Stand: 18.12.2016 13:51 Uhr - Lesezeit: ca.2 Min.
Elbvertiefung: Gerichtsdrama vor Abschluss?
Seit viereinhalb Jahren befasst sich das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig mit der geplanten Elbvertiefung. Mehrere Tausend Seiten Akten hat der Fall hervorgebracht. Am Montag soll das Verfahren mit einer mündlichen Verhandlung in die Schlussphase gehen.
Hamburgs Senat möchte den Fluss bis zur Nordsee für Containerschiffe mit einem Tiefgang von 13,50 Meter unabhängig von Ebbe und Flut schiffbar machen. Tideabhängig sollen es sogar 14,50 Meter sein. Gegen das Vorhaben hatten 2012 diverse Umweltverbände geklagt. Daraufhin verhängten die Leipziger Richter einen bis heute geltenden Baustopp für alle Baggerarbeiten.
Meinen eigenen Kurzkommentar auf ndr.de zum Thema findet Ihr hier:
Zitat:
Günter Ruks ehemals Otterndorf heute Hattingen an der Ruhr schrieb am 19.12.2016 17:56 Uhr:
Was mein Lieblingssender NDR info heute berichtet, ist ja schön und gut. Nur, wenn gesagt wird, dass die Containerriesen nach der Vertiefung vollbeladen durchfahren können, stimmt das nicht! Sie würden auch nach einer weiteren Vertiefung vor dem alten Elbtunnel auf die Flut warten müssen, dort kann man nämlich nicht mehr tiefer baggern!
Bei uns in meiner alten Heimat hatten wir in meiner Jugend hunderte Meter Watt - nach der letzten Vertiefung gibt es fast gar kein Watt mehr! Da hängen auch viele Tourismusbetrieb und Arbeitsplätze dran!
Am dritten und letzten Verhandlungstag vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat der Vorsitzende Richter Rüdiger Nolte die Entscheidung über die Elbvertiefung für den 9. Februar 2017 angekündigt. Zuvor hatten sich Umweltschützer von BUND, NABU und WWF mit den Planern der Ausbaggerung, Bund und Stadt Hamburg, um Alternativen, Umweltauswirkungen und Wirtschaftlichkeit der Pläne gestritten. Die Elbe soll zwischen der Mündung in die Nordsee und Hamburg auf mehreren Abschnitten vertieft werden, damit Containerschiffe mit großem Tiefgang den Hamburger Hafen erreichen können. Die Umweltschützer befürchten massive Verschlechterungen für den Fluss und sehen zahlreiche Verstöße gegen Natur- und Artenschutzrecht.