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Niederelbe-Forum » Allgemeine Themen » Politik » Günter Grass Dichter kritisiert Israels Iran-Politik - Sturm der Entrüstung » Hallo Gast [anmelden|registrieren]
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Günter Günter ist männlich
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Günter Grass Dichter kritisiert Israels Iran-Politik - Sturm der Entrüstung Zitatantwort auf diesen Beitrag erstellen Diesen Beitrag editieren/löschen Diesen Beitrag einem Moderator melden       IP Information Zum Anfang der Seite springen

Zitat:
Dichter kritisiert Israels Iran-Politik
Sturm der Entrüstung nach Grass' Gedicht

Mit heftiger Kritik an Israels Atompolitik hat sich Literaturnobelpreisträger Günter Grass öffentlich zu Wort gemeldet und damit eine Welle der Empörung ausgelöst.

"Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden", schreibt der Schriftsteller in dem Gedicht "Was gesagt werden muss", das heute in der "Süddeutschen Zeitung" und der "La Republica" erschien.

Grass gibt sich "belastet" und als Freund Israels
Sich selbst wirft er vor, zu lange dazu geschwiegen zu haben. In seinem Prosagedicht kritisiert der 84-Jährige auch die geplante Lieferung eines weiteren U-Boots "aus meinem Land" nach Israel. Gleichzeitig bekundet er seine Verbundenheit zum jüdischen Staat.

Grass fragt in dem Text, warum er es sich bisher untersagt habe, "jenes andere Land beim Namen zu nennen, in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten - ein wachsend nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung zugänglich ist?"

Weiter: http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht106.html



Zitat:

Das Gedicht von Günter Grass

"Was gesagt werden muss" - das Gedicht im Wortlaut

Wir dokumentieren den Wortlaut des Gedichtes "Was gesagt werden muss" von Günter Grass in voller Länge. Das Gedicht erschien in der "Süddeutschen Zeitung" und der "La Repubblica".


Warum schweige ich, verschweige zu lange,
was offensichtlich ist und in Planspielen
geübt wurde, an deren Ende als Überlebende
wir allenfalls Fußnoten sind.

Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag,
der das von einem Maulhelden unterjochte
und zum organisierten Jubel gelenkte
iranische Volk auslöschen könnte,
weil in dessen Machtbereich der Bau
einer Atombombe vermutet wird.

Doch warum untersage ich mir,
jenes andere Land beim Namen zu nennen,
in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten -
ein wachsend nukleares Potential verfügbar
aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung
zugänglich ist?

Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes,
dem sich mein Schweigen untergeordnet hat,
empfinde ich als belastende Lüge
und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt,
sobald er missachtet wird;
das Verdikt 'Antisemitismus' ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land,
das von ureigenen Verbrechen,
die ohne Vergleich sind,
Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird,
wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch
mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert,
ein weiteres U-Boot nach Israel
geliefert werden soll, dessen Spezialität
darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe
dorthin lenken zu können, wo die Existenz
einer einzigen Atombombe unbewiesen ist,
doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will,
sage ich, was gesagt werden muss.

Warum aber schwieg ich bislang?
Weil ich meinte, meine Herkunft,
die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist,
verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit
dem Land Israel, dem ich verbunden bin
und bleiben will, zuzumuten.

Warum sage ich jetzt erst,
gealtert und mit letzter Tinte:
Die Atommacht Israel gefährdet
den ohnehin brüchigen Weltfrieden?
Weil gesagt werden muss,
was schon morgen zu spät sein könnte;
auch weil wir - als Deutsche belastet genug -
Zulieferer eines Verbrechens werden könnten,
das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld
durch keine der üblichen Ausreden
zu tilgen wäre.

Und zugegeben: ich schweige nicht mehr,
weil ich der Heuchelei des Westens
überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen,
es mögen sich viele vom Schweigen befreien,
den Verursacher der erkennbaren Gefahr
zum Verzicht auf Gewalt auffordern und
gleichfalls darauf bestehen,
dass eine unbehinderte und permanente Kontrolle
des israelischen atomaren Potentials
und der iranischen Atomanlagen
durch eine internationale Instanz
von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern,
mehr noch, allen Menschen, die in dieser
vom Wahn okkupierten Region
dicht bei dicht verfeindet leben
und letztlich auch uns zu helfen.


(Quelle: Süddeutsche Zeitung)

http://www.tagesschau.de/inland/grassgedicht102.html


Was denkt Ihr? Ist die harte Kritik an Grass´Gedicht berechtigt?

