiter-bildung gemäß §§ 77 ff. SGB III oder der Förderung der Berufsausbildung erfolgen.
Berufliche Kenntnisvermittlung beinhaltet sowohl die Vermittlung fachtheoretischer als auch fachpraktischer Inhalte, die für die Ausübung des angestrebten Berufes oder der beruflichen Tätigkeit notwendig sind. Die Vermittlung beruflicher Kenntnisse bezieht sich dabei auf tätigkeits- bzw. berufsbezogene Inhalte.
(2) Maßnahmen oder Maßnahmeteile zur Feststellung, Aktivierung und Entwicklung von personenbezogenen Fertigkeiten und Fähigkeiten oder zur Feststellung von beruflichen Kenntnissen sowie die praktische Erprobung der vermittelten beruflichen Kenntnisse zählen nicht zu der auf acht Wochen begrenzten Kenntnisvermittlung.
(3) Nicht zur beruflichen Kenntnisvermittlung gehören z. B. Bescheinigungen, Zertifizierungen und Gesund-heitsnachweise. Diese sind nach § 45 SGB III aus dem Vermittlungsbudget zu fördern.
46.07
(1) Werden Maßnahmeteile bei einem Arbeitgeber durchgeführt, dürfen diese jeweils die Dauer von vier Wochen nicht überschreiten. Dies gilt auch für Kooperations- und Erprobungsbetriebe. Die Durch-führung der Maßnahme für einen Teilnehmer kann entsprechend der Konzeption auch bei mehreren Kooperationsbetrieben erfolgen. Zweck der Maßnahme darf es nicht sein, ausschließlich oder überwiegend
fremdnützige Arbeit zu leisten, für die i.d.R. Entgelt gezahlt wird. Betriebliche Maßnahmen können grundsätzlich nur dann bei einem Zeitarbeitsunter-nehmen durchgeführt werden, wenn die Tätigkeit im Zeitarbeitsunternehmen erfolgt. Betriebliche Maßnahmen dürfen nicht dazu genutzt werden, urlaubs- oder krankheitsbedingte Ausfälle oder betriebliche Spitzenbelastungen aufzufangen.
Quelle:http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-C...GA-MAT-2011.pdf
__________________ Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.
BERTOLT BRECHT
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01.06.2011 18:31 |
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Grubendol
Mitglied
   
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von RaBoe
Umschulung zum Maurer, Koch oder Zimmermann will keiner, weil zu anstrengend. |
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Oder weil es zu schlecht bezahlt wird?
Ich sehe ein großes Problem darin, dass echtes "Arbeiten" nicht mehr gut genug bezahlt wird, mit allen Folgeproblem für den Staatshaushalt durch fehlende Steuereinnahmen.
Zitat: |
denn wer arbeitet, hat ein Recht auf seinen Lohn.
Lukas, 10,7 |
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__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 02.06.2011 07:34.
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02.06.2011 07:31 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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02.06.2011 12:19 |
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steinbutt
Mitglied
   
Dabei seit: 01.06.2011
Beiträge: 9
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Moin in die Runde.
Hier kommt mal ein Tagesprotokoll einer Maßnahme 50 +, an der ich z.Zt. teilnehmen darf.
Projekt Perspektive 50+ - nach §16Abs.1 SGB II i.V.m. § 46 SGB III
Ziel: Aktivierung und berufliche Eingliederung
Dauer: ca. 6 Monate, 2 Tage wöchentlich, 9.00 - 15.00
Ort: Cuxhaven
Insgesamt ca. 80-100 Teilnehmer, in verschiedenen Gruppen. Die Maßnahme läuft schon 2 Monate.
9.00 - unsere Gruppe ist vollständig da.
9.15 - Ansage: der Coach kommt heute von außerhalb und verspätet sich.
9.45 - jetzt geht es los! Ansage: was möchten Sie denn heute mal machen ? Ergebnis: Smalltalk bis 11.00 (Wetter, Bild Überschriften, u.s.w.)
11.00 - Pause
11.10 - 11.30 "Gesundheitsmodul" (Spaziergang durch den Schloßpark)
11.40 - Aufgabenstellung, einige Seiten Din a 4 sind auszufüllen. Thema: Was ist Ihr Traumberuf, was tun Sie um das Ziel zu erreichen u.s.w. Nennt man wohl Profiling, haben wir gefühlt schon 20x gemacht.
12.00 - 13.00 Mittagspause
um 13.15 nehmen wir noch den "Dienstplan" für nächste Woche zur Kenntniss, dann ist Feierabend.
Wir sind gehalten, ein Tagesprotokoll auszufüllen "Was habe ich heute erledigt", Datum, Unterschrift.
Das ist die schwierigste Aufgabe in dieser Maßnahme, dort etwas halbwegs sinnvolles einzutragen!
Ich werde weiter berichten, damit sich Leute, die noch nie an so etwas teilnehmen durften mal einen Eindruck verschaffen können, wie da mit Steuergeldern umgegangen wird.
Allen ein sonniges Wochenende !
Viele Grüße
steinbutt
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04.06.2011 09:56 |
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