Zum Tod von Lothar Bisky: Abschied von einem Nachdenklichen
Zitat:
Zum Tod von Lothar Bisky: Abschied von einem Nachdenklichen
Von Stefan Berg
Als jungen Mann zog es Lothar Bisky von Schleswig-Holstein in die DDR - aus Überzeugung. Erst mit der Wende 1989 ging er in die Politik. Er war ein schlechter Redner, ein guter Zuhörer und ein überzeugter Parlamentarier. Jetzt ist er im Alter von 71 Jahren gestorben.
Lothar Bisky war ein Anti-Politiker. Er war ein äußerst schlechter Redner. Er holperte und polterte durch die Redemanuskripte, wie ein Traktor über die Krume. Er war auch kein Machtmensch. Er hasste die Intrigen in seiner Partei und anderswo. Er war nicht fähig, Leute wegzudrängen. Einer wie Bisky hätte heute keine Chance zum politischen Aufstieg, in keiner Partei.
Der Präsident des Europaparlaments, Martin Schulz (SPD), zeigte sich tief bestürzt über den Tod eines "menschlich großartigen Kollegen".
Außenminister Guido Westerwelle sagte, er habe vor allem Biskys Kollegialität, seine Verbindlichkeit und seine Liebe zur Kultur geschätzt.
Die Grünen-Vorsitzenden Claudia Roth und Cem Özdemir erklärten: "Er war ein überzeugter Europäer und streitfreudig, immer fair und an ehrlichen Diskussionen interessiert."
Also entnehme ich dem Spiegel-Artikel, dass man als Politiker intrigant sein muss und Menschen, die einem am Fortkommen hindern wegdrängen muss? Oh Mann, und Niclas ist so ein Netter ...
Aber im Ernst, es gibt viele Politiker, die diesem Bild überhaupt nicht entsprechen und dennoch politisch nach oben gekommen sind.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war.