__________________
Liebe Grüße winke
Günter



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05.04.2012 00:48 Günter ist offline Email an Günter senden Homepage von Günter Beiträge von Günter suchen Nehmen Sie Günter in Ihre Freundesliste auf
Lui Lui ist männlich
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"Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden".

Mit dieser Aussage liegt Grass doch vollkommen richtig.
Da gibts nix dran zu kritisieren.

__________________

Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.

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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.

05.04.2012 00:59 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
Quark Quark ist männlich
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Udo jürgens sang mal mit 66 Jahren fängt das Leben an, aber Günter Grass sollte mit 84 Jahren auch mal darüber nachdenken, was er schreibt. Sein Prosagedicht mag vielleicht in Zügen sicherlich wahr sein, aber ob er sich damit wirklich einen Gefallen tut?

__________________



In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war.

Franklin D. Roosevelt

05.04.2012 01:08 Quark ist offline Beiträge von Quark suchen Nehmen Sie Quark in Ihre Freundesliste auf
Günter Günter ist männlich
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05.04.2012 01:54 Günter ist offline Email an Günter senden Homepage von Günter Beiträge von Günter suchen Nehmen Sie Günter in Ihre Freundesliste auf
Günter Günter ist männlich
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Zitat:
Politik - Parteien
Volker Beck kritisiert Grass-Gedicht 04.04.2012 - 14:25 Uhr

Berlin. Volker Beck, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer und menschenrechtspolitischer Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, hat Literaturnobelpreisträger Günter Grass für seine in Form eines Gedichts geäußerte Kritik an Israel scharf kritisiert. "Man muss die aktuelle israelische Regierung vor einem unüberlegten Militärschlag gegen den Iran warnen", sagte Beck der "Welt". "Denunzieren muss man den israelischen Staat dafür nicht." Beck warf Grass vor, mit seiner als "Gedicht" verbrämten Kritik an Israel ein "antisemitisches Stereotyp" zu kolportieren, wonach es angeblich tabu sei, israelische Politik zu kritisieren. "Damit disqualifiziert das Gedicht sich selbst als Beitrag in der Debatte", sagte Beck. Grass hatte in seinem Gedicht mit dem Titel "Was gesagt werden muss" der israelischen Regierung vorgeworfen, ein Atomwaffenarsenal aufzubauen, das sich jeglicher Kontrolle entziehe und den Weltfrieden gefährde.

(dts Nachrichtenagentur)

http://www.open-report.de/artikel/Volker...cht/168019.html



Zitat:
SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles distanzierte sich von dem Gedicht. "Ich schätze Günter Grass sehr, aber das Gedicht empfinde ich vor dem Hintergrund der politischen Lage im Nahen Osten als irritierend und unangemessen", sagte Nahles "Spiegel Online". Grass war früher SPD-Mitglied und hat die Sozialdemokraten mehrfach im Wahlkampf unterstützt.

http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/25/0...8506329,00.html


Zitat:
dts Nachrichtenagentur • Mehr Nachrichten von dts Nachrichtenagentur

SPD-Politiker Mützenich wirft Grass Einseitigkeit und Verharmlosung des Iran vor Der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Rolf Mützenich, hat Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass wegen seines jüngsten Gedichts über Israel und den Iran Einseitigkeit vorgeworfen. "Auch wenn Grass sicher kein Antisemit ist, bleibt sein Gedicht seltsam einseitig", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Donnerstagausgabe). "In dem Text geht die Gefahr ausschließlich von der Atommacht Israel aus. Die Gefahren, denen sich der jüdische Staat gegenübersieht, werden hingegen verschwiegen."
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad werde als Maulheld verharmlost. Grass wirft Israel in dem Gedicht eine Gefährdung des Weltfriedens vor und sieht sich deshalb heftigen Angriffen ausgesetzt.
http://www.finanznachrichten.de/nachrich...ran-vor-003.htm



Zitat:

Kritik von Union, SPD und Grünen

"Das Gedicht ist geschmacklos, unhistorisch und zeugt von Unkenntnis der Situation im Nahen Osten", sagte der außenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Philipp Mißfelder, gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger". "Israel ist das einzige Land in der Region, in dem die Rechte von Arabern und die Rechte von Frauen überhaupt realisierbar sind. Es in die Rolle des Aggressors zu bringen, halte ich für falsch."

