Grubendol
Mitglied
Dabei seit: 06.05.2007
Beiträge: 20985
|
|
Zitat: |
Original von meine meinung
Ich weiss, dass "danke", "bitte" und "Entschuldigung" aus der Mode gekommen sind. |
|
Was überhaupt nicht stimmt, ich lerne in meinem Job massenhaft nette Menschen kennen, die sich fast immer zufrieden für meine Dienstleistung bedanken und auch entsprechende Freundlichkeit zurück bekommen.
Zitat: |
Original von meine meinung
Warum sich über verrohte Gesellschaften aufregen oder das Unrecht in anderen Ländern, wenn es hier nicht besser gemacht wird. Keiner wird gezwungen, sich zu bedanken oder zu entschuldigen. Das steht jedem so frei wie sein Glaube oder seine politische Überzeugung. |
|
Ich glaube nicht an "verrohte Gesellschaften", zumindest nicht, was den aktuellen Bürgerkrieg in Libyen angeht.
Und die Formel "das Unrecht in anderen Ländern" ist mir viel zu allgemein. Wenn du das Thema schon über Libyen hinaus auf die anderen islamischen Länder ausbreiten willst, in denen es gebrannt hat oder derzeit gerade brennt, dann muss man vor allem die Unterschiede sehen, die es in den politischen Strukturen dieser Länder gibt. Jedes hat eine eigene Geschichte, warum es an den Punkt gekommen ist, den langjährigen tyrannischen, aber Stabilität garantierenden Herrscher jetzt zu stürzen.
Die Gemeinsamkeit besteht im Zeitpunkt, und das liegt daran, dass mittlerweile fast alle einen ähnlichen Zugang zu Informationen haben. Künftige Historiker werden wahrscheinlich dem Internet und den anderen neuen Techniken eine ähnliche Bedeutung wie dem Buchdruck beimessen.
Die Menschen in Tunesien hatten die Bilder von den Aufständen im Iran noch im Kopf, als sie gegen Ben Ali auf die Straße gingen. Das erklärt, für mich jedenfalls, warum die Islamisten bei den Aufständen in den nächsten Ländern, wo es losgegangen ist, keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Und die Ägypter, Jemeniten, Libyer und Syrer haben alle gesehen, was geht. Nur dass sie es halt mit unterschiedlichen Diktatoren zu tun haben. Ben Ali und Mubarak konnten nicht so hart zuschlagen, weil sie vom Westen abhängig waren. In Libyen kann der Westen versuchen, den Aufständischen zu helfen, weil Gaddafi sowieso ein notorischer Krimineller ist.
Im Jemen scheint die Sache für Saleh gelaufen zu sein, allerdings sind die künftigen Machtverhältnisse noch unklar.
Syrien ist ein Spezialfall, Assad hat den Iran als Verbündeten und kann daher ganz anders loslegen. Da ist es noch ziemlich offen, wie die Sache ausgeht. Aber ich denke, auf Dauer kann Assad das trotz der Unterstützung durch den Iran nicht halten.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
-----
"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
-----
Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
|
|
20.06.2011 16:54 |
|
|