Günter
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"Focus" über Moslems in Europa: "Die Vorhut ist da" |
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"Focus" über Moslems in Europa: "Die Vorhut ist da"
Wie weit reicht die Macht der muslimischen Prediger in westeuropäischen Ländern mittlerweile? Sind Scharia- und Staatsgesetze miteinander vereinbar? Das Wochenmagazin "Focus" nimmt derlei Fragen in seiner aktuellen Ausgabe unter die Lupe.
Am Beispiel Englands zeigt das Münchener Nachrichtenmagazin auf, wie weit der muslimische Glaube und das Recht der Scharia im westlichen Europa verbreitet sind. Homosexualität akzeptieren rund 58 Prozent der Engländer; unter den Moslems keiner. Ehebruch ist für 82 Prozent der Engländer tolerierbar, unter den Moslems fanden sich gerade einmal drei Prozent, die diese Ansicht vertreten. Laut Scharia steht auf Ehebruch die Todesstrafe.
"Allahs Vorhut in Europa" lautet die Überschrift zum Artikel, der feststellt: "Derweil prallen die Fronten des gegenseitigen Unverständnisses heftiger aufeinander denn je." Muslime litten unter "Hass, verbalen und physischen Attacken", ergab eine EU-Studie, andererseits würde mancher rechte Politiker wahllos alles angreifen, was islamisch sei.
Nur in England sind Scharia-Räte gestattet
Ein "Focus"-Reporter interviewte den Imam Scheich Suhaib Hasan von der Masjid al-Tawhid Moschee im Londonder Stadtteil Leyton. "Die Hälfte der Einwohner vertraut auf Jesus Christus, 23 Prozent verlassen sich lieber auf die Botschaft des Propheten", so "Focus". Der Imam leitet neben der Moschee auch den Islamischen Scharia-Rat, der nach dem islamischen Recht Muslime durchs Leben leitet. "Nirgendwo sonst in Europa sind derartige Räte offiziell gestattet, zu groß scheint die Gefahr, dass aus dem Rat ein Gericht wird und sich so eine Parallelwelt entwickeln könnte, in der Muslime nach anderen Gesetzen und Normen leben als Nichtmuslime. Allein auf der britischen Insel geht man das Desintegrationswagnis ein. 85 dieser Räte gibt es inzwischen."
Hasan sei eine Autorität unter Londoner Muslimen. Der fast 70 Jahre alte Gelehrte wuchs in Pakistan auf, studierte an der Universität von Medina die Scharia. Er darf nach islamischem Recht Paare scheiden. Hasan fordert, dass Muslima außerhalb des Hauses ihren Körper bedecken müssen. Die Todesstrafe für Abtrünnige, wie sie die Scharia vorsieht, hält er für gerechtfertigt. Hasan, der 1976 nach Großbritannien einwanderte, betont, dass er kein Richter sei - und nennte sich während des Interviews dennoch selbst so. Das britische Recht erkenne er voll an, sagt er, er "vermittle" ja nur, wenn es um "Heirat, Scheidungen und Erbschaften" gehe.
Der "Focus" fügt hinzu: "Nur ist der freundliche Imam kein Eheberater, er richtet in Wahrheit schon längst." Problematisch sei, dass bei einer muslimischen Scheidung der Gatte deutlich mehr Rechte habe als die Frau. Das Magazin erinnert: "Rund 11,5 Millionen Muslimas in der EU wären im Falle einer Scharia-Scheidung gegenüber den Männern benachteiligt, obwohl die Gesetze der EU-Staaten längst die Gleichstellung der Geschlechter festgeschrieben haben."
Kritiker warnen vor Rechts-Enklaven
Umfragen ergaben, dass Mehrheiten in Ägypten, den Palästinensergebieten oder Jordanien am liebsten nur nach dem heiligen Gesetz leben würden. Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, sagte 2008, die Scharia könne mit dem britischen Rechtssystem koexistieren. Kritiker befürchten indes, dass die Formel "Ein Gesetz für alle" durch Scharia-Räte ihre Geltung verliere.
Der deutsche Islamforscher Bassam Tibi etwa, ein Vorreiter für die Idee eines friedlichen Euro-Islam, kann laut "Focus" nicht verstehen, dass Europas Demokratien überhaupt erwägen, solche Institutionen zuzulassen. Muslime in Europa dürften seiner Meinung nach nicht nach dem islamischen Recht leben: "Dann gibt es keine Integration." Jahr für Jahr strömten mehr Muslime aus dem Nahen Osten, Afrika, Asien oder vom Balkan in die EU, so der Islam-Experte. "Lebten 1950 nur rund 800.000 in Westeuropa, sind es heute schon schätzungsweise bis zu 23 Millionen. (...) Wenn die Muslime sagen: Ich bin Europäer, und meine Religion ist der Islam, stellt das kein Problem dar, aber wenn sie nicht zu integrieren sind, dann wäre das das Ende Europas." Tibi verlangte bereits 1992 einen "europäisierten" Islam.
