Günter
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Dabei seit: 14.11.2005
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09.02.2010 00:52 |
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Nautilus
abgemeldet
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RE: 2 Mio. Arbeitslose mehr durch die Politik |
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Zitat: |
Original von Conny
Ihr Lieben,
die Millionen Arbeitslosen sind zum Teil von der Politik hausgemacht!
Allein im öffentlichen Sektor wurden von 1991 bis 2006 2,16 Millionen Arbeitsplätze abgebaut.
Hinzu kommt noch, dass sich zwischen 1991 und 2007 der Anteil der Teilzeitbeschäftigten von 16 auf 31 Prozent erhöhte. Allein 2007 ging die Anzahl der Vollzeitbeschäftigten um 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück bzw. nahm die der Teilzeitbeschäftigung um 1,1 Prozent zu.
Hätten Bund, Länder und Kommunen diese Arbeitsplätze nicht abgebaut, hätten wir heute über zwei Millionen weniger Arbeitslose. |
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Und du bist dir sicher, dass 2 Millionen Arbeitslose (von unseren gesamt 4 Millionen Leistungsbeziehern) fähig und in der Lage gewesen wären, diese Plätze auszufüllen??? Mit dem Popo vielleicht, aber auch durch berufliche Vorbildung?
__________________ Wir gehen mit der Welt um als hätten wir eine zweite im Keller
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09.02.2010 12:20 |
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Grubendol
Mitglied
   
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Guter Nautilus, danke.
Das Problem ist nur, dass unsere Gebietskörperschaften (Kommune oder Landkreis, Länder und Bund) unter erheblichen Zwängen stehen, ihre Haushalte zu sanieren.
Auf der anderen Seite zeigt explizit dieser Winter, wohin Sparen am falschen Ende führt: die ehemaligen städtischen Arbeiter sitzen jetzt arbeitslos zuhause und bekommen noch die Heizkosten von der Behörde bezahlt, während der Schnee liegen bleibt. Das kann es auch nicht sein. Besser wäre es, Arbeit anstelle von Arbeitslosigkeit zu entlohnen.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
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09.02.2010 12:27 |
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Günter
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09.02.2010 12:47 |
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Günter
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Zitat: |
Original von Grubendol
Guter Nautilus, danke.
Das Problem ist nur, dass unsere Gebietskörperschaften (Kommune oder Landkreis, Länder und Bund) unter erheblichen Zwängen stehen, ihre Haushalte zu sanieren.
Auf der anderen Seite zeigt explizit dieser Winter, wohin Sparen am falschen Ende führt: die ehemaligen städtischen Arbeiter sitzen jetzt arbeitslos zuhause und bekommen noch die Heizkosten von der Behörde bezahlt, während der Schnee liegen bleibt. Das kann es auch nicht sein. Besser wäre es, Arbeit anstelle von Arbeitslosigkeit zu entlohnen. |
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Volle Zustimmung! Seit der Regierungszeit von Helmut Kohl hat man die Einnahmen der Kommunen, der Landkreise und der Länder ja auch systematisch beschnitten. Unter Schröder wurde das noch einmal massiv vorangetrieben und unter der Gr. Koalition ebenfalls. Naja, und dass dieses Spiel jetzt unter Angie und dem schönen Guido massiv weiterbetriebene wird, ist doch logisch! Irgendwo müssen die Milliarden für die Mövenpicks & Co. ja herkommen.
__________________ Liebe Grüße
Günter

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09.02.2010 12:54 |
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Grubendol
Mitglied
   
