Nun, es war in den Großkirchen genauso wie im Rest des Landes: Alle Bereiche waren von Nazis unterwandert, alle Vereine und Gemeinschaften auch. So ist es nicht verwunderlich, dass man sich auch nach der Befreiung noch kannte und "Rücksichten" nahm. (Vergleichbares ereignete sich ja auch vor 25 Jahren nach der Wende in der DDR).
Weite Teile der Führung der Großkirchen hatten sich mit dem Naziregime arrangiert. Es wirkt auf uns heute wie Hohn und Spott, aber es war so.
Der Onkel des früherem ersten Hamburger Bürgermeisters Klaus von Dohnanyi war der bekannte Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer (1906–1945), der bekanntlich, genau wie Dohnanyi´s Vater, von den Nazis ermordet wurde.
Bonhoeffer wird heute überall in der evag. sehr hoch gehalten. Das war aber nicht immer so! In den ersten Jahren nach Kriegsende äußerten sich viele Kirchenfürsten nur sehr distanziert über Bonhoeffer.
Widerstand gegen die Nazis, das gefiel vielen Kirchenfürsten damals nicht wirklich.
__________________ Liebe Grüße
Günter
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