Grubendol
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Dabei seit: 06.05.2007
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Original von Günter
Wie gut, dass Du kein Stabsoffizier bist und dort nichts zu sagen hast. Sonst hättest Du vermutlich - wie Oberst Klein - gegen bestehende Dienstvorschriften verstossen und ohne Not "platt" gemacht!!! |
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Oberst Klein hat keinen Fehler gemacht, sondern alles Notwendige getan, um seine Soldaten vor einem Angriff zu schützen. Der Fehler liegt ganz allein bei der politischen Führung, die ihren Leuten in den Rücken fällt.
Wäre ich Soldat, wäre die jetzige Diskussion der Punkt, an dem ich sagen würde, dass die Leute doch ihren Dreck alleine machen sollen, sollen doch die Taliban oder El Kaida in Zukunft ganz New York, London, Madrid und meinetwegen auch Berlin sprengen.
__________________ "So seid ihr Menschen: Wenn euer Bauch spricht, vergesst ihr den Verstand.
Wenn euer Verstand spricht, vergesst ihr euer Herz.
Und wenn euer Herz spricht, vergesst ihr alles."
- Der Dieb von Bagdad
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"Mir gefällt Ihr Benehmen nicht."
"Macht nichts. Ich verkauf's ja nicht."
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
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08.12.2009 12:57 |
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RaBoe
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Dabei seit: 06.09.2007
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08.12.2009 17:01 |
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Günter
Administrator
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Original von Grubendol
Welche Zivilisten? |
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Die zivilen Opfer, über die neben dem NATO-Bericht auch ein Report des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (ICRC) informiert, der dem Verteidgungsministerium bereits am 6. November vorlag. Im Anhang dieses Berichts sind die Namen von 74 toten Zivilisten aufgelistet, darunter übrigens auch acht-, zehn- und zwölfjährige Kinder!
Vielleicht wäre es angemessen, die Beurteilung des Vorfalles aufgrund dieser neuen Informationen noch einmal zu überdenken!
Zitat: |
Guttenberg zunehmend unter Druck
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hat bereits Anfang November einen für die Bundeswehr belastenden Bericht zum Luftangriff von Kundus erhalten. Ein Sprecher des Verteidgungsministeriums bestätigte der dpa einen entsprechenden Bericht des Magazins "Stern". Demnach hat der Minister einen Report des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes (ICRC) mit Angaben über zivile Opfer bereits am 6. November erhalten. Dies sei wenige Stunden vor der Pressekonferenz geschehen, auf der Guttenberg den Angriff als "militärisch angemessen" bezeichnete.
Ende November hatte Guttenberg allerdings im Bericht aus Berlin betont, er habe diese Einschätzung aufgrund nur eines Berichtes abgegeben - "und zwar des einzigen Berichtes, der mir vorlag". Dabei habe es sich nach Guttenbergs Angaben um einen Bericht der NATO-Truppe ISAF gehandelt. Nach den jüngsten Angaben aus dem Verteidigungsministerium lagen Guttenberg also mindestens zwei Berichte vor, als er seine Einschätzung am 06. November abgab.
"Nicht im Einklang mit dem internationalen Völkerrecht"
Nach Informationen des "Stern" kommt das ICRC in dem als "streng vertraulich" eingestuften Report zu dem Schluss, der von Bundeswehroberst Georg Klein angeordnete Angriff habe nicht "im Einklang mit dem internationalen Völkerrecht" gestanden. Dafür habe es bei dem Bombardement zu viele zivile Tote gegeben. Im Anhang des Berichts listet das ICRC die Namen von 74 toten Zivilisten auf, darunter auch acht-, zehn- und zwölfjährige Kinder.
Keine "unmittelbare Bedrohung"
Das Rote Kreuz führte laut "Stern" in seinem Bericht zudem aus, es erachte es als "unwahrscheinlich", dass die von Taliban gekaperten Tanklaster zu fahrenden Bomben umfunktioniert und gegen die Bundeswehr eingesetzt werden sollten. Die Lkw hätten vielmehr entgegen der Fahrtrichtung zu dem deutschen Feldlager in einer Sandbank festgesteckt, als sie bombardiert wurden. Für das deutsche Feldlager bei Kundus habe demnach keine "unmittelbare Bedrohung" bestanden.
http://www.tagesschau.de/inland/guttenbergkundus102.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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09.12.2009 14:26 |
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Quark
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Dabei seit: 24.08.2007
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Also 74 Zivilisten und 68 Taliban? Schließlich sind doch bis zu 142 Menschen ums Leben gekommen. 8-jährige Kinder, die Benzinkanister schleppen? 8 bis 12 jährige Kinder, die unter dem drohenden Geräusch der amerikanischen Tiefflieger Benzin zapfen?
Und das Argument, dass diese LKW nicht als Bomben für das deutsche Lager gedacht waren, weil sie in die "verkehrte" Richtung fuhren, ist doch lächerlich.
Die Reaktion hätte ich gern gesehen, wenn es anders gekommen wäre - aber das habe ich ja schon öfter gesagt.