Auch Maryam Namazie kämpft gegen eine zu strikte Auslegung des islamischen Rechts. Die gebürtige Iranerin leitet den Rat der Ex-Muslime in Großbritannien. Sie sagt, dass die Mehrheit der Muslime gar nicht nach dem islamischen Recht leben, sondern frei den Islam interpretieren wolle. Die britische Regierung aber treibe sie direkt in die Arme der islamischen Juristen, wenn sie immer mehr Räte zulasse.
Die Zahl der Muslime, die Scharia-affin sind, werde unterschätzt, so der "Focus". Eine britische YouGov-Studie unter muslimischen Studenten ergab 2008: 40 Prozent stimmten für die Einführung der Scharia. Und das Berliner Innenministerium ermittelte 2007, dass für 47 Prozent der Muslime das Befolgen der Glaubensgebote wichtiger sei als die Demokratie. In Österreich fand die GfK Austria heraus, dass die Hälfte der dortigen Türken gern nach der Scharia leben würde.
Das Islamische Zentrum in München verkündet etwa auf seiner Webseite: "Die Scharia ist das umfassende Gesetz der Muslime." Eine muslimische Frau dürfe keinen Angehörigen einer anderen Religion heiraten, heißt es da. Die Autoren fügen hinzu: "Mädchen und auch Jungen dürften ab der Pubertät nicht am gemischten Sportunterricht teilnehmen. Außerehelicher Sex? Verboten."
Die gebürtige Algerierin Rayhana, Theaterregisseurin in Frankreich, führt derzeit in Paris ein Stück auf, in dem Frauen auch über die Unterdrückung im Islam sprechen. Zwei Männer überschütteten sie vergangene Woche auf offener Straße mit Benzin, beschimpften sie als "Ungläubige" und versuchten, sie anzuzünden. Das Attentat misslang.
"Focus" sprach auch mit All Osman, der die Abu-Bakr-Moschee in Köln-Zollstock besuchte. Dort lernte er, dass die Scharia "nicht nur regelt, wie man zu beten hat, sondern alles: wie ich mit meinem sozialen Umfeld umzugehen habe, wie ich Handel treibe, wie das Strafrecht funktioniert. Nur war man sich in der Moschee auch bewusst, dass man noch nicht alles hier umsetzen kann."
In Deutschland predigen etwa 2000 Imame. Bei einem Freitagsgebet erreichen sie etwa 500.000 Gläubige, dabei kommen noch immer die meisten aus der Türkei. Zu Beginn des Jahres 2009 war Österreich geschockt, als eine Dissertation über muslimische Religionspädagogen enthüllte: 18,2 Prozent halten die Todesstrafe beim Abfall vom Islam für gerechtfertigt, 22 Prozent Demokratie und Islam für unvereinbar, und 28 Prozent sehen sogar einen Widerspruch darin, Muslim und Europäer zu sein. (pro)
VON: js | 01.02.2010
Quelle - Veröffentlichung dieses Beitrages mit freundlicher Genehmiging des Christlichen Medienverbundes KEP e.V. Wetzlar
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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03.02.2010 17:31 |
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Günter
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Dabei seit: 14.11.2005
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Zitat: |
Original von max1995
Zitat: |
Original von Günter
/quote]
Ich weiß ja nicht, ob Du den Artikel überhaupt ganz gelesen hast, aber dass Du dem Magazin "Focus" jetzt "Muslimen-Hetze" unterstellst, nur weil dort berichtet wird, dass in England sind Scharia-Räte gestattet sind und welche Konsequenzen das hat, finde ich schon verwunderlich. |
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Selbstverständlich habe ich gelesen,ich kann das ja,genauso wie Grubi.
Aber vieleicht lassen wir uns ja auch vorlesen.
Ich unterstelle dem Focus auch keine Muslemen-Hetze.
Er hat doch nur abgekupfert.
Urquelle ist doch:
Quelle - Veröffentlichung dieses Beitrages mit freundlicher Genehmiging des Christlichen Medienverbundes KEP e.V. Wetzlar. |
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Naja, ob das mit dem Lesen wirklich so klappt?
Nicht der Focus hat hat vom Christlichen Medienverbund KEP "abgekupfert", sondern der Christliche Medienverbund KEP hat aus dem neuesten Focus (Printausgabe) zietiert.