Der SPD-Außenpolitiker Rolf Mützenich warf Grass vor, den Nahost-Konflikt falsch einzuschätzen und den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad zu verharmlosen. Grass' Beitrag sei "politisch nicht hilfreich", zitiert "Welt Online" den Politiker. Der Grünen-Abgeordnete Volker Beck sagte dem selben Onlineportal: "Man muss die aktuelle israelische Regierung vor einem unüberlegten Militärschlag gegen den Iran warnen. Denunzieren muss man den israelischen Staat dafür nicht."

Wolfgang Gehrcke, Bundestagabgeordneter der Partei "Die Linke", nahm den Autor hingegen in Schutz. "Günter Grass hat den Mut auszusprechen, was weithin verschwiegen wurde", sagte er. Grass habe recht und beschäme die deutsche Politik.

Von: M. Breckner / dpa

http://www.israelnetz.com/themen/nachric...ischem-gedicht/



Zitat:
Die Debatte erreichte auch den Bundestag: Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz, distanzierte sich klar von dem jüngsten Werk des Schriftstellers. "Das Gedicht gefällt mir nicht", sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung" (Donnerstagausgabe). Der CDU-Politiker kritisierte, die einseitige Schuldzuweisung an Israel sei falsch. "Das Land, das uns Sorgen bereitet, ist der Iran. Davon lenkt sein Gedicht ab."
Auch von den Grünen hagelte es Kritik. SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles sagte "Spiegel Online", sie schätze Grass sehr - "aber das Gedicht empfinde ich vor dem Hintergrund der politischen Lage im Nahen Osten als irritierend und unangemessen". Der Abgeordnete Wolfgang Gehrcke (Linke) vertrat hingegen die Meinung, Grass habe "den Mut auszusprechen, was weithin verschwiegen wurde".
http://www.boulevard-baden.de/ueberregio...gedicht-495656/



Zitat:

"Prototyp des gebildeten Antisemiten"

Auch aus Sicht der Deutsch-Israelischen Gesellschaft hat sich Grass mit seinem Gedicht als Intellektueller und Künstler selbst diskreditiert. Der Präsident der Gesellschaft, Reinhold Robbe, warf Grass ein erschreckendes Unwissen über die komplexen politischen Verhältnisse im Nahen Osten vor. Die Einlassungen von Grass seien "so pauschal und dürftig, dass es sich geradezu verbietet, im Detail darauf einzugehen". Den Text bezeichnete der SPD-Politiker als "mager, selbstbezogen, überflüssig und eitel". Was gesagt werden muss, dürfe sehr wohl gesagt werden. "Wir wollen es aber den Klugen überlassen", heißt es abschließend in der Erklärung von Robbe.


Die Debatte erreichte auch das politische Berlin. Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Ruprecht Polenz (CDU), distanzierte sich klar von dem jüngsten Werk des Schriftstellers. "Das Gedicht gefällt mir nicht", sagte er der Mitteldeutschen Zeitung. Günter Grass sei zwar ein großer Schriftsteller. "Aber immer wenn er sich zur Politik äußert, hat er Schwierigkeiten und liegt meist daneben", sagte Polenz. Der CDU-Politiker kritisierte, dass nicht Israel, sondern Iran der internationalen Gemeinschaft Sorgen bereite. Grass verwechsele Ursache und Wirkung. "Er stellt die Dinge auf den Kopf", sagte Polenz.
Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion Philipp Mißfelder sagte dem Kölner Stadt-Anzeiger: "Das Gedicht ist geschmacklos, unhistorisch und zeugt von Unkenntnis der Situation im Nahen Osten."

http://www.sueddeutsche.de/politik/antis...ervor-1.1326110

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05.04.2012 01:58 Günter ist offline Email an Günter senden Homepage von Günter Beiträge von Günter suchen Nehmen Sie Günter in Ihre Freundesliste auf
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Rückendeckung bekommt Grass von Klaus Staeck, Präsident der Berliner Akademie der Künste: „In einem freien Land wie Deutschland muss doch unter Freunden eine Kritik – auch eine scharfe – möglich sein, ohne reflexhaft als Antisemit verdächtigt zu werden. Günter Grass hat als Freund Israels, dem er verbunden ist und bleiben will, in einem Gedicht seine Besorgnis über eine verhängnisvolle Entwicklung im Nahen Osten geäußert.“ Das sei weder ein Tabubruch noch eine unzulässige Einmischung in Angelegenheiten , die alle angehen.“

Auch der Präsident des deutschen Pen-Zentrums, Johano Strasser, unterstützt Grass. Er warne dringend vor Waffenexporten Deutschlands an eine israelische Regierung, die den Anschein erwecke, ein Krieg gegen den Iran sei unausweichlich, sagte Strasser.

