Lui
Verstorben Mitte Juli 2015!
Dabei seit: 11.09.2007
Beiträge: 25064
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Wut über Lokführer-Streik:Schuld ist nicht die GDL |
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Es hagelt Kritik auf die GDL, obwohl die Politik einst die Grundlagen für das aktuelle Chaos geschaffen hat. Die Rechnung für die Fehler von einst quittiert sie mit einem absurden Vorschlag: Das Streikrecht soll beschnitten werden.
Zitat: |
Vier Tage Verkehrschaos auf der Schiene - so will es die GDL. Der Schuldige ist schnell gefunden, Kritik hagelt auf die Gewerkschaft der Lokführer und deren Chef Claus Weselsky. Dabei erledigt die GDL mit Mut und Konsequenz ihre Aufgabe: Sie vertritt die Interessen ihrer Mitglieder. Und das sind eben nicht nur Lokführer. Und so sehr es die Reisenden schmerzt: Was die GDL tut, ist aus gewerkschaftlicher Sicht vorbildlich. Und ihr Chef ist kein "Amok-Läufer", wie ihn die Bahn nennt oder ein "Größen-Bahnsinniger", wie in den Worten der "Bild"-Zeitung, sondern ein Mann, der seiner Linie treu bleibt und der von einem Grundrecht, dem Recht auf Streik, Gebrauch macht. |
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http://www.n-tv.de/wirtschaft/Schuld-ist...le13906071.html
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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05.11.2014 13:29 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Wie heißt die Gewerkschaft? - GdL.
Wenn will sie vertreten? Die Lokführer? Nein, nicht nur die. Claus Weselsky maßt sich an, auch andere Eisenbahner wie die Zugbegleiter ungefragt zu vertreten, obwohl diese ihre eigene Gewerkschaft haben.
Könnte es sein, dass sich bei Weselsky langsam eine Art Größenwahn einschleicht???
Auch der Vorgänger von Weselsky, Manfred Schell, wundert sich nur noch über Weselsky:
Zitat: |
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Unmittelbar vor dem größten Streik in der Geschichte der Deutschen Bahn AG muss der Chef der Lokführergewerkschaft herbe Kritik von seinem Vorgänger einstecken. Die Forderungen seines Nachfolgers Claus Weselsky seien unrealistisch, sagte der frühere GDL-Vorsitzende Manfred Schell am Mittwoch dem Fernsehsender N24. Es fehle eine mögliche Kompromisslinie: "Wer Ziele formuliert, die schwer oder gar nicht erreichbar sind, der muss logischerweise überlegen, wo er am Ende irgendwelche Konzessionen macht." Als "nicht realisierbar" bezeichnete Schell den GDL-Anspruch, auch für die Zugbegleiter Tariverträge abzuschließen, bei denen man nicht die Mehrheit habe. Das CDU-Mitglied Schell hatte die GDL bis 2008 geführt./ceb/DP/zb
http://www.boerse-online.de/nachrichten/...isch-1000361731 |
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Meiner Meinung nach hat Schell Recht! Ich glaube auch nicht, dass Weselsky in 12 Monaten noch GDL-Chef ist!
Vor einem Vierteljahr soll sich Weselsky wie folgt bezüglich der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) geäußert haben: „Wenn sich zwei Kranke miteinander ins Bett legen und ein Kind zeugen, da kommt von Beginn an was Behindertes raus.“ Wie kann sich ein Mensch der im öffentlichen Leben steht, dazu noch als Christdemokrat, so diskriminierend über kranke bzw. behinderte Menschen äußern.
Und jetzt richtet diese Fehlbesetzung als Gewerkschaftsboss auch noch sehr schweren Schaden an unserer Volkswirtschaft an!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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05.11.2014 13:55 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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So, so, Gabriel ist also Arbeitsrechtler und kann das beurteilen?
Zitat: |
Einen Orden für den GDL-Chef!
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1. Das Streikrecht ist ein Grundrecht.
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2. Deutschland droht durch den bis Montagfrüh dauernden Streik nicht der Untergang. Hierzulande wird im Gegenteil eher zu wenig gestreikt, jedenfalls sicher aus Sicht vieler Arbeitnehmer, die deshalb auch durchaus Verständnis für das Vorgehen der Lokführer haben.
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5. Gewerkschaften wollten mit Streiks immer wirtschaftlichen Druck auf die Arbeitgeberseite ausüben und wenn möglich eine öffentliche Wirkung entfalten. Dass die Bahn durch den Ausstand Verluste erleidet, ist beabsichtigt. Es ist vielfach das einzige Mittel, das Arbeitnehmer und Gewerkschaften einsetzen können, wenn sie am Verhandlungstisch nicht weiterkommen.
(...)
6. Das unter dem Arbeitskampf auch die Fahrgäste leiden, ist aus Sicht der GDL eine unvermeidliche und beabsichtigte Nebenfolge. Denn auch das erhöht den Druck auf die Bahn.
