Ratsherr Henning (SPD) tritt zurück |
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Ratsherr Henning (SPD) tritt zurück
Nach den Enthüllungen im TAGEBLATT: Stader Bauunternehmer legt Ratsmandat nieder und gibt das Parteibuch ab
STADE. Der Stader SPD-Ratsherr Ralf Henning hat gestern sein Ratsmandat niedergelegt und seinen Austritt aus der SPD erklärt. Er wolle von der SPD-Fraktion und der Partei weiteren Schaden abwenden, hatte er gegenüber Fraktionschef Klaus Quiatkowsky erklärt. Durch die TAGEBLATT-Berichterstattung waren Details zu Hennings Verwicklungen in illegale Preisabsprachen von Tiefbauunternehmern aus der Region bekannt geworden. Er gilt als einer der Drahtzieher des Kanalbauer-Kartells.
Nachdem gestern im TAGEBLATT Sprecher aller Fraktionen und der Ratsvorsitzende Hans-Hermann Ott massiv Hennings Rücktritt gefordert hatten, erklärte der SPD-Politiker und Tiefbauunternehmer gestern seinen Rücktritt gegenüber Quiatkowsky und dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden und Ratsherrn Rolf Bredendiek.
Die beiden hatten Henning gestern um ein Gespräch gebeten. Als sie sich am Nachmittag mit dem 57-Jährigen in seinem Betrieb trafen, hatte der bereits sein Rücktrittsschreiben formuliert.
Quiatkowsky reagiert einerseits mit "Erleichterung" auf die Entscheidung seines Parteigenossen, weil nunmehr die Diskussion beendet sei und die Fraktion nun keinen weiteren Schaden nehme. Andererseits sagt er: "Ich erkenne das konsequente Handeln von Ralf Hennig an."
Das sagt auch Rolf Bredendiek, der mit Henning einen Genossen verliert, der sich eher im Hintergrund für die Partei engagiert habe. Zudem gehörte er zu den Zugpferden bei den Kommunalwahlen: 2006 etwa errang er in seinem Wahlbezirk Thun mit 832 Stimmen den ersten Platz. Auch wenn es darum ging, Wahlplakate aufzuhängen, war Henning offenbar immer zur Stelle.
Ralf Henning war in die politische Schusslinie geraten, nachdem das TAGEBLATT in der Dienstagausgabe aus den vorliegenden Vernehmungs- und Telefonabhörprotokollen der ermittelnden Spezialbeamten des Fachkommissariats Korruption berichtet hatte. Daraus ließ sich ableiten, dass Henning tief in das Kartell der illegalen Preisabsprachen mehrerer Stader Bauprojekte verstrickt ist. Sprecher aller Fraktionen waren sich schnell einig und forderten Henning auf, zurückzutreten beziehungsweise sein Mandat ruhen zu lassen. Unabhängig von der juristischen Wertung der Vorwürfe seien die Verdachtsmomente so massiv, dass "dieser Mann gehen muss", wie es der Grüne Uwe Merckens formulierte.
12.02.2010 http://www.tageblatt.de/main.cfm?DID=1645097 |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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