Wie sich Hamburger Taxifahrer gegen die Konkurrenz aus dem Internet wehren |
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Der moderne Bürger muss mobil sein. Aber wie? Darum gibt es gerade mächtig Streit in den Großstädten der Welt. Anbieter, die mit Apps ihr Geschäft machen, drängen auf den Markt. Taxifahrer fürchten, dass sie ihr Monopol verlieren.
In Hamburg tobt der Kampf verschärft. Denn in Hamburg gibt es WunderCar. Wer sich bei WunderCar anmeldet, kann per App Touren anfragen. Kommt ein Fahrer mit seinem Privatwagen vorbei, zahlt der Gast, so viel er möchte, WunderCar macht einen Vorschlag, der bei einem Bruchteil der Taxikosten liegt – und nimmt 20 Prozent Vermittlungsgebühr.
Taxifahrer finden, WunderCar sei ein illegaler Taxibetrieb von Hobbyfahrern, die die Preise zerstörten und am Sozialstaat vorbei Geschäfte machten. Die Wirtschaftsbehörde kann das Geschäftsmodell von WunderCar nicht nachvollziehen und verhängte eine Verfügung gegen das Unternehmen. WunderCar macht dennoch weiter, weil es sich falsch verstanden fühlt: Nicht der Nutzwert der Fahrt stehe im Mittelpunkt, sondern die beiden Menschen, die im Auto säßen, ihr Erlebnis.
Es ist ein Machtkampf, der auf der Straße ausgetragen wird, mit ungewissem Ausgang. Taxifahrer und WunderCar-Macher sind in derselben Stadt unterwegs. Sie können aber nicht einmal vernünftig miteinander reden, zu unterschiedlich sind die Welten, in denen sie leben.
Taxis kommen aus analogen Zeiten, sie sind ein uraltes Gewerbe. Ihre Fahrer sind Tag und Nacht unterwegs, sie fahren die schnellsten Routen, das Ziel ist das Ziel, nicht der Weg. Taxifahrer tragen Taxifahrerwesten und trinken abends nach Feierabend ein Bier. Das ist ihr Klischee, das sie selber kräftig pflegen.
WunderCar kommt mit der Wunderwaffe der modernen Netzwelt, der App, um ins "Business" einzusteigen, wie es der Erfinder sagen würde. Junge, digitale, transnationale Menschen, die Club Mate trinken und den kalifornischen Spirit des munteren Zerstörens von ganzen Branchen nach Hamburg tragen. Ihre Fahrer fahren, wann sie wollen, niemand kann sie zwingen. Sie nehmen mit, wen sie wollen, der Weg ist das Ziel, nicht das Ziel.
Beide wollen Menschen befördern. Das Einzige aber, was sie seit ein paar Wochen befördern, sind Angst und Streit. |
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http://www.zeit.de/2014/28/taxi-streit-hamburg
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Man kann alles zensieren und durch Regeln beschränken. Nur dann darf man sich nicht wundern, wenn irgendwann viele weg bleiben.
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Ich baue grundsätzlich in allen Beiträgen absichtlich Rechtschreibfehler ein um den Leser und ganz speziell den "Klugscheissern" zusätzlichen Spaß zu bereiten und meine Beiträge interessanter zu machen.
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