Traurig an der Sache ich nur, dass sich Deutschland wieder einmal als erstes Land bereit erklären muss, hier auch noch Entschädigungen zu zahlen. Damit machen wir uns in der Welt erst recht lächerlich. Wann haben denn die Amerikaner Entschädigung gezahlt, weil sie ein "ziviles" Ziel getroffen haben und es dabei "zivile" Opfer gegeben hat? :kopfschüttel:
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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09.12.2009 14:46 |
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Quark
Mitglied
Dabei seit: 24.08.2007
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Zitat: |
Original von Günter
1. 74 Zivilisten warem dem IRK zu diesem Zeitpunkt namentlich bekannt. Daraus kannst Du doch unmöglich schließen, das die weiteren Toten Talibanen waren. |
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Und je länger die Untersuchung, um so mehr Opfer wurden es.
Zitat: |
Original von Günter
2. "8-jährige Kinder, die Benzinkanister schleppen?" - Vielleicht haben die Kinder ihre Eltern einfach nur begleitet. Schon mal etwas von Neugierde gehört? Wer von denen konnte denn ahnen, dass die ISAF steckengebliebene Tanklastzüge bombardiert? |
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Nachts um zwei Uhr? Wie plausibel ist das denn? Gekaperte Tanklastzüge, über denen Militärjets fliegen, und die armen Zivilisten haben nicht damit gerechnet, dass die bombardiert werden?
Zitat: |
Original von Günter
3. "8 bis 12 jährige Kinder, die unter dem drohenden Geräusch der amerikanischen Tiefflieger Benzin zapfen?" Die amerkanischen Bomber sind zu diesem Zeitpunkt noch nicht "tiefgeflogen". Das hatten die Piloten dem deutschen Oberst Klein zwar fünfmal nacheinander vorgeschlagen, aber er hat es laut dem NATO-Bericht abgelehnt. |
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Hast Du schon mal unter zwei US-Bombern gestanden? Die Bedrohung in der Nacht um zwei Uhr war die ganze Zeit da und es sind die Bomber (keine Awacs) 50 Minuten in diesem Gebiet gewesen.
Zitat: |
Original von Günter
4. "Die Reaktion hätte ich gern gesehen, wenn es anders gekommen wäre - aber das habe ich ja schon öfter gesagt." - Dazu hätten sich die LKWs ersteinmal in Bewegung setzen müssen. Sie waren vom deutschen Soldaten Lager doch doch noch weit entfernt, darauf habe ich schon einmal hingewiesen. |
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Und das verringert also die Gefahr, dass diese LKWs als Bomben eingesetzt werden konnten? Weil sie ja feststeckten? Also lieber laufen bzw. fahren lassen, schließlich wären ja bis zu 142 Menschen ums Leben gekommen. Merkwürdige Logik.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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09.12.2009 15:12 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
Beiträge: 19256
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Zitat: |
Original von Quark
Und das verringert also die Gefahr, dass diese LKWs als Bomben eingesetzt werden konnten? Weil sie ja feststeckten? Also lieber laufen bzw. fahren lassen, schließlich wären ja bis zu 142 Menschen ums Leben gekommen. Merkwürdige Logik. |
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Nochmals. damit es auch der letzte hier begreifft: Das deutsche lage befand sich mehrere km von den LKWs entfernt. Das war allen Soldaten bekannt. Die LKWs steckten fest. Aber selbst, wenn sie sich wieder befreit hätten (oder das Feststecken nur eine Finte war), hätte man noch ausreichend Zeit gehabt, die LKS zu bombardieren.
Was hätten denn allen Ernstes dagegengesprochen, den rat der Piloten, die eindeutig den besten Überblick hatten, zu befolgen?
Kann mir das einer von Euch Beführwortern des Angriffes in dieser Form sagen???
Was hätte denn gegen einen warnenden Tiefflug vor dem Bomardieren gesprochen, wie es die Piloten empfahlen?
Ich habe eher den Eindruck, dass man hier in einer "Mitgefangen - mitgehangen!"-Mentalität alle platt machen wollte!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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09.12.2009 16:16 |
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toffil
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Dabei seit: 10.08.2009
Beiträge: 2693
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Interessante Diskussion ... |
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Und irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass Günter hier auf eine gut aufgezogene Propaganda reingefallen sein könnte.
Als dieser Rechtsanwalt am Sonntag bei Anne Will seine Geschichte erzählte, habe ich mir vorgestellt, wie es wäre, jetzt im Studio zu sitzen. Ich wäre aufgestanden und hätte dem Mann ins Gesicht gesagt, dass ich ihm kein einziges Wort glaube und mich sofort entschuldige, wenn das Gegenteil bewiesen ist.
Unter anderem hat der Mann behauptet, dass allerhöchstens 5 (!!!) Taliban vor Ort gewesen sein sollen!
Ich glaube kein Wort von alldem, denn der Umkehrschluß würde lauten, dass ein erfahrener deutscher Soldat und Offizier bewußt eine willkürliche, falsche und menschenverachtende Entscheidung getroffen hätte. Und dass ein Amerikaner einen Deutschen davon abhalten will, Leute umzubringen, das gab es auch seit 60 Jahren nicht mehr.
Man hätte dem Ex-Soldaten in der Runde etwas mehr Redezeit geben sollen als dem senilen Dampfplauderer Ströbele. Vielleicht hätte das zur Aufklärung und zum Verständnis beigetragen.