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Zumal für die "Sanierung" des Bankenwesens gerade die höchste Staatsverschuldung in Kauf genommen wird, die es jemals gegeben hat. Jede Regierung wird Schwierigkeiten bekommen, die für die Haushaltssanierung Kürzungen im Sozial- oder Gesundheitssektor anstrebt (so wie die gegenwärtige Regierung, die mit der Bekanntgabe nur bis nach den NEW-Wahlen warten will).
Die Wirtschaft hat die neoliberale Ausrichtung der Weltpolitik (an der Schröder wie alle anderen teilgenommen hat, um unsere extrem exportabhängige heimische Wirtschaft nicht aus dem weltweiten Wettbewerb zu werfen) nicht genutzt, um ihre Hausaufgaben zu machen, sprich solide Arbeitsplätze zu schaffen. Deregulierung der Finanzmärkte hilft nur der Spekulation, nicht aber der Realwirtschaft zu Krediten zu Bedingungen, die die Schaffung von Jobs ermöglichen und betriebswirtschaftlich auch interessant machen.
Eine "gesunde" Wirtschaftspolitik pendelt zwischen dem neoliberalen und dem keynesianischen Modell, seit 1989 ist das Pendel in die eine Richtung geschwungen, jetzt geht es langsam wieder in die andere.
Wir können uns als großes Flächenland sicherlich keine so hohe Staatsquote auf dem Arbeitsmarkt leisten wie Dänemark oder Schweden, aber es ist offensichtlich, dass die Privatisierung vieler Bereiche, die früher vom Staat erledigt worden sind, der falsche Weg war.
Statt der versprochenen Verbesserungen und Preissenkungen durch mehr Konkurrenz wurde exakt das Gegenteil erzielt: schlechtere Leistungen für die Allgemeinheit, weil nur über den Preis, nicht aber über Qualität der Leistung miteinander konkurriert wird, der niedrigere Preis aber wird alleine durch schlechtere Löhne für die Beschäftigten erzielt.
Dass schlechter bezahltes Personal aber zwangsläufig auch eine schlechtere Qualität der Leistung bedeutet, erfahren gerade die Autohersteller, die bei ihren Zulieferern gespart haben.
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09.02.2010 13:25 |
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Quark
Mitglied
   
Dabei seit: 24.08.2007
Beiträge: 6042
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Zitat: |
Original von Conny
Unter Schröder wurde das noch einmal massiv vorangetrieben und unter der Gr. Koalition ebenfalls. Naja, und dass dieses Spiel jetzt unter Angie und dem schönen Guido massiv weiterbetriebene wird, ist doch logisch! Irgendwo müssen die Milliarden für die Mövenpicks & Co. ja herkommen. |
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Und jetzt erklärst Du aber noch einmal, wie die Millionen von Mövenpick zu den Kommunen kommen.
Die 'Streichung' der Stellen im öffentlichen Dienst hängt auch mit der zunehmenden Privatisierung zusammen, die durchgeführt wurde. Waren früher die Stadtwerke noch öffentlicher Dienst, ist es heute ein großer Stromanbieter, der nicht im öffentlichen Dienst ist. Und das ist in vielen Bereich geschehen - schau mal nach Cuxhaven, wo viele Bereiche ausgegliedert werden mussten, weil das Geld nicht mehr da ist.
Der öffentliche Dienst war früher das Auffanglager - das ist schon richtig, aber wo willst Du denn heute 2 Millionen Arbeitslose im öffentlichen Dienst hinstellen - bei den katastrophalen Haushaltssituation der Kommunen. Wer soll das bezahlen? Wärest Du bereit für die Grundsteuer den doppelten, für die Abwasserbeseitigung den dreifachen und für die Müllabfuhr den vierfachen Beitrag - oder umgekehrt zu bezahlen? Damit künstlich Stellen geschaffen werden, weil irgendwann in 20 Jahren wie in diesem Jahr diese Stellen mal gebraucht werden? Was ist denn das für eine Logik?
__________________
In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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09.02.2010 15:28 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Quark
Und jetzt erklärst Du aber noch einmal, wie die Millionen von Mövenpick zu den Kommunen kommen.
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Weil die letzten drei Regierungen, besonders aber Schröder und Merkel, die Steuern für die Kapitalgesellschaften und die die Millionäre (Mövenpicks & Co. ) so massiv gesenkt habe, dass das schlimme Auswirkungen auf die Haushalte von Bund und Kommunen brachte. Und die mussten diese Deffiziete ja irgendwie wieder auffangen.
Zitat: |
Die 'Streichung' der Stellen im öffentlichen Dienst hängt auch mit der zunehmenden Privatisierung zusammen, die durchgeführt wurde. Waren früher die Stadtwerke noch öffentlicher Dienst, ist es heute ein großer Stromanbieter, der nicht im öffentlichen Dienst ist. Und das ist in vielen Bereich geschehen - schau mal nach Cuxhaven, wo viele Bereiche ausgegliedert werden mussten, weil das Geld nicht mehr da ist. |
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Die zahlenmässig umfangreichsten "Privatisierungen" wie bei Bahn, Post und Telekom wurden in die Studie eingerechnet.
Zitat: |
Der öffentliche Dienst war früher das Auffanglager - das ist schon richtig, aber wo willst Du denn heute 2 Millionen Arbeitslose im öffentlichen Dienst hinstellen - bei den katastrophalen Haushaltssituation der Kommunen. Wer soll das bezahlen? Wärest Du bereit für die Grundsteuer den doppelten, für die Abwasserbeseitigung den dreifachen und für die Müllabfuhr den vierfachen Beitrag - oder umgekehrt zu bezahlen? Damit künstlich Stellen geschaffen werden, weil irgendwann in 20 Jahren wie in diesem Jahr diese Stellen mal gebraucht werden? Was ist denn das für eine Logik? |
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Da ist sie wieder die Frage: Warum stecken die Kommunen denn in dieser katastrophalen Haushaltssituation? Das weißt Du doch selber! Wer an das Großkapital das große Füllhorn austeilt und die die Einkommenssteuer der Kapitalgesellschaften von 40 auf 15 Prozent senkt, der muss sich nicht wundern, dass das Geld in den Kommunen knapp wird!
Aber dieser Zusammenhang wird hier ja ständig bestritten! 
__________________ Liebe Grüße
Günter