Und Grass’ junger Schriftsteller-Kollege Clemens Meyer („Als wir träumten“) sagte der MAZ: „Mir ist es lieber, wenn Grass mal was sagt, als dass es keiner tut. Mit den Waffenlieferungen hat er auch recht.“ Er selbst würde sich nicht auf dieses verminte Gebiet des Nahostkonfliktes begeben, „Grass aber kann und darf das durchaus. Er ist Nobelpreisträger und 85 Jahre alt, und auch wenn einiges, was er sagt, vielleicht etwas undifferenziert ist.“

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/b...nter-Grass.html


Wen interessiert in Israel die Meinung von Günter Grass? In Deutschland schlägt das Grass-Gedicht hohe Wellen, in Israel wird es allenfalls am Rande zur Kenntnis genommen.
In den Medien taucht das Thema nur kurz auf, in der Politik praktisch gar nicht. Grass sei schon zu häufig als Kritiker der israelischen Politik aufgefallen, meint der Historiker Segev.
In Israel fand das Grass-Gedicht nur wenig Resonanz. Die israelische Öffentlichkeit nahm das Grass-Gedicht nur am Rande zur Kenntnis. Die Kernaussagen tauchten in einigen Medien kurz auf.
Israel hat andere Themen. Die große Empörung blieb bisher aus. Das liege zum einen daran, dass Grass als Kritiker der israelischen Politik in den vergangenen Jahren bereits häufiger aufgefallen sei und seine Ansichten zum Nuklearstreit mit dem Iran nun keinen überraschten, sagt der israelische Historiker, Schriftsteller und Journalist Tom Segev.
Intensive Diskussion auch ohne Grass.
Vor allem aber werde die Debatte über einen möglichen Militärschlag gegen Teheran in Israel schon lange und intensiv geführt. Wen interessiere da die Meinung von Günter Grass, fragt Segev: "Es gibt doch in Israel seit vielen Monaten eine sehr rege Diskussion über diese Frage, ob es erwünscht ist, möglich ist, moralisch zu vertreten ist, den Iran anzugreifen.
Es gibt Stimmen dafür, Stimmen dagegen und ich hab nicht so Recht verstanden was für ein Schweigen da eigentlich gebrochen wird durch das Gedicht von Günter Grass?
Auf jeden Fall kein Schweigen bei uns.

http://www.tagesschau.de/ausland/grassgedicht108.html
"


Dazu sagte der israelische Historiker und Journalist Tom Segev, "ich glaube, er kokettiert ein bisschen mit dem SS-Schweigen", das er vor einigen Jahren gebrochen habe. Antisemitisch oder antiisraelisch sei Grass nicht. "Für mich ist es so, dass ich lieber Literatur von Günter Grass lese und Atomanalysen von einem früheren Mossad-Chef", sagte Segev im Deutschlandradio Kultur.

http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/b...en-Frieden.html

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05.04.2012 04:04 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
Grubendol Grubendol ist männlich
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Literarisch gesehen ist das Gedicht eher schlecht.

Inhaltlich ist es ziemlich daneben, denn es geht von einer falschen Prämisse aus.

Selbst ein atomarer Erstschlag Israels würde das "von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk" nicht auslöschen, wie Grass schreibt, ein vom Iran ausgehender Erstschlag Israel aber sehr wohl.

Die Israelis in dem Gedicht aufzufordern, ihre Atomwaffen einer - irgendwie gearteten - Kontrolle von außerhalb zu unterwerfen, ist angesichts der Geschichte des jüdischen Volkes und des Staates Israel mehr als naiv.

Erstens sind diese angenommenen israelischen Atomwaffen einer Kontrolle unterworfen - nämlich der einer gewählten demokratischen Regierung, was im Iran eben nicht der Fall ist.

Und zweitens verkennt Grass völlig, dass Israel sich in der Frage seiner nationalen Souveränität und Sicherheit lieber auf sich selber als auf andere Länder verlässt. Israels Atomwaffen (wenn denn welche da sind) sind genauso legitim und moralisch wie die der USA, Russlands, Frankreichs, Großbritanniens, Indiens oder Pakistans, da müssen wir als Rüstungslieferanten keine weiteren moralischen Bedenken haben als wir ohnedies haben sollten, aber eben nicht haben.

Ich finde, Grass hätte besser ein Gedicht gegen Heckler & Koch wegen der Waffenlieferungen an Gaddafi schreiben sollen...