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7. Die Politik sollte sich wie auch sonst aus dem Tarifkonflikt heraushalten.
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8. Die GDL deshalb zu kritisieren, weil der Streik die Anreise zu den Mauerfall-Gedenkfeiern in Berlin behindere, ist völlig daneben. Schließlich wurde in der DDR nicht nur die Reise- und Meinungsfreiheit unterdrückt, sondern auch das Recht, seine Interessen in freien Gewerkschaften wirksam zu vertreten. GDL-Chef Weselsky sollte daher nicht diffamiert werden, sondern eher ein Bundesverdienstkreuz bekommen.
(...)
Die Zeit |
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__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 05.11.2014 14:36.
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05.11.2014 14:25 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Entgrenzter Kampf dem Arbeitskampf
Die Arbeitgeber kämpfen gegen aufsässige Gewerkschaften. Im derzeitigen Arbeitskampf von Lokführern und Piloten geht es um weitaus mehr als die Verkürzung der Arbeitszeit und höhere Löhne.
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Die vielbeschworene Tarifeinheit, um die es angeblich gehen soll, ist den Arbeitgebern völlig gleichgültig. Deutsche Unternehmen flüchten seit 1993 unter Anleitung ihrer Verbände massenhaft aus der Tarifbindung. Die Mehrheit der deutschen Beschäftigten arbeitet mittlerweile ohne Tarifvertrag. Und dort, wo noch Tarife existieren, hebeln Arbeitgeberverbände die Tarifeinheit durch Hunderte von Verträgen mit »christlichen« Scheingewerkschaften aus, die zwar kaum Mitglieder haben, dafür aber Dumpinglöhnen zustimmen. Kein Wunder, dass die GDL für diese Arbeitgeber bedrohlich wirkt.
(...)
Bemerkenswert an dem Argument der Daseinsvorsorge ist zudem: Auch hier verteidigen die Hardliner des freien Marktes etwas, das ihnen in Wirklichkeit vollkommen gleichgültig ist. Einerseits fordern und betreiben sie seit 30 Jahren den Rückzug der öffentlichen Hand aus allen Bereichen des öffentlichen Lebens, privatisieren, sparen und kürzen, ja bestreiten den Wert der öffentlichen Daseinsvorsorge. Andererseits beschwören ausgerechnet diese Strategen im Streikfall den unermesslichen Wert der Daseinsvorsorge und rufen nach dem starken Staat. Dass die Zahl der Streiks in diesen Branchen zunimmt, liegt nicht zuletzt daran, dass etwa aus einstmals verbeamteten Lokführern und Spezialisten für Flugsicherung einfache Lohnabhängige gemacht wurden, die ihr Streikrecht nun gegen die Auslagerung an Subunternehmer und Lohndrückerei nutzen.
Es geht im derzeitigen Arbeitskampf also um weit mehr als um berechtigte Forderungen nach Arbeitszeitverkürzung und angemessenem Lohn. Es geht um die Entstehung einer widerspenstigen Streikkultur in Deutschland, um die Verteidigung grundlegender Bürgerrechte und um Versuche, diese durch Gesetze, Gerichte und die mediale Fabrikation von Konsens systematisch zu beschneiden.
Jungle World |
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06.11.2014 15:37 |
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Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Streikforscher: Bahnstreik ist legitim
Die Lokführer streiken wieder - und nerven damit fast das ganze Land. Selbst aus SPD-Kreisen hieß es schon, die GDL missbrauche das Streikrecht. Der Streikforscher Jörg Nowak hingegen verteidigt die Lokführer.
(...)
Nowak: Das deutsche Streikrecht ist im Vergleich relativ eingeschränkt, weil es halt für bestimmte Gruppen kein Streikrecht gibt, also zum Beispiel alle Beamten dürfen nicht streiken, in anderen Ländern dürfen nur manche Beamte nicht streiken wie Polizei und Militär. Die kirchlichen Angestellten dürfen ja hier kaum streiken und auch Generalstreik und politischer Streik ist in Deutschland nicht erlaubt, was in vielen anderen europäischen Ländern normal ist.
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es gab in den letzten Jahren schon zunehmend auch in den DGB-Gewerkschaften eine Diskussion um die Frage, warum ist denn Generalstreik verboten in Deutschland, das kirchliche Streikrecht, in kirchlichen Betrieben darf ja nicht gestreikt werden, war auch jetzt Gegenstand von vielen Gerichtsentscheidungen, ver.di hat auch angefangen dort zum Beispiel zu streiken. Insofern ist das in den letzten Jahren schon ziemlich in Bewegung geraten. Es gab einen großen Lehrerstreik in Hessen, die dürfen eigentlich auch nicht streiken, haben es aber einfach gemacht. Da ist gerade in den letzten drei, vier Jahren sehr viel in Bewegung.
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Deutschlandradio Kultur |
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06.11.2014 15:51 |
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