Fakt ist, da gebe ich Grubendol vollkommen recht, diese Sache stinkt zum Himmel.
__________________ Der Zweck der Diplomatie ist die Verlängerung von Krisen!
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09.12.2009 16:40 |
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toffil
Mitglied
Dabei seit: 10.08.2009
Beiträge: 2693
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Zitat: |
Original von Günter
Nun also doch nochmal. Toffil, es ist ja nicht nur dieser Rechtsanwalt. Es liegen nunmehr mindestens zwei Berichte unabhängig voneinader vor, die diese Sicht bestätigen. Der eine ist ein offizielelr Bericht der NATO! Und der andere ist ein Bericht des Internationalen Roten Kreuzes. Und die lügen alle?
Und, wenn diese traurige Geschichte nicht so eindeutig wäre, warum hätte sich von Guttenberg dann korrigieren müssen? Und weshalb ist denn dann Herr Jung zurückgetreten?
Doch nicht, weil eine einsamer Rechtsanwalt etwas herumspekuliert hat und sonst keinerlei aussagekräftige Beweise auf dem Tisch liegen! |
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Tja, Fakt ist, dass ich es nicht weiß, weil ich nicht dabei war und auch nicht weiß, wie vertrauenswürdig all diese Berichte sind.
Wäre es so, wie dieser Anwalt erzählt hat, wäre es ein absolut ungeheuerlicher Vorgang. Und für mich ein unglaublicher dazu.
__________________ Der Zweck der Diplomatie ist die Verlängerung von Krisen!
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09.12.2009 17:11 |
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Iascan
abgemeldet
Dabei seit: 07.12.2009
Beiträge: 133
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Zitat: |
Ach, und auf den Diebstahl von Sprit steht die Todesstrafe??? |
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Natürlich nicht! Das habe ich auch nicht so geschrieben. An anderer Stelle werwähnte ich im übrigen, dass ich strikt gegen eine Todesstrafe bin.
Ich möchte darum bitten, Texte nicht einfach irgendwie zu interpretieren um daraus eine Feststellung oder einen Umkehrschluss nach eigenem Empfinden zu basteln!
Auch habe ich nicht geschrieben, dass ich ein beführworter des Vorfalles bin. Nur gebe ich zu bedenken, wir alle waren nicht dabei, wir wissen nicht, warum der deutsche Offizier so handelte. ....und solange das nicht bis ins kleinste Detail geklärt ist, muss ich dem Mann doch glauben! Sonst brauchen wir doch keine Soldaten mehr mit Waffen irgenwohin schicken, wenn wir unseren eigenen Leuten bei den ersten Problemen nicht mehr vertrauen. Ich bleibe dabei, es wird gute Gründe gegeben haben, so zu handeln.
__________________ Lösungen von heute sind die Konflikte von morgen.
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09.12.2009 17:53 |
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Quark
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Dabei seit: 24.08.2007
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Original von Günter
Was hätten denn allen Ernstes dagegengesprochen, den rat der Piloten, die eindeutig den besten Überblick hatten, zu befolgen?
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Natürlich hätten Sie auch noch im Tiefflug drüber fliegen können, sie hätten ja auch noch vorher Flugzettel abwerfen können, mit dem Text: "Vorsicht, hier fällt gleich eine Bombe!"
Tatsache aber ist, dass der Offizier in Kunduz von einer akuten Gefahr seines Stützpunktes ausgegangen ist und die dagegen für ihn einzig effektive Methode angewandt hat.
Jung ist nicht deswegen gegangen, weil da eine Bombe abgeworfen wurde, und unser Superminister hat sich nicht deswegen korrigieren müssen, sondern weil sie in ihren Ressorts nicht die nötigen Informationen für wichtig erachtet haben, bzw. ihnen die wichtigen Informationen nicht vorgelegt wurden.
Inwiefern die Berichte der Nato und des IRK politisiert sind, weiß eh keiner.
Ich bin ganz bestimmt kein "Befürworter" dieses Angriffs, aber wenn man Soldaten ins Ausland schickt, dann muss man ihnen auch die nötige Rückendeckung geben und nicht bei dem ersten Schuß in den Rücken fallen. Dann muss man von Seiten der Politik auch Nägel mit Köpfen machen und die Soldaten zurückholen.
Einen Oberst, der seine Soldaten im Ausland schützen will um tote deutsche Soldaten zu verhindern, in dieser Form öffentlich zu brandmarken, zeugt nicht gerade von Führungsstärke dieser Regierung geschweigedenn dieses Verteidigungsministers.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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09.12.2009 18:16 |
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Günter
Administrator
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Zitat: |
Original von Quark
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Original von Günter
Was hätten denn allen Ernstes dagegengesprochen, den rat der Piloten, die eindeutig den besten Überblick hatten, zu befolgen?
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Natürlich hätten Sie auch noch im Tiefflug drüber fliegen können, sie hätten ja auch noch vorher Flugzettel abwerfen können, mit dem Text: "Vorsicht, hier fällt gleich eine Bombe!" |
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Merkst Du eigentlich nicht, wie zynisch Du wirst?
Ja, im Interesse der Zivilisten hätte man dem fünfmal wiederholten Rat der Piloten folgen sollen!