__________________ Liebe Grüße
Günter
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Günter am 03.02.2010 18:27.
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03.02.2010 18:26 |
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Günter
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Original von max1995
Nun gut,es bleibt trotzdem Islam-Hetze und wenn" pro" das so aufgreift,warum? |
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Nein, es ist keine Hetze, sondern die sachliche Schilderung der Situation in England. Und, wenn das stimmt, was der Focus da berichtet, halte ich das wirklich für sehr problematisch. Wenn ich das mal auf Deutschland übertrage und mir vorstelle, dass Muslime auch in Deutschland in bestimmten Bereichen ihre eigene Gerichtsbarkeit hätten, das fände ich schlimm!
Ich hielte es für äußerst bedenklich, wenn religiöse radikale Strömungen, seinen es nun welche vom Islam, vom Christentum oder von einer anderen Religion, in Deutschland Recht sprechen dürften! Dafür gibt es in den verschiedenen Religionen zu viele extreme Auswüchse! Rechtsprechung und Justiz ist allein Sache des Staates, nach ganz klaren demokratisch festgelegten Regeln! Da darf keiner kommen und sagen: Wir machen das aber anders.
Nun bin ich allerdings ziemlich sicher, dass das in Deutschland nicht passieren wird, weil es mit der Verfassung nicht zu vereinbaren wäre. Dass das aber in einem konservativen und eher rechten Land wie England möglich ist, finde ich schon sehr überraschend.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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03.02.2010 19:09 |
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Günter
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04.02.2010 22:39 |
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Grubendol
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# "Ehrenmord und Emanzipation – Geschlechterrollen in Migrantenkulturen vor dem Hintergrund nahöstlicher Begriffe von „Ehre“ und „Schande“. In: Bernhard Heiniger. Ehrenmord und Emanzipation. Die Geschlechterfrage in Ritualen von Parallelgesellschaften, in der Reihe Geschlecht – Symbol – Religion, Bd. 6. Berlin: LIT Verlag, 2009, ISBN 978-3-8258-1745-9
# "Schlaglichter zum Karikaturenstreit und Bilderverbot in islamischen Gesellschaften der Moderne. In: Eckhard Leuschner, Mark R. Hesslinger. Das Bild Gottes im Judentum, Christentum und Islam – vom Alten Testament bis zum Karikaturenstreit. Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2009, ISBN 978-3-86568-463-9
# „Rechtsvorstellungen im Islam“. in: Horst Dreier, Eric Hilgendorf (Hg.). Kulturelle Identität als Grund und Grenze des Rechts: Akten der IVR-Tagung vom 28.-30. September 2006 in Würzburg. Stuttgart: Nomos im Franz Steiner Verlag, 2008, ISBN 978-3-515-09101-5
# “Heterogen und kontrovers: Die innerislamische Debatte zum Thema Menschenrechte”. in: Hamid Reza Yousefi u. a. (Hg.). Wege zu Menschenrechten. Traugott Bautz: Nordhausen, 2008, ISBN 978-3-88309-430-4
# „Herausforderung Islam“. in: Hans Zehetmaier (Hg.). Politik aus christlicher Verantwortung. Hanns Seidel Stiftung & Verlag für Sozialwissenschaften: Wiesbaden, 2007, ISBN 978-3-531-15491-6
# 2007 Die Scharia. Recht und Gesetz im Islam., Hänssler Holzgerlingen, ISBN 978-3-7751-4657-9.
# 2007 Mord im "Namen der Ehre" zwischen Migration und Tradition., Institut für Rechtspolitik an der Universität Trier, ISSN 1616-8828.
# 2007 Islamische Menschenrechtserklärungen und ihre Kritiker. Einwände von Muslimen und Nichtmuslimen gegen die Allgültigkeit der Scharia., Institut für Rechtspolitik an der Universität Trier, ISSN 1616-8828.