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Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."

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05.04.2012 11:59 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
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05.04.2012 19:34 Uhr

Günter Grass im Gespräch mit Tom Buhrow

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06.04.2012 00:43 Günter ist offline Email an Günter senden Homepage von Günter Beiträge von Günter suchen Nehmen Sie Günter in Ihre Freundesliste auf
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Ich bin auf den Inhalt eingegangen und habe die sogenannten "Fakten" widerlegt, lieber Kollege Grass.

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06.04.2012 13:56 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
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UMFRAGE


Ist die Kritik von Günter Grass an Israel berechtigt?
Es haben 32142 Besucher abgestimmt
Ja
81.9%
(26311 Stimmen)
Nein
16%
(5142 Stimmen)
Dazu habe ich keine Meinung
2.1%
(689 Stimmen)
Vielen Dank für die Teilnahme.


http://nachrichten.t-online.de/guenter-g..._55390334/index

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07.04.2012 02:55 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
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Meine Stimme wäre auch " ja " gewesen .
Es ist schon schlimm , daß über Israel, in Deutschland nicht die Wahrheit gesagt werden darf , noch schlimmer finde ich die Medien , die wie gleichgeschaltet auf Grass einhämmern .
Hier wird die Macht der Medien und ihr Missbrauch einmal mehr deutlich .

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07.04.2012 08:48 Dreikatendeich ist offline Beiträge von Dreikatendeich suchen Nehmen Sie Dreikatendeich in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Dreikatendeich
Meine Stimme wäre auch " ja " gewesen .
Es ist schon schlimm , daß über Israel, in Deutschland nicht die Wahrheit gesagt werden darf , noch schlimmer finde ich die Medien , die wie gleichgeschaltet auf Grass einhämmern .
Hier wird die Macht der Medien und ihr Missbrauch einmal mehr deutlich .

Ach was, wir kritisieren Israel seit Jahren wegen der Siedlungspolitik und auf Grass hämmert auch niemand ein, er kriegt im öffentlich-rechtlichen Fernsehen so viel Redezeit wie er möchte, jede große Zeitung würde ihm am Sonntag Platz für ein Interview zur Verfügung stellen. Medienschelte ist dumm, wenn sie anstelle der kritischen Inhalte, um die es geht, gebracht wird.

Dagegen ist es schon schlimm, dass solche Formulierungen wie "dass in Deutschland in Sachen Israel nicht die Wahrheit gesagt werden darf" immer wieder kommen, obwohl es eine so schlimme, fast antisemitische Formulierung ist, so etwas zu behaupten.

Wie ich dargelegt habe, ist es eben nicht die "Wahrheit", die Grass in seinem Gedicht schreibt, und auch sein Gedicht hat leider diese Formulierung, die Antisemiten so gerne gebrauchen:

Zitat:
Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er missachtet wird; das Verdikt 'Antisemitismus' ist geläufig.

Du, lieber Kollege Günter Grass, machst dich zum Antisemiten, wenn du deren Argumente in deine Gedichte einbaust.

Henryk M. Broder ist auch nicht das Maß aller Dinge, aber es ist ein gutes Interview: N24

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Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."

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07.04.2012 13:34 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
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Grass ist kein Antisemit.

Den Islam-Hetzer Broder kann kein Mensch für Ernst nehmen.
Der ist vom Islam-Hass schon krank geworden.

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07.04.2012 17:35 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
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Zitat von Grubi :

"Dagegen ist es schon schlimm, dass solche Formulierungen wie "dass in Deutschland in Sachen Israel nicht die Wahrheit gesagt werden darf" immer wieder kommen, obwohl es eine so schlimme, fast antisemitische Formulierung ist, so etwas zu behaupten. "

Zitat Ende .

Ich lasse mich nicht von dir in eine antisemitische Ecke drängen .
Meine geäußerte Ansicht der Dinge steht , ich gestehe dir gerne eine Andere zu .
Es geht hier um Atomwaffen .
Mit welchem Recht sollte Israel eine solche gegen den Iran einsetzen , obwohl noch nicht einmal klar ist , daß Iran wirklich an einer solchen Arbeitet ?
Ich schlage also mal eben meinen Nachbarn tot , weil er mir derbe gedroht hat ?
Beim Iran geht es aber um viele Menschen , die nicht unbedingt mit dem derzeitigen Regime einverstanden sind .
In meinen Augen ist Israel ein Kriegstreiber .
Grass hat den Mut gehabt einmal , trotz unserer Vergangenheit , die Wahrheit über die derzeitige Gegenwart zu sagen .
Man sollte die schreckliche Vergangenheit der Juden einmal klar von der verkorksten Gegenwart Israels trennen .
Das Wort Antisemitismus hat dabei nichts zu suchen .
In dieses Mäntelchen hüllen sich die Juden allzugerne .