Zitat: |
Tatsache aber ist, dass der Offizier in Kunduz von einer akuten Gefahr seines Stützpunktes ausgegangen ist und die dagegen für ihn einzig effektive Methode angewandt hat. |
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Das ist sachlich so einfach nicht richtig! Es bestand eben keine akute Gefahr für den deutschen Stützpunkt. Der deutsche Stützpunkt war von den LKWs kilometerweit entfernt und das wussten alle Soldaten. Wären die LKWs plötzlich losgefahren, hätten die Bomber noch minutenlang Zeit gehabt, zu reagieren, bevor die LKWs in gefährliche Nähe zum deutschen Lager zu kommeneine .
Deshalb haben die Piloten ja auch auf diesen Befehl so entsetzt reagiert und fünfmal nacheinander vergeschlagen, die Menschen da unten vorm Bombardieren durch einen Tiefflug zu warnen. Ein Blick in die "Genfer Konventionen" wäre hilfreich!
Aber, ich schreibe mir hier langsam die Finger wund, weil hier bei einigen Postern offenbar nicht kann, was nicht sein darf!!!
__________________ Liebe Grüße
Günter
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09.12.2009 18:45 |
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Günter
Administrator
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Stimmen zu Kundus:
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Die SPD hat Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) nach dessen Äußerungen zum Luftangriff bei Kundus vor einem Strategiewechsel in Afghanistan gewarnt. "Wenn er glaubt, in Afghanistan ist der Abwurf von schweren Bomben auf große Menschenmassen zu rechtfertigen, dann kann die Sozialdemokratie da nicht mehr mitgehen", sagte der SPD-Wehrexperte Rainer Arnold dem "Tagesspiegel". "Das ist nicht gerechtfertigt und nicht angemessen."
http://www.stern.de/politik/deutschland/...en-1520138.html
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Der frühere UN-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Tom Koenigs, kritisierte unterdessen das Vorgehen von Klein. "Die Lage verlangte nicht nach einem Akt der Selbstverteidigung", sagte der jetzige Grünen-Bundestagsabgeordnete der "Mitteldeutschen Zeitung". Klein habe genug Zeit gehabt, um die Situation anders zu lösen. Man hätte zivile Opfer vermeiden können, meinte Koenigs.
http://www.stern.de/politik/deutschland/...en-1520138.html |
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Der Grünen-Politiker Tom Koenigs bezeichnete eine Entschädigung der zivilen Opfer als Gebot der Fairness. Im rbb-Inforadio sagte das Mitglied im Verteidigungsausschuss: «Ich finde solche Entschädigungen sind, wenn Fehler passieren, ein Gebot des Rechtes. Die Entschädigungen sind sehr gering (...) und es bleibt immer der Zweifel, ob sie ganz genau an die Richtigen gehen. Aber man kann ja nicht einfach solche zivilen Verluste übergehen.» In einer künftigen Afghanistan-Politik würde er es begrüßen, wenn der Schutz der Zivilbevölkerung als oberste Leitlinie festgelegt würde, fügte Koenigs hinzu.
http://net-tribune.de/nt/node/16112/news...Kundus-Opfer-an |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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09.12.2009 19:37 |
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Günter
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Original von max1995
Original Iacsan:
....armes Deutschland! Wir werden nie und nimmer aus unserem schlechten Gewissen des zweiten Krieges herauskommen.
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Genauso ist es.
Mit den Wiedergutmachungszahlungen macht Deutschland erneut einen Kniefall gegenüber dem Rest der Welt und sich einfach nur lächerlich. |
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Das Verteidigungsministerium will schnell über die Entschädigung der Opfer des Luftangriffs bei Kundus entscheiden und dies im Zweifel großzügig tun. "Wir werden nicht um jeden zivilen Toten feilschen", sagt ein Ministeriumssprecher gegenüber n-tv.de. Zumal Entschädigungen für die Bundeswehr in Afghanistan gängige Praxis seien - auch um Blutrache zu vermeiden.
Blutrache vermeiden
Der Ministeriumssprecher bestätigte gegenüber n-tv.de, dass Entschädigungszahlungen in Afghanistan übliche Praxis seien. "Wir richten uns da nach den landestypischen Sitten und Gebräuchen", sagte er. Wenn in Afghanistan jemand getötet werde, sei es üblich, die Angehörige um Verzeihung zu bitten und ihnen eine Entschädigung anzubieten. Dies sei ein Entgegenkommen der Bundeswehr, auch um Blutrache zu vermeiden.
So habe die Bundeswehr etwa nach der Tötung einer Frau und ihrer beiden Kinder an einem Checkpoint im August 2008 an die Familie der Opfer 20.000 US-Dollar (etwa 13.500 Euro) bezahlt. In einem ähnlich Fall im Juli dieses Jahres, als ein Junge getötet und zwei weitere Menschen verletzt wurden, wurden nach Angaben des Ministeriumssprecher 33.000 US-Dollar (etwa 22.300 Euro) bezahlt.