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09.02.2010 15:56 |
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Grubendol
Mitglied
   
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
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Zitat: |
Original von Hansen
Man, warum lebt Schummi wohl nicht mehr in Deutschland? Na, warum wohl??? |
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Weil er ein grenzenloser Egoist ist.
Zitat: |
Michael und Corinna Schumacher haben zwei Kinder. Die Familie wohnte ab 1996 in der Schweiz, in Vufflens-le-Château. Als einen der Gründe für diesen Wohnsitz nennt Michael Schumacher ein "vernünftiges Steuerabkommen" mit der Schweiz. Er erklärte hierzu:
„An der Schweiz hat mich gereizt, dass ich ein vernünftiges Steuerabkommen aushandeln konnte. In Deutschland sind sie ja selber dumm, wenn sie mir kein Angebot machen und dafür gänzlich auf meine Steuergelder verzichten“[69][70]
http://de.wikipedia.org/wiki/Michael_Schumacher |
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Deshalb sollte man ihm den deutschen Pass entziehen.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 07.04.2010 09:31.
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07.04.2010 09:31 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Quark
Auch nochmals: Die Zeiten waren damals andere. |
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Leider. Dazu zwei Beispiele aus dem Bahnbereich.
Als ich vor einigen Wochen in einem ICE Richtung Essen sass, stoppte der plötzlich auf freier Strecke und es gab eine Durchsage, dass ein automatisches Stellwerk eine Störung hätte.
Nun, dieses Wunderwerk von automatischem Stellwerk war nicht mehr, wie früher - "Die Zeiten waren damals andere!" - mit Menschen besetzt, die den Fehler sofort beheben konnten.
Nun musste also ein DB-Monteur 30 km mit dem Auto durch den Schnee fahren. um dass Stellwerk wieder zu reparieren. Alle betroffenen Züge mussten eine Stunde warten! Welch ein grandioser Fortschritt!!!
Früher wurden die Fahrkarten in den Bahnhöfen von Menschen verkauft. Heutzutage hat man diese Stellen wegrationalisiert und durch teure Automaten ersetzt, die ständig defekt sind und mit denen sich ältere Leute oft überhaupt nicht auskennen! Natürlich kann man seine Karten auch in Reisebüros kaufen. Aber das kostet inzwischen saftige Zuschläge! Welch ein grandioser Fortschritt!!!
Früher konnte man sein Reisegepäck am Bahnhof abgeben. Selbst, wenn man mehrmals umsteigen musste, war das Gepäck in der Regel nur wenige Minuten nach der Ankunft am Zielbahnhof abholbereit! Diesen Service kann sich die ach die fortschrittliche Bahn nicht mehr leisten, weil ihr dafür einfach das Personal fehlt! Welch ein grandioser Fortschritt!!!
Im Postbereich: Früher gab es Postämter in Orten wie Neuenkirchen, wo Menschen sassen. Jetzt gibt es dort nicht einmal mehr eine Postagenur, die dort auch nur eine Stunde am Tag geöffnet hat. Wer kein Auto besitzt und ein Einschreiben oder ein Paket aufgeben will, muss mit dem Bus nach Otterndorf fahren. Welch ein grandioser Fortschritt!!!
Und dafür bezahlen wir, wie Grubendol richtig schreibt, stattdessen Arbeitslose!
__________________ Liebe Grüße
Günter