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07.04.2012 18:36 Dreikatendeich ist offline Beiträge von Dreikatendeich suchen Nehmen Sie Dreikatendeich in Ihre Freundesliste auf
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Zitat:
Original von Dreikatendeich
Zitat von Grubi :

"Dagegen ist es schon schlimm, dass solche Formulierungen wie "dass in Deutschland in Sachen Israel nicht die Wahrheit gesagt werden darf" immer wieder kommen, obwohl es eine so schlimme, fast antisemitische Formulierung ist, so etwas zu behaupten. "

Zitat Ende .

Ich lasse mich nicht von dir in eine antisemitische Ecke drängen.

Dann wiederhole doch einfach nicht deren Argumente. Auf sämtlichen rechtsradikalen Webseiten wird Grass gefeiert.

Zitat:
Original von Dreikatendeich
Meine geäußerte Ansicht der Dinge steht , ich gestehe dir gerne eine Andere zu .

Gestehst du mir auch zu, dass ich zu "deiner Meinung" auch eine Meinung habe und diese äußere?

Zitat:
Original von DreikatendeichEs geht hier um Atomwaffen .
Mit welchem Recht sollte Israel eine solche gegen den Iran einsetzen , obwohl noch nicht einmal klar ist , daß Iran wirklich an einer solchen Arbeitet ?

Es ist auch nicht klar, dass Israel eine solche hat. Man glaubt es nur, aber wissen tut es in der westlichen Öffentlichkeit niemand.

Angenommen, sie hätten die Bombe, ginge dann von dieser "Bombe" eine ebensolche Gefahr aus wie von einer iranischen Bombe, so sie denn eine hätten?

Zitat:
Original von Dreikatendeich
Ich schlage also mal eben meinen Nachbarn tot , weil er mir derbe gedroht hat ?
Beim Iran geht es aber um viele Menschen , die nicht unbedingt mit dem derzeitigen Regime einverstanden sind .
In meinen Augen ist Israel ein Kriegstreiber .

Ein Nachbar, der regelmäßig öffentlich äußert, dass er dich und deinen Hund in der Nordsee ertränken will. Und die Polizei erklärt sich für nicht zuständig, weil dein Nachbar zufällig einen Diplomatenpass hat.

Zitat:
Original von Dreikatendeich
Grass hat den Mut gehabt einmal , trotz unserer Vergangenheit , die Wahrheit über die derzeitige Gegenwart zu sagen .

Du wiederholst es auch noch...es ist keine "Wahrheit", es ist nur eine falsche Meinung, eine schreckliche dumme falsche Meinung.

Zitat:
Original von Dreikatendeich
Man sollte die schreckliche Vergangenheit der Juden einmal klar von der verkorksten Gegenwart Israels trennen .
Das Wort Antisemitismus hat dabei nichts zu suchen .

Niemand kann den Holocaust aus der Geschichte und der Gegenwart Israels herausnehmen.

Zitat:
Original von Dreikatendeich
In dieses Mäntelchen hüllen sich die Juden allzugerne .

Lass es besser, dies ist eine antisemitische Äußerung.

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Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."

- Der Dieb von Bagdad
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Antisemitismus ohne Antisemiten.
Die Debatte um das Grass-Gedicht reißt nicht ab.
Es ist leicht, Günter Grass zu kritisieren. Die Frage, wie man Grass kritisiert und wofür denn ganz genau, ist weniger einfach zu beantworten. Wie die NS-Mentalität bis heute wirkt - ein Gastbeitrag von Raphael Gross, Leiter des Jüdischen Museums in Frankfurt.


Zitat:
Henryk M. Broder und andere haben Grass als Antisemiten bezeichnet. Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Avi Primor, und der israelische Journalist und Historiker Tom Segev dagegen nahmen ihn explizit davor in Schutz. Sie kritisierten ihn für den Ton, für die Arroganz, für das angemaßte, scheinbare Wissen um die Situation im Nahen Osten und für die das Ressentiment quasi offenlegende Bemerkung, schließlich habe er ja immer geschwiegen und endlich spreche er nun. Sind diese Unterschiede bloß Gradierungen – der ehemalige Botschafter Avi Primor drückt sich eben zurückhaltender und nobler aus und lässt Grass auch ein Zurück offen, während der Polemiker Broder die ihm gebotene Offerte schwer ausschlagen kann?


http://www.fr-online.de/israel-iran-konf...4,14692076.html

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07.04.2012 22:43 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
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Günter Grass - Nachgedanken.
Ich bin ziemlich erschüttert. Ich dachte, das neue freie Deutschland hätte sich langsam aus den sich selbst auferlegten Fesseln gelöst. Grass hat gezeigt, dass dem so nicht ist. Grass hat kein Gedicht geschrieben. Er hat es nur als Gedicht "verkauft". In meinen Augen clever, denn das erhöht die Chance, ihm zuzuhören. Fügt man das, was bei der SZ steht, wieder zusammen, dann sieht es so aus:


Zitat:
"Warum schweige ich, verschweige zu lange, was offensichtlich ist und in Planspielen geübt wurde, an deren Ende als Überlebende wir allenfalls Fußnoten sind. Es ist das behauptete Recht auf den Erstschlag, der das von einem Maulhelden unterjochte und zum organisierten Jubel gelenkte iranische Volk auslöschen könnte, weil in dessen Machtbereich der Bau einer Atombombe vermutet wird. Doch warum untersage ich mir, jenes andere Land beim Namen zu nennen, in dem seit Jahren - wenn auch geheimgehalten - ein wachsend nukleares Potential verfügbar aber außer Kontrolle, weil keiner Prüfung zugänglich ist? Das allgemeine Verschweigen dieses Tatbestandes, dem sich mein Schweigen untergeordnet hat, empfinde ich als belastende Lüge und Zwang, der Strafe in Aussicht stellt, sobald er mißachtet wird; das Verdikt "Antisemitismus" ist geläufig.

Jetzt aber, weil aus meinem Land, das von ureigenen Verbrechen, die ohne Vergleich sind, Mal um Mal eingeholt und zur Rede gestellt wird, wiederum und rein geschäftsmäßig, wenn auch mit flinker Lippe als Wiedergutmachung deklariert, ein weiteres U-Boot nach Israel geliefert werden soll, dessen Spezialität darin besteht, allesvernichtende Sprengköpfe dorthin lenken zu können, wo die Existenz einer einzigen Atombombe unbewiesen ist, doch als Befürchtung von Beweiskraft sein will, sage ich, was gesagt werden muß.

Warum aber schwieg ich bislang? Weil ich meinte, meine Herkunft, die von nie zu tilgendem Makel behaftet ist, verbiete, diese Tatsache als ausgesprochene Wahrheit dem Land Israel, dem ich verbunden bin und bleiben will, zuzumuten. Warum sage ich jetzt erst, gealtert und mit letzter Tinte: Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden? Weil gesagt werden muß, was schon morgen zu spät sein könnte; auch weil wir - als Deutsche belastet genug - Zulieferer eines Verbrechens werden könnten, das voraussehbar ist, weshalb unsere Mitschuld durch keine der üblichen Ausreden zu tilgen wäre. Und zugegeben: ich schweige nicht mehr, weil ich der Heuchelei des Westens überdrüssig bin; zudem ist zu hoffen, es mögen sich viele vom Schweigen befreien, den Verursacher der erkennbaren Gefahr zum Verzicht auf Gewalt auffordern und gleichfalls darauf bestehen, daß eine unbehinderte und permanente Kontrolle des israelischen atomaren Potentials und der iranischen Atomanlagen durch eine internationale Instanz von den Regierungen beider Länder zugelassen wird.