Auch bei Sachschäden seien kleinere Summen üblich. Nachdem eine Brücke durch die Überfahrt eines Fuchspanzers zerstört worden war, flossen 2005 etwa 238 Euro; für die Beschädigung von Acker- und Weideland seien einmal 82 und ein anderes Mal rund 20 Euro geflossen. Alle Zahlen seien aber stark vom Einzelfall abhängig und deshalb mit Vorsicht zu behandeln.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums macht es dabei keinen Unterschied, ob es sich um einen Krieg handele oder nicht. Das sei für die Entschädigungszahlungen nicht relevant – diese hingen nur von den Gebräuchen des jeweiligen Landes ab. So sind dem Sprecher des Ministeriums etwa beim Einsatz der Bundeswehr auf dem Balkan bislang keine Entschädigungszahlungen bekannt.
http://www.n-tv.de/politik/Entschaedigun...icle631159.html
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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09.12.2009 20:28 |
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Quark
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Original von Günter
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Original von Quark
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Original von Günter
Was hätten denn allen Ernstes dagegengesprochen, den rat der Piloten, die eindeutig den besten Überblick hatten, zu befolgen?
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Natürlich hätten Sie auch noch im Tiefflug drüber fliegen können, sie hätten ja auch noch vorher Flugzettel abwerfen können, mit dem Text: "Vorsicht, hier fällt gleich eine Bombe!" |
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Merkst Du eigentlich nicht, wie zynisch Du wirst?
Ja, im Interesse der Zivilisten hätte man dem fünfmal wiederholten Rat der Piloten folgen sollen!
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Tatsache aber ist, dass der Offizier in Kunduz von einer akuten Gefahr seines Stützpunktes ausgegangen ist und die dagegen für ihn einzig effektive Methode angewandt hat. |
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Das ist sachlich so einfach nicht richtig! Es bestand eben keine akute Gefahr für den deutschen Stützpunkt. Der deutsche Stützpunkt war von den LKWs kilometerweit entfernt und das wussten alle Soldaten. Wären die LKWs plötzlich losgefahren, hätten die Bomber noch minutenlang Zeit gehabt, zu reagieren, bevor die LKWs in gefährliche Nähe zum deutschen Lager zu kommeneine .
Deshalb haben die Piloten ja auch auf diesen Befehl so entsetzt reagiert und fünfmal nacheinander vergeschlagen, die Menschen da unten vorm Bombardieren durch einen Tiefflug zu warnen. Ein Blick in die "Genfer Konventionen" wäre hilfreich!
Aber, ich schreibe mir hier langsam die Finger wund, weil hier bei einigen Postern offenbar nicht kann, was nicht sein darf!!! |
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Ich bin vielleicht zynisch, aber nicht so leichtgläubig wie Du. Und nicht so überzeugt, dass offizielle Berichte auch richtig sein können. Die gesamte Geschichte stinkt meilenweit zum Himmel: 8jährige Kinder, die nachts um zwei zum Benzin holen geschickt werden, Kampfpiloten, die fünfmal bei Ihrem Befehlshabenden nachfragen, ob sie einen Befehl ausführen können, nein, die sogar noch Verbesserungsvorschläge für den Befehl haben, denen man zwar ohne weiteres glaubt, dass sie fünfmal nachgefragt haben, aber denen man nicht glaubt, dass sie "nur" 56 Tote gezählt haben - schließlich müssen es ja bis zu 142 Menschen gewesen sein - aber die restlichen 86 Personen sind wahrscheinlich genauso von den Bomben pulverisiert worden wie die Flugzeuge in Shanksville und im Pentagon.
Du darfst gerne weiter die offiziellen Berichte glauben, aber Du musst schon hinnehmen, dass es auch Menschen gibt, die das nicht tun.
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In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn es geschieht, dann kann man darauf wetten, dass es genauso geplant war. Franklin D. Roosevelt
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10.12.2009 00:06 |
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Günter
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10.12.2009 11:46 |
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Günter
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Zitat: |
Untersuchung der Attacke nahe Kundus
Luftangriff auf Menschen, nicht auf Fahrzeuge?
Die Bundeswehr sowie Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg geraten nach dem Luftangriff nahe Kundus weiter in Bedrängnis. Laut Medienberichten galt das Bombardement nicht den Tanklastzügen, sondern einer großen Gruppe von Taliban und ihren Anführern.
Die Bundeswehr "wollte die Menschen angreifen, nicht die Fahrzeuge", zitieren "Süddeutsche Zeitung" (SZ) und "Spiegel online" aus dem offiziellen Untersuchungsbericht der Afghanistan-Schutztruppe ISAF, auf den sich Guttenberg bei seiner Einschätzung vom 6. November bezogen hatte. Dabei hatte Guttenberg betont, die Attacke sei "militärisch gerechtfertigt" gewesen.
Aufständische "vernichten"
Klein hatte den Angriff am 4. September angeordnet. In seinem eigenen Bericht machte er laut "SZ" keinen Hehl aus seiner Absicht. Er habe die Aufständischen "vernichten" wollen, wird Klein zitiert. Der ISAF-Bericht kommt zu der Einschätzung, dass der "Einsatz von Luftunterstützung zur Bekämpfung großer Menschenansammlungen, ohne dass eine unmittelbare Bedrohung für die eigenen Kräfte vorliegt, nicht im Einklang mit den Absichten und Weisungen des ISAF-Kommandeurs" stehe. Zudem wird laut SZ kritisiert, dass nur eine nachrichtendienstliche Quelle von der Sandbank über die Lage berichtet habe und ansonsten nur Videoaufnahmen vorgelegen hätten. Dies sei für eine "derart komplexe Operation" nicht ausreichend.