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25.04.2010 13:03 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Wie sieht es denn im internationalen Vergleich aus?
Nun schon im Jahre 1998 hatte wir im Vergleich mit den USA, Großbritannien und Schweden die niedrigste Beschäftigungsquote (Anteil der Bevölkerung) im öffentlichen Sektor, wie Ihr in diesem Schaubild sehen könnt.
Hier ein Vergleich aus dem Jahr 2005:
Zitat: |
Land ------------- Beschäftigte im ÖD ------ in % der ges. Erwerbsbev
Deutschland ----- 4.779.400 ---------------------- ~12%
Schweiz ----------- 582.500 ---------------------- ~15%
Niederlande ------- 858.000 ---------------------- ~12%
Schweden ------- 1.195.000 (228.000)* ---------- ~28% (5%)
Ungarn ------------ 815.000 ---------------------- ~21%
Großbritannien -- 5.845.000 (570.000)* ---------- ~20% (2%)
Angegeben sind die Beschäftigtenzahlen im öffentlichen Dienst der angesprochenen Länder sowie der Anteil der Staatsdiener in Prozent der gesamten Erwerbstätigen. In Schweden und Großbritannien ist der reine öffentliche Dienst in Klammer angegeben.
Große Diskrepanzen bei den Beschäftigtenzahlen. Betrachtet man die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst einzelner Länder, so zeigen sich große Unterscheide. Dies liegt an der unterschiedlichen Definition des öffentlichen Dienstes: Es muss unterschieden werden zwischen öffentlichem Dienst und öffentlichem Sektor. Grob vereinfacht, umfasst letzterer zusätzlich auch die Beschäftigten der öffentlichen Unternehmen sowie der Organisationen, die größtenteils durch den Staat finanziert werden.
Während Großbritannien beispielsweise mit rund 5,8 Millioner Beschäftigten einen sehr großen öffentlichen Sektor hat, sind dort aktuell lediglich rund 570 000 Menschen im reinen öffentlichen Dienst beschäftigt. Die Differenz ergibt sich wie bereits angedeutet dadurch, dass zum Beispiel der nationale Gesundheitsdienst nicht zum unmittelbaren öffentlichen Dienst zählt.
(DSTG magazin | dbb Seiten | Dezember 2005
Als Quelle wurde unter anderem das jeweils aktuellste Datenmaterial folgender Institutionen verwendet: Eurostat, ILO, OECD, Weltbank sowie die Statistikämter der einzelnen Länder.)
http://dstg.de/dateien/alt/Europa_Tellerrand.pdf |
|
Eine weitere Studie der der SPD nahestehenden Friedrich-Ebert-Stiftung:
Zitat: |
Tabelle A.1: Anteil der Beschäftigen im öffentlichen Dienst in % der Erwerbspersonen
im internationalen Vergleich
--------- Deutschland Frankreich Dänemark USA
1991 ---- 13,3 --------------------------- 14,1
1992 ---- 13,2 --------------------------- 14,1
1993 ---- 12,8 --------------------------- 14,1
1994 ---- 12,5 --------------------------- 14,1
1995 ---- 12,2 --------------------------- 14,0
1996 ---- 11,9 --------------------------- 14,0
1997 ---- 11,6-------- 18,1------- 22,6 ---13,8
1998 ---- 11,3-------- 18,3 -------22,8 ---13,9
1999 ---- 11,0 --------18,3------- 22,6 ---13,9
2000 ---- 10,7-------------------- 22,6--- 14,1
Aus: „Bürokratisierung“ und Bürokratieabbau
im internationalen Vergleich –
wo steht Deutschland?, Studie im Auftrag der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 2007, S. 60
http://library.fes.de/pdf-files/do/04405.pdf |
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So sieht das aus: Wir haben hier in Deutschland prozentual wesentlich weniger Mitarbeiter/Innen im öffentlichen Sektor als unsere vergleichbaren Nachbarländer.
Das eingesparte Geld hat man u. a. für die radikale Senkung der Körperschaftssteuer und für die Senkung des Spitzensteuersatzes verwendet.
__________________ Liebe Grüße
Günter