Nur so ist allen, den Israelis und Palästinensern, mehr noch, allen Menschen, die in dieser vom Wahn okkupierten Region dicht bei dicht verfeindet leben und letztlich auch uns zu helfen."
Was ist eigentlich so schlimm an diesem Text? Das Grass zugibt, auch jahrelang geschwiegen zu haben?
Das Grass zugibt, sich vor der Antisemitismus-Keule zu fürchten, die jeder abbekommt, wenn er wagt, Israel zu kritisieren? Man mag an den Formulierungen herummäkeln. Sein Stil zu schreiben gefällt eben nicht jedem. Aber kann man an der Botschaft, die er schicken will, herummäkeln? Ich finde nein. Ich bin 1952 geboren. Nach dem Krieg. Grass war am Kriegsende gerade mal 17. Meine Eltern waren im Krieg. Meine Mutter als Krankenschwester in Frontlazaretten, mein Vater als Generalstabsoffizier. Beide mehr unfreiwillig als freiwillig. Um das alles zu verstehen war ich viel zu jung. Auch als ich, weil ich im Ausland aufwuchs, als Deutscher verprügelt und geächtet war.
Ich war zu jung, um das zu verstehen. Nur langsam, als ich älter wurde, redeten meine Eltern mit mir darüber und dann begriff ich auch langsam. Als ich dann nach München kam, da war ich 16, war ich plötzlich wieder schuld.
Begriff es nicht. Zu dem Zeitpunkt kannte ich aber schon alles über Auschwitz, über Nazis, Buchenwald, Treblinka, Dachau, das ganz um die Ecke war.
Ich fühlte mich aber nicht schuldig, aber verantwortlich und wunderte mich, dass man versuchte mir das jetzt einzutrichtern. Argumentationen mit den damaligen Lehrern führten auch zu nichts. Nur zu Verweisen. Auch kein Wunder, die ganze Nation fühlte sich schuldig, bzw. sollte sich schuldig fühlig. Egal, wann sie geboren wurden.

Man sprach von Schuld, nicht von Verantwortung. Israel galt damals als unschuldig. Als unantastbar. Man bewunderte es sogar nach dem 6-Tage-Krieg. Ich habe dann ab Anfang der 80er Israel oft besucht. Aber auch den Libanon, Syrien, Türkei, Jordanien, Ägypten, und Nordafrika auch den damaligen Iran. Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.


http://www.freitag.de/community/blogs/ge...---nachgedanken

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09.04.2012 00:04 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
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Dieser Georg von Grote hat's auch nicht begriffen. Das ist einfach nur dumm, strohdoof und dermaßen was von falsch, dass sich einem der Magen umdreht.:

Zitat:
Ich war zu jung, um das zu verstehen. Nur langsam, als ich älter wurde, redeten meine Eltern mit mir darüber und dann begriff ich auch langsam. Als ich dann nach München kam, da war ich 16, war ich plötzlich wieder schuld. Begriff es nicht. Zu dem Zeitpunkt kannte ich aber schon alles über Auschwitz, über Nazis, Buchenwald, Treblinka, Dachau, das ganz um die Ecke war. Ich fühlte mich aber nicht schuldig, aber verantwortlich und wunderte mich, dass man versuchte mir das jetzt einzutrichtern. Argumentationen mit den damaligen Lehrern führten auch zu nichts. Nur zu Verweisen. Auch kein Wunder, die ganze Nation fühlte sich schuldig, bzw. sollte sich schuldig fühlig. Egal, wann sie geboren wurden.

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09.04.2012 11:39 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
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guckst du hier

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Bundespräsident plant Israel-Besuch: Gauck setzt auf Zeit

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13.04.2012 15:18 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
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Schriftsteller Günter Grass beleidigt Israel schon wieder.

Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Edelweiss am 02.10.2012 13:46.

02.10.2012 13:46 Edelweiss ist offline Email an Edelweiss senden Beiträge von Edelweiss suchen Nehmen Sie Edelweiss in Ihre Freundesliste auf
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Nein, tut er nicht - falls er das jemals überhaupt hat. Du stellst das so als Tatsache hin...

Das ist kaum eine Beleidigung:

Zitat:
Der Literaturnobelpreisträger würdigt in einem der 87 Gedichte den wegen Spionage zu 18 Jahren Haft verurteilten israelischen Nukleartechniker Mordechai Vanunu.

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02.10.2012 20:08 Grubendol ist offline Beiträge von Grubendol suchen Nehmen Sie Grubendol in Ihre Freundesliste auf
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Günter Grass hat den Nukleartechniker Mordechai Vanunu als Helden bezeichnet.
Vanunu hatte 1986 das geheime Atomprogramm Israels öffentlich gemacht. In seiner Heimat gilt der wegen Spionage zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilte Techniker als Verräter.

Grass hat vollkommen recht.
Israel belegt angebliche Spione mit langwierigen Haftstrafen, vom Iran aber wird verlangt das er sein Atomprogramm
offenlegt.
Israel selbst nimmt sich das Recht, sich darüber in Schweigen zu hüllen.

Zitat:
Grubi:
Nein, tut er nicht - falls er das jemals überhaupt hat.

So ist es.

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02.10.2012 20:57 Lui ist offline Email an Lui senden Beiträge von Lui suchen Nehmen Sie Lui in Ihre Freundesliste auf
 
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