Ähnlich äußerte sich ein Soldat des Kommandos Spezialkräfte (KSK), der am Angriff beteiligt war. Er warf Klein vor, sich bei seiner Entscheidung für den Luftangriff zu sehr auf die Meldungen eines Agenten verlassen zu haben. Die Angaben von Informanten seien "nicht als absolut anzunehmen", zitiert die "Frankfurter Rundschau" aus einem als "geheim" eingestuften Bericht der KSK. Klein hatte nach dem Angriff gesagt, ein Informant habe behauptet, die entführten Tanklaster befänden sich ausschließlich in der Gewalt von Taliban.
TIC-Situation gemeldet
ISAF-Kommandeur Stanley McChrystal kritisiert laut SZ zudem in seinem Bericht: Oberst Klein habe nach dem Angriff noch einmal Kampfflugzeuge zu der Sandbank beordert - und sich dabei einer Unwahrheit bedient. Er meldete demnach eine TIC-Situation (troops in contact), das heißt, er gab eine Feindberührung vor, obwohl "keine unmittelbare Bedrohung da war".
Der ISAF-Bericht stellt laut SZ fest, dass die Regeln für die Bombardierung gebrochen wurden. Gleichzeitig zeigt der Bericht aber auch Verständnis für die Entscheidung von Oberst Klein. Dieser habe wegen der angespannten Lage unter Entscheidungsdruck gestanden. Außerdem stellte die Untersuchungskommission fest, dass der Angriff in der lokalen Bevölkerung euphorisch aufgenommen wurde, da endlich etwas gegen die Taliban unternommen würde.
Die Bundesregierung hatte in der Vergangenheit erklärt, die Tanklastzüge seien angegriffen worden, weil eine Gefahr für die deutschen Truppen drohte. Verteidigungsminister Guttenberg wollte die jüngsten Berichte nicht kommentieren. Dies sei nun Sache des Bundestags-Untersuchungsausschusses, der sich am Mittwoch konstituieren soll. Zuvor hatte er Oberst Klein erneut Rückendeckung gegeben. Klein habe "nach besten Wissen und Gewissen" gehandelt. Allerdings habe es aus heutiger Sicht "Verfahrensfehler" gegeben.
Laut "Leipziger Volkszeitung" waren auch das Bundeskanzleramt, die Spitze des Verteidigungsministeriums sowie mit der Koordination der Geheimdienste beauftragte Regierungsvertreter vor und nach dem Luftangriff am 4. September unmittelbar in eine neue Eskalationsstufe in Afghanistan einbezogen. Teil der vom Kanzleramt gebilligten, vom damaligen Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) und vom seinerzeit amtierenden Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan den Offizieren vorgegebenen Eskalationsstrategie sei auch die gezielte Ausschaltung der Führungsstruktur der Taliban gewesen.
http://www.tagesschau.de/ausland/guttenberg364.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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12.12.2009 15:14 |
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Günter
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Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg ist nach meinem Eindruck nicht mehr zu halten! Wenn die neuesten Berichte der Wahheit entsprechen, hat dieser Mann in der Politik nichts mehr zu suchen! Wer die Bevölkerung so schamlos belügt, zwei Mitarbeiter schuldlos rauswirft und demontiert um seinen eigenen Hals zu retten, hat in der Politik nichts mehr zu suchen.
Es stellt sich aber die Frage, wer darüberhinaus noch Konseqeunzen ziehen müsste. Immerhin war das Kanzleramt auch informiert. Stellt sich die Frage, was Angela Merkel wusste.
Zitat: |
Der Druck auf Verteidigungsminister Guttenberg hält an. Nach Informationen des SPIEGEL könnte die Entlassung des Generalinspekteurs andere Gründe gehabt haben als die von ihm und seinem Haus genannten. SPD, Linke und Grünen fordern eine Erklärung von Merkel zur Kunduz-Affäre.
Hamburg - Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gerät zunehmend in Bedrängnis. Nach Informationen des SPIEGEL sind an der Darstellung seines Hauses über die Hintergründe der Entlassung von Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan und Staatssekretär Peter Wichert Zweifel aufgetaucht.
Demnach hatten die beiden den CSU-Politiker, anders als es das Ministerium darstellt, am 25. November korrekt und vollständig informiert. Dies verlaute aus dem Umfeld der beiden Spitzenbeamten. Auf die Frage, ob es neben dem Nato-Bericht noch weitere Berichte gebe, hätten sie sofort vier aufgezählt.
Schneiderhan habe einen zweiseitigen Bericht von Oberst Klein, den Feldjägerbericht und den Bericht eines deutschen Oberst, der bei dem Initial-Action-Untersuchungsteam dabei gewesen ist, erwähnt. Wichert habe noch auf den Bericht des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz hingewiesen.
Diese Darstellung widerspricht der Version, die aus dem Ministerium über das Gespräch verbreitet wurde. Demnach hätten Schneiderhan und Wichert die Existenz weiterer Berichte auf Nachfrage Guttenbergs zunächst mehrfach geleugnet.