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25.04.2010 13:05 |
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Quark
Mitglied
   
Dabei seit: 24.08.2007
Beiträge: 6042
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Zitat: |
Original von Günter
Zitat: |
Original von Quark
Was die Frage, was ich mit 2 Millionen zusätzlicher Stellen im öffentlichen Dienst soll, bzw. wer diese 2 Millionen zusätzlicher Stellen bezahlen soll, nicht beantwortet. |
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Ganz einfach: Indem man die unsinnige Senkung von Körperschaftssteuer und Spitzensteuersatz wieder rückgängig macht! |
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Was soll der Staat mit 2 Millionen zusätzlicher Stellen? Viele Bereiche, in denen frühere Geringqualifizierte eingesetzt wurden, sind heute nicht mehr staatlich, sondern in private Unternehmen ausgegliedert worden. Die Bundeswehr mit ihren vielen Stellen in der Standortverwaltung ist ebenfalls nicht mehr in der Stärke vorhanden, in der sie früher war. Also, was willst Du mit 2 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst, der jetzt schon ständig kein Geld hat? Von der Erhöhung der Kapitalertragssteuer wird doch nichts bei den Gemeinden und anderen öffentlichen Körperschaften ankommen.
__________________
In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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26.04.2010 08:16 |
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Günter
Administrator
      
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Quark
Was soll der Staat mit 2 Millionen zusätzlicher Stellen? Viele Bereiche, in denen frühere Geringqualifizierte eingesetzt wurden, sind heute nicht mehr staatlich, sondern in private Unternehmen ausgegliedert worden. Die Bundeswehr mit ihren vielen Stellen in der Standortverwaltung ist ebenfalls nicht mehr in der Stärke vorhanden, in der sie früher war. Also, was willst Du mit 2 Millionen Menschen im öffentlichen Dienst, der jetzt schon ständig kein Geld hat?
Zitat: |
Dann sprich mal mit Leuten, die etwas Einblick in den öffentlichen Dienst und das öffentliche Spektrum haben. Aufgrund des Kostendrucks der Haushalte mangelt es sowohl in den Städten und Gemeinden als auch in den Kreisverwaltungen sehr an Arbeitskräften.
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Von der Erhöhung der Kapitalertragssteuer wird doch nichts bei den Gemeinden und anderen öffentlichen Körperschaften ankommen. |
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Nun, 50 % der Körperschaftssteuer gehen an die Länder. Nach einer Anpassung der Körperschaftssteuer in Deutschland an den europäischen Durchschnitt könnte den Ländern ja auferlegen, einen Teil der zusätzlich einzunehmenden Milliarden an die Städte, Gemeinden und Landkreise abzuführen. CDU/CSU, SPD und FDP sind doch sonst auch Weltmeister im Verschieben von Steuermitteln.
__________________ Liebe Grüße
Günter

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26.04.2010 08:39 |
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Hugo
Gast
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Zitat: |
Original von Conny
Um die Milliarden-Geschenken an die Banken und die Mövenpicks zu finanzieren, werden von Staats wegen wieder Arbeitsplätze vernichtet! Diesmal fallen wieder 15.000 Stellen weg!
Zitat: |
06.06.2010
Sparzwang
Bund will 15.000 Stellen streichen
800 Millionen Euro sollen von nächsten Jahr an bei den Verwaltungsausgaben des Bundes gekürzt werden. Erreicht werden soll dies durch den Abbau von 15.000 Stellen in der Bundesverwaltung bis 2014.
http://www.spiegel.de/politik/deutschlan...,698970,00.html |
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Ist doch richtig! Wer soll denn das alles noch bezahlen. Die in der Verwaltung müssen eben auch mal arbeiten lernen. Die Zeiten des Beamten-Mikados müssen endlich vorbei sein!
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06.06.2010 11:33 |
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Günter
Administrator
      