# 2006 Islam und Christlicher Glaube. Ein Vergleich. Hänssler Holzgerlingen, ISBN 3-7751-3666-5.
# 2005 Dar al-Islam und islamischer Fundamentalismus - Konsequenz oder Ausnahme? in: Ralph Pechmann/Dietmar Kamlah (Hg.) So weit die Worte tragen. Wie tragfähig ist der Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen?, Brunnen Verlag Gießen und Basel, ISBN 3-7655-1346-6
# 2005 Der ,Weg zur Tränke' - Grundzüge der Sharia im Islam, in: Ralph Pechmann/Dietmar Kamlah (Hg.) So weit die Worte tragen. Wie tragfähig ist der Dialog zwischen Christen, Juden und Muslimen?, Brunnen Verlag Gießen und Basel, ISBN 3-7655-1346-6
# 2005 Der Islam. Eine Einführung.SJD lahr, ISBN 978-3501052532.
# “Christen im Urteil von Muslimen. Kritische Positionen aus der Frühzeit des Islam und aus der Sicht heutiger Theologen”. in: Ursula Spuler-Stegemann. (Hg.). Feindbild Christentum im Islam. Eine Bestandsaufnahme. Herder Spektrum: Freiburg, 2004ff., ISBN 3-451-05437-X, zugleich Lizenzausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn, 2006, ISBN 3-89331-713-9
# 2004 mit Ursula Spuler-Stegemann : Frauen und die Scharia. Die Menschenrechte im Islam. Hugendubel Verlag, München, ISBN 3-72052527-9; 2006, Goldmann München.
# 2002 Islam., in: Harenberg Lexikon der Religionen, Harenberg Dortmund.
# 2002 Herausforderung Islam. Der Islam zwischen Krieg und Frieden., Hänssler Holzgerlingen.
# 2002 Kleines Lexikon zur islamischen Familie. Hänssler Holzgerlingen
# “The Influence of Higher Bible Criticism on Muslim Apologetics in the Nineteenth Century”. in: Jacques Waardenburg (Hg.). Muslim Perceptions of Other Religions. A Historical Survey. Oxford University Press: New York/Oxford, 1999, ISBN 0-19-510472-2
# 1994 Der Islam. Geschichte, Lehre, Unterschiede zum Christentum., Hänssler Holzgerlinen, Bd. 1 ISBN 3-7751-2132-3, Bd. 2 ISBN 3-7751-2133-1; 2003
# 1992 Mit den Waffen des Gegners. Christlich-muslimische Kontroversen im 19. und 20. Jahrhundert. Klaus-Schwarz-Verlag, Berlin. ISBN 3-87997-247-8
http://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Schirrmacher |
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__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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05.02.2010 06:29 |
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Grubendol
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Eine auf Ausgrenzung angelegte Politik ist anti-modern. Ich habe gerade ein Buch geschrieben gegen den Versuch des Papstes, die Moderne rückgängig zu machen. Dazu gehört die eigenartige Logik, Europa könne sich gegen den Ansturm des Islam nur retten, wenn das judäo-christliche Erbe zur europäischen Doktrin erhoben wird. Ich muss schon lachen, wenn ich das Wort höre. Judäo-christlich: Zweitausend Jahre lang haben die Christen die Juden ausgegrenzt. Und nun werden die Juden vereinnahmt, um eine andere Intoleranz zu begründen. Zum Beispiel um die Türkei aus der EU auszugrenzen, weil das ein islamisches Land ist. Die Islamophoben kritisieren Europa, weil die Geburtenrate so niedrig ist – schuld daran seien die Schwulen, die selbstsüchtigen Frauen, die Spaßgesellschaft. Islamophobie kommt als Verteidigung des Westens daher, meint aber Kritik der Moderne.
http://www.freitag.de/kultur/0929-posener-achse-des-guten |
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28.03.2010 15:58 |
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toffil
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Original von Grubendol
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Eine auf Ausgrenzung angelegte Politik ist anti-modern. Ich habe gerade ein Buch geschrieben gegen den Versuch des Papstes, die Moderne rückgängig zu machen. Dazu gehört die eigenartige Logik, Europa könne sich gegen den Ansturm des Islam nur retten, wenn das judäo-christliche Erbe zur europäischen Doktrin erhoben wird. Ich muss schon lachen, wenn ich das Wort höre. Judäo-christlich: Zweitausend Jahre lang haben die Christen die Juden ausgegrenzt. Und nun werden die Juden vereinnahmt, um eine andere Intoleranz zu begründen. Zum Beispiel um die Türkei aus der EU auszugrenzen, weil das ein islamisches Land ist. Die Islamophoben kritisieren Europa, weil die Geburtenrate so niedrig ist – schuld daran seien die Schwulen, die selbstsüchtigen Frauen, die Spaßgesellschaft. Islamophobie kommt als Verteidigung des Westens daher, meint aber Kritik der Moderne.
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Guter Beitrag. Der Mann unterschätzt meiner Ansicht nach lediglich die tatsächliche Sprengkraft religiösen Ursprungs, die man mit Politik und Vernunft nie in den Griff kriegen kann, weil es eben diese Spannungsfelder wirklich gibt und sie nicht nur eine menschliche Erfindung sind.
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29.03.2010 10:15 |
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