Vor dem Bundestag erklärte Guttenberg mit Blick auf den Feldjägerbericht: "Dieser, wie andere Berichte und Meldungen aus der letzten Legislaturperiode, wurden nicht vorgelegt. Hierfür wurde an maßgeblicher Stelle Verantwortung übernommen, und die personellen Konsequenzen sind erfolgt."
Wichert bat Guttenberg laut "Frankfurter Allgemeiner Sonntagszeitung" in einem Brief darum, endlich klarzustellen, dass er den Minister richtig informiert habe. Darauf soll Wichert bisher keine Antwort erhalten haben.
Das Ministerium äußerte sich dazu am Samstag nicht und verwies darauf, dass dies im Untersuchungsausschuss des Bundestages geklärt werde. SPD-Chef Sigmar Gabriel forderte die Bundesregierung dagegen auf, die Frage zu beantworten, ob Guttenberg umfassender informiert war als er bislang angegeben hat.
Nato kritisiert Zielauswahl
Nach Informationen des SPIEGEL hat die Nato zudem in ihrem geheimen Abschlussbericht die Entscheidung des deutschen Obersts Georg Klein kritisiert, bei dem Abwurf der Bomben nahe Kunduz weniger auf die entführten Tanklaster, sondern vorrangig auf die Menschen in ihrer Nähe gezielt zu haben.
"Es ist schwer zu ergründen, warum der Fokus des PRT-Kommandeurs auf die Taliban in dem Zielgebiet gerichtet war und nicht allein auf die gestohlenen Tanklaster, die doch wohl die größte Bedrohung waren für die Sicherheit der PRT-Kräfte", heißt es in der Analyse der Untersuchungen der Nato.
Als "mögliche Erklärung" für die Fokussierung Kleins gibt der Bericht an, "dass die Mission hauptsächlich von der TF-47 initiiert und ermöglicht wurde". Klein gab alle Befehle für das Bombardement aus dem abgetrennten Befehlsstand der deutschen "Task Force 47", die aus Elitekräften des Kommandos Spezialkräfte (KSK) und anderen Aufklärern der Bundeswehr besteht.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,666749,00.html |
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12.12.2009 20:31 |
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Zitat: |
Regierung soll "endlich die Karten auf den Tisch legen"
Nach neuen Erkenntnissen zu dem Luftangriff bei Kundus hat SPD-Chef Sigmar Gabriel die Bundesregierung aufgefordert, die Öffentlichkeit und den Bundestag umfassend durch eine Regierungserklärung über die Hintergründe des Bombardements zu informieren. Der vorgesehene Untersuchungsausschuss reiche der SPD nicht mehr aus, erklärte Gabriel. Vor Weihnachten müsse die Regierung umfassend Stellung nehmen. Der SPD-Vorsitzende kritisierte, dass "täglich neue und immer dramatischere Informationen durch die Medien ans Licht der Öffentlichkeit kommen", zu denen die Regierung nur "scheibchenweise" Stellung nehme.
Als besonders gravierend bezeichnete Gabriel die Berichte, nach denen angeblich bereits am 4. September im Kanzleramt mit dem Verteidigungsministerium und den Geheimdiensten eine neue "Eskalationsstrategie" verabredet wurde. Danach wären das von Oberst Georg Klein befohlene Bombardement und die gezielte Tötung vieler Menschen keine Fehl- oder Einzelentscheidung gewesen, sondern die Folge einer zuvor politisch verabredeten Strategie.
"Endlich die Karten auf den Tisch legen"
Die Grünen-Fraktionsvorsitzenden Renate Künast und Jürgen Trittin forderten, Kanzlerin Angela Merkel müsse nun erklären, "ob eine Strategie des gezielten Tötens Bestandteil der Afghanistan-Politik der Bundesregierung ist".
Linksparteichef Lothar Bisky sieht ebenfalls die Kanzlerin gefordert. Sie müsse "endlich die Karten auf den Tisch legen". Sollte stimmen, dass das Kanzleramt bereits vor dem Luftschlag ein schärferes Vorgehen der Bundeswehr in Afghanistan gebilligt hat, dann seien Parlament und Öffentlichkeit bewusst getäuscht worden.
http://www.tagesschau.de/inland/reaktionenkundus100.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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12.12.2009 21:05 |
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Maggie
Mitglied
Dabei seit: 14.03.2009
Beiträge: 1081
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Ich fürchte, wir leben in einer Bananenrepublik, wobei ich diesen Ausdruck allein schon diskriminierend für afrikanische Staaten oder andere bananenproduzierender Länder finde, wobei, Bananen sind Lebewesen, Teil der Schöpfung, kann man die produzieren? Ja, schon, mit Hilfe von Pestiziden und aggressiver Ausbeutung der Ressourcen ist das schon möglich. Liebe Leute, wie schön wäre diese Welt doch ohne Menschen! Und Menschen sind auch so wunderschön, würde ihre Gesamtheit nicht gerade eine Bananenrepublik bilden. Inzwischen habe ich vergessen, in welcher Einfädelung, "Thread," wir uns gerade befinden, aber, und das wird durch die gepriesene Vielfalt des Internets besonders deutlich, der Rechtsstaat ist dahin, war von vornherein eine Farce, ist aber inzwischen vollends zu einer Ansammlung von korrupten, selbstverliebten Politikern und Funktionären verkommen. Es herrscht Anarchie, aber rechtsstaatlich verbrämt.