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Wie sieht es denn im internationalen Vergleich aus?
Nun schon im Jahre 1998 hatte wir im Vergleich mit den USA, Großbritannien und Schweden die niedrigste Beschäftigungsquote (Anteil der Bevölkerung) im öffentlichen Sektor, wie Ihr in diesem Schaubild sehen könnt.
Hier ein Vergleich aus dem Jahr 2005:
Zitat: |
Land ------------- Beschäftigte im ÖD ------ in % der ges. Erwerbsbev
Deutschland ----- 4.779.400 ---------------------- ~12%
Schweiz ----------- 582.500 ---------------------- ~15%
Niederlande ------- 858.000 ---------------------- ~12%
Schweden ------- 1.195.000 (228.000)* ---------- ~28% (5%)
Ungarn ------------ 815.000 ---------------------- ~21%
Großbritannien -- 5.845.000 (570.000)* ---------- ~20% (2%)
Angegeben sind die Beschäftigtenzahlen im öffentlichen Dienst der angesprochenen Länder sowie der Anteil der Staatsdiener in Prozent der gesamten Erwerbstätigen. In Schweden und Großbritannien ist der reine öffentliche Dienst in Klammer angegeben.
Große Diskrepanzen bei den Beschäftigtenzahlen. Betrachtet man die Zahl der Beschäftigten im öffentlichen Dienst einzelner Länder, so zeigen sich große Unterscheide. Dies liegt an der unterschiedlichen Definition des öffentlichen Dienstes: Es muss unterschieden werden zwischen öffentlichem Dienst und öffentlichem Sektor. Grob vereinfacht, umfasst letzterer zusätzlich auch die Beschäftigten der öffentlichen Unternehmen sowie der Organisationen, die größtenteils durch den Staat finanziert werden.
Während Großbritannien beispielsweise mit rund 5,8 Millioner Beschäftigten einen sehr großen öffentlichen Sektor hat, sind dort aktuell lediglich rund 570 000 Menschen im reinen öffentlichen Dienst beschäftigt. Die Differenz ergibt sich wie bereits angedeutet dadurch, dass zum Beispiel der nationale Gesundheitsdienst nicht zum unmittelbaren öffentlichen Dienst zählt.
(DSTG magazin | dbb Seiten | Dezember 2005
Als Quelle wurde unter anderem das jeweils aktuellste Datenmaterial folgender Institutionen verwendet: Eurostat, ILO, OECD, Weltbank sowie die Statistikämter der einzelnen Länder.)
http://dstg.de/dateien/alt/Europa_Tellerrand.pdf |
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Eine weitere Studie der der SPD nahestehenden Friedrich-Ebert-Stiftung:
Zitat: |
Tabelle A.1: Anteil der Beschäftigen im öffentlichen Dienst in % der Erwerbspersonen
im internationalen Vergleich
--------- Deutschland Frankreich Dänemark USA
1991 ---- 13,3 --------------------------- 14,1
1992 ---- 13,2 --------------------------- 14,1
1993 ---- 12,8 --------------------------- 14,1
1994 ---- 12,5 --------------------------- 14,1
1995 ---- 12,2 --------------------------- 14,0
1996 ---- 11,9 --------------------------- 14,0
1997 ---- 11,6-------- 18,1------- 22,6 ---13,8
1998 ---- 11,3-------- 18,3 -------22,8 ---13,9
1999 ---- 11,0 --------18,3------- 22,6 ---13,9
2000 ---- 10,7-------------------- 22,6--- 14,1
Aus: „Bürokratisierung“ und Bürokratieabbau
im internationalen Vergleich –
wo steht Deutschland?, Studie im Auftrag der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 2007, S. 60
http://library.fes.de/pdf-files/do/04405.pdf |
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So sieht das aus: Wir haben hier in Deutschland prozentual wesentlich weniger Mitarbeiter/Innen im öffentlichen Sektor als unsere vergleichbaren Nachbarländer.
Das eingesparte Geld hat man u. a. für die radikale Senkung der Körperschaftssteuer und für die Senkung des Spitzensteuersatzes verwendet.
__________________ Liebe Grüße
Günter

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15.06.2011 11:50 |
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