Dieser Beitrag wurde schon 1 mal editiert, zum letzten mal von Maggie am 12.12.2009 22:37.
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12.12.2009 22:36 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
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Opposition erhöht den Druck
Die Opposition erhöht in der Kunduz-Affäre den Druck auf den CSU-Politiker. SPD-Chef Sigmar Gabriel gibt sich empört über die neuesten Erkenntnisse über die Luftangriffe auf zwei von den Taliban gekaperte Tanklastzüge. Er kritisierte die Kommunikationspolitik des Verteidigungsministers. Täglich würden "neue und immer dramatischere Informationen durch die Medien ans Licht der Öffentlichkeit" kommen. Die Regierung aber verstecke sich und nehme nur "scheibchenweise" dazu Stellung.
Der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, Jürgen Trittin, unterstellte Guttenberg am Samstag, die Öffentlichkeit bewusst getäuscht zu haben. Der Minister habe zum tödlichen Bombardement auf zwei Tanklastzüge vom September "wissentlich die Unwahrheit" gesagt, sagte Trittin in der ARD-Nachrichtensendung "Tagesschau". "Man nennt das landläufig: Er hat gelogen."
Grüne, SPD und Linke forderten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf, sich umgehend vor dem Bundestag zu äußern und auch zu klären, was Guttenberg wirklich über den Vorfall gewusst habe. "Frau Merkel muss klären, ob eine Strategie des gezielten Tötens Bestandteil der Afghanistan-Politik der Bundesregierung ist - und, ob Kanzleramt, Bundeswehr und Nachrichtendienst diese neue Strategie gebilligt haben", forderten Trittin und Grünen-Kollegin Renate Künast. Regierungssprecher Ulrich Wilhelm wies die Kritik entschieden zurück. Das Kanzleramt habe nicht auf konkrete Einsätze der Bundeswehr in Afghanistan Einfluss genommen, sagte er.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,666785,00.html |
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__________________ Liebe Grüße
Günter
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13.12.2009 11:47 |
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Günter
Administrator
Dabei seit: 14.11.2005
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13.12.2009 12:34 |
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Grubendol
Mitglied
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Beiträge: 20985
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Original von Günter
@ all: Vielleicht solltet Ihr einmal nachlesen, mit welchen Aufträgen die Bundeswehr vom Bundestag nach Afghanistan entsendet wurde. |
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Brunnen bohren, Straßen bauen und Taliban vernichten.
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Original von Günter
Wenn Oberst Klein in jener Nacht mithilfe der US-Luftwaffe gezielt Jagd auf Aufständische gemacht haben sollte, dann hat, wie berichtet wird, dann hat er seine Befugnisse damit ganz klar überschritten. |
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Und wenn er das als Befehl erhalten hat, weil wir endlich anfangen wollen, in Afghanistan nicht mehr nur so zu tun als ob, dann hat sich der Mann überhaupt nichts vorzuwerfen.
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Malek: Es waren immer noch die gleichen 25, vielleicht ein paar mehr. Nun aber telefonierten sie, riefen Freunde und Bekannte in den umliegenden Dörfern an. Sie sollten kommen und das Benzin aus den Tankern abzapfen. Einige Taliban-Kämpfer gingen auch in die Dörfer und riefen die Menschen über die Lautsprecher der Moscheen zusammen. Es dauerte nicht lange, da kamen immer mehr Dorfbewohner. Mit einem Traktor versuchten sie, die Tanker zu bewegen, doch es klappte nicht. Also organisierten die Bewaffneten, dass die Menschen das Benzin abzapften und mit Kanistern wegbrachten.
SPIEGEL ONLINE: Wer waren die Menschen, die das Benzin abzapften?
Malek: Es ist schwer zu sagen, es waren ja sehr viele Menschen. Zeitweise standen 200 Personen um die beiden Trucks, jeder wollte umsonst Benzin abzapfen. Es herrschte Chaos. Bewaffnet waren vielleicht 40 oder 50, sie organisierten Reihen, in denen sich die Menschen anstellten. Die anderen sahen aus wie Dorfbewohner, allerdings hatten manche ihre Gesichter vermummt. Die Menschen waren bestimmt normale Bauern aus den Dörfern, doch viele kannten die bewaffneten Taliban, begrüßten sie mit Namen und bedankten sich für das Benzin. In diesen Dörfern ist es schwer zu sagen, wer Taliban ist und wer nicht.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,666825,00.html |
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Also, zurück zum Anfang:
Es gab keine zivilen Opfer, der Angriff hat nur Taliban und deren Unterstützer getroffen, er war militärisch notwendig und nach internationalem Recht gerechtfertigt.
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- Der Dieb von Bagdad
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Der Erleuchtung ist es egal, wie du sie erlangst!
Dieser Beitrag wurde schon 2 mal editiert, zum letzten mal von Grubendol am 13.12.2009 17:54.
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13.12.2009 17